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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Beck, Paul A.: Das ehemalige Kloster nebst Spital in Königseggwald
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0023

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alter der Reformation re." p. XII ver-
zeichnte — verhältnismäßig zahlreiche
Geschichtslitteratur bereits vorliegt und
über welches hier, wo man eS bloß mit dem
nrsp r ünglich besti m m ten K l o st e r-
sitze zu thnn hat, nicht weiter gehandelt
werden will.
(Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Ober-
rheins, IX, 193 ff.; notitiL tunämioiiis dieses Klo-
sters, eine Handschrift, welche nach dem württem-
bergischen Urknndenbuche IV, 353 ans dem II.
Jahrhundert stammt nnd im grvßh. bad. Landes-
archiv zu Karlsruhe aufbewahrt ist; s. tveiler: „Plit-
teilungen des Vereins für Geschichte und Alter-
tumskunde in Hoheuzollern" I, 43; II, 13/14;
Locher, Regesten S. 13/14; Martin, Heiligenberg,
S. 10; Stalin, w. Geschichte I, S. 341 nnd 406.)
ES ist dicS nicht die einzige Kloster-
gründung in Schwaben, welche an einem
anderen als dem ursprünglich bestimmten
Orte ins Werk gesetzt wurde. So ward
daö ursprünglich i. I. 1227 nach See-
felden a. V. (im früheren Salcmschen Klo-
stergebietc, alias Mengen) gestiftete Cister-
cienserinnenkloster i. I. 1231 nach Boos
(im jetzigen württembergischen Oberamt
Sanlgan) verlegt und unter abermaliger
Veränderung endgültig erst i. I. 1240 zu
Baindt konstituiert. Ein anderes Frauen-
kloster dieses Ordens wurde ursprünglich
um d. I. 1140 nach Altheim (im jetzigen
Oberamt Niedlingen) gegründet und von
da um d. I. 1227 nach Wasserschapfen
bezw. dem daraus gewordenen Heiligkreuz-
tbal verlegt. DaS nach Jsnyinn d. I.
1090 niitgestiflete Benediktinerinnenklostcr
wurde i. I. 1278 nach Nohrdorf i. A.
versetzt, wo eS im 15. Jahrhundert all-
mählich verschwand. Daö i. I. 1254 von
den Tübinger Pfalzgrafen nach Mengen
gestiftete Dominikancrinnenkloster wurde
schon i. I. 1259 nach Habsthal im Hohen-
zollernschen übergesicdelt; das Kloster
Schöuthal O. List, stand zuerst auf dem
Halsberg n. s. w.
Die »villn VVnickn« verblieb aber zu-
nächst beim Kloster St. Georgen. In
einer Bulle des Papstes Jnnocenz II. vom
14. April 1139 kommen die »viila Wnlckn
eb LcftftL« und in einer Bulle dcS Papstes
Alexander III. vom 26. März 1179 die
»viiln VVoicke cum ecciesin als
Besitzungen des genannten Gotteshauses
vor (württembcrgischeS Urknndenbnch II;
Gerbert, ftisl. m§mc siivac III, 72). Nach

Banmann, Gangrafschaften ec. S. 76
erscheinen Walde, Watte und Stenowe als
Orte der schwäbischen Gangrafschaft Erit-
gan (späteren Grafschaft Friedberg); unter
„Stainowe" vermutet Baumann in seiner
„Geschichte des Allgäu", I, S. 450 einen
bei Köuigseggwald abgegangenen Ort. In
den Hohenzollernscheu „Mitteilungen re."
sowie von Locher, a. a. O., S. 16 wird
dagegen dieser Ort — ohne Begründung
— mit Steinenbach bei Antendorf iden-
tifiziert; eher ist dieses „Stainowe" noch
das Dorf Steinbronnen bei Bierstetten,
da sich von diesem i. I. 1095 ei» Man-
gold, Wohlthäter des Klosters St. Georgen,
schreibt. Watt ist ein heute noch bestehen-
der, znm Gemeindeverband Hüttenreute zäh-
lender Bauernhof; Lcfte oder Lftfte ein
zur Gemeinde Guggeuhausen gehöriger
Weiler, nicht zu verwechseln mit einem von
Mone a. a. O. (II, S. 87 nnd 88; XXIX,
S. 26) zum I. 1225 erwähnten Weiler
Lüfte, bezw. Egg beim badischen Flecken
Linz bei Pfnllendorf. Nengart, welcher
die Schreibweise; »VVUcks« gebraucht, ver-
legt zwar mit folgendem Passus diese Villa
in den Schwarzwald: »Leckes olim ftle-
reloms funckntoris inler Villm^en et
LcliramberAnm. Lupersunt ruckern vete-
ris nrcis«. Daö württcmbergische Urknnden-
bnch spricht sich aber in der Vorrede zu
II x>. VIII dahin aus, es sei anS der no-
titin luuckationis nachgewiesen, daß die
in den Bullen vom 14. April 1139 und
26. Marz 1179 angeführten villn Wnlckn
ei Lcftftn (bezw. villa VVglcka cum ec-
clesin L§Ze) nicht mit Nengart u. a. in
dem abgegangeucu Schlosse Waldau zwischen
Villingen und Schramberg, oder in dem
benachbarten Weiler HngSwald, sondern
beide zusammen im heutigen Pfarrdorf
Kvuigseggwald, OA. Sanlgan, gesucht
werden müssen. — CrnsinS berichtet in
seiner „schwäbischen Chronik" pl, S. 318)
Wahres mit Falschem, nämlich: Hezelo,
Herr von Degernan, habe am 4. Januar
813 — also fast 2 Jahrhunderte früher
— sein Dorf „Walde bey dem Dorff
Nerhartekirchen" (?) — womit nichts anderes
gemeint ist, als der heutzutage zur Ge-
meinde Bolstcrn gehörige schon oben ein-
gangs genannte Weiler Eratskirch (auch
HeratSkirch, ErartSkirch, und ganz früher
Herrotzkilch ec., richtig eigentlich Erhards-
 
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