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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Die Kirchen und Kapellen des mittelalterlichen Reutlingen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0004

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Kaplan zu Reutlingen, ein Pfund Heller
auf Martini fälliger Gült ans einem HanS
innerhalb der Mauern der Stadt Reut-
lingen, den Kaplänen zu Reutlingen, um
die Altäre der Pfarrkirche St. Petri mit
Hostien und Oblaten zu versehen. (St.-A.) i
Am 28. März 1386 stiftete Wernher j
Gntnnfnn, genannt Torochcr, Burger !
zu Reutlingen, eine ewige Pfründe auf
dem Altar in der St. Petrikirche, der
nufer lieben Frau Mariae, St. Katharinae,
St. Andreae und St. Martine geweibt ist,
mit ein Pfund Heller, ewiger auf St. Jo-
hann Baptistae fälliger Gült ans einer
Wiese fein Mannsmahd groß), drei Pfund
Heller steter, ewiger, auf Martini fälliger
Gült ans einem Weingarten, genannt
Bupfthal, im Lindach, drei Pfund Heller
auf Martini fälliger Gült ans einer Wiese
im S-ondelfinger Zehnten, zwei Pfund
Heller auf Martini fälliger Gült ans einer ,
Wiese (vier MannSmahd) vor Storsel,
zwei Scheffel Roggengült ans dem Kirchen-
satz und Zehnten zu Oferdingen (fällig
auf Martini), der Landgarbe (ein Sechstel
des WcinS und Obstes) aus einem Mor-
gen Weingarten im Eninger, zwei Pfund
Heller auf Georgii fälliger Gült ans einer
Landgarbe ans fünf Morgen Weingarten
im Lindach, zwei Pfund Heller auf Georgii
fälliger Gült ans der alten Burg und
Hngenberg, ein Pfund Heller auf Martini
fälliger Gült aus einer Wiese (zwei
MannSmahd) zu Unterhansen. Gr verlieh
den Altar an Pfaff Ulrich Kotz von
Ehingen. So lange er lebte, wollte er
ihn selbst verleihen. Nach seinem Tode
sollten es die zwei ältesten des Manns- ^
»amen thnn und, trenn eS der letzteren
nicht mehr gäbe, die nächsten Freunde
(^ Verwandle) seines Mannsnamens.
Ei» jeder, der den Altar empfing, sollte
geloben: „sieb priesterlich zu halten und j
wen» er ein ofsenlicher Wiber wurde oder ,
ein Spiler", sollte er zwei oder dreimal -
vom Verleiher gemahnt werden und, wenn
dies nichts hülfe, vom Altar abstehen ohne
Widerrede. Diese Stiftung G n t n n s n n S ^
wurde am 2. April 1386 von Bischof
Nikolaus von Konstanz bestätigt. (Spital-
archiv Tübingen.) Bon den Kastvögten
und Kaplänen dieses Altars und eines !
Altars in der Frauenkirche beim Taufstein
empfing am 4. Oktober 1391 zu einem i

steten Erblehen Walter Buting, Bürger
zu Reutlingen, einen im Lindach gelegenen
Weingarten um ein Pfund fünf Schilling
jährlicher Gült. (St.-A.)
Eine zweite Stiftung in der St. Petri-
kircbe erfolgte am 1. März 1418, an
welchem Tage Rät (— Konrad) Necke,
Bürger zu Reutlingen, zu einer ewigen
Messe stiftete einen besonder» Priester
auf den Altar, der Mariae und allen
Jungfrauen, St. Johanni Baptistae und
allen Patriarchen und St. Johanni dem
Zwölfbotcn geweiht war, mit 20 Pfund
Heller auf Martini fälliger Gült ans
Gütern zu Ehingen der Stadt an der
Donau, vier Pfund Heller auf Martini
fälliger Gült ans HanS und Hofraithe
daselbst und anS drei Pfund Heller auf
Martini fälliger Gült und zwei Pfund
Heller auf Martini fälliger Gült anS
einem Hause daselbst. Am 9. November
1418 bestätigte der Generalvikar des
Bisckofs von Konstanz diese Stiftung.
(St.-A.)
Weitere Altäre in der Pfarrkirche St.
Petri waren:
1. Der zur linken Hand an der langen
Seite zu oberst im Bügel, geweiht St.
Andreae und dein Erzengel St. Michaeli,
an dessen Kaplaneipfründe Heintz Bügli
und seine Erben am 29. Juli 1432
6 Schilling Heller steter ewiger, jährlich
ans Martini fälliger Gült ans seinem vor-
der» HanS, Hofraithe und Gesäß zu Reut-
lingen zu oberst in der Ledergasse geben
sollten. (St.-A.)
2. Der Altar, geweiht St. Andreae, St.
Marlino dem Bischof und St. Catharinae,
dessen Pfründe am 3. Mai 1444 Jtel
Walker der Aeltere zu Heilbronn nach
Ableben des Priesters Bcrthold Schretz,
den man deir Städlin nennt, seinem Bru-
der Melchior Renn, der am 19.Juni 1444
die bischöfliche Investitur erhielt, verlieh.
(St.-N.)
3. Der Altar, geweiht St. Andreae, dem
Apostel, dem Erzengel Michaeli, dem Ritter
Georgio und der Jnngfran Barbara? außer-
halb des Chors im Winkel an der linken
Seite „apuck altnre nnimarum". Am
14. Januar 1499 schrieb der Generalvikar
des Bischofs Hugo von Konstanz dem Dekan
des Dekanats Reutlingen: er solle die Ka-
planei dieses Altars, welche durch den Tod
 
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