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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Busl, Karl Anton: Elvacensia
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0076

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vereinigt, wie beim Nechbcrgschen, mit dem
deö Fürstpropstes Johann Christoph III.
von Frcyb erg: in von Silber nnd Bla»
geteiltem Schild im blauen Feld drei ('.-)
goldene Kugeln; heraldisch rechts (vom
Beschauer aus links) das Wappen des
Kapitels, links das „Stifter-
w appe n".
2. Fürstpropst von Ellwaugen
Albert 11. Th »mb von Ncuburg
auf der Hochzeit Herzog Ulrichs.
Bei dieser im März 1511 abgehalteneu
glanzvollen Hochzeit erschien auch laut der
unter den (in dieser Zeitschrift S. 78,
unter 4. V. 1. U. 95 verzeichneten)
Suevica der Salzburger Studienbiblio-
thek aufgefnhrten Beschreibung der Fürst-
propst Albert II. von Ellwaugen (zu vgl.
über denselben „Geschichte der freiherr-
licheu Familie Thumb von Ncuburg, aus
den Quellen" von Rektor Ernst Boger,
Stuttgart, 1895, S. 74/75, 65 ff.,
woselbst aber dieses Geschenk nicht ver-
zeichnet ist) mit stattlichem Gefolge. Das-
selbe bildete außerder Dienerschaft: Thomas
von Falkenstein (Chorherr zu Ellwaugen
seit 1500), David von Hirnheim (Chor-
herr 1496, StiftSscholastikus 1504, F 1518,
21. April), Hans Adam von Stein (Chor-
herr seit 1505), dann die Herren Veit
von Scheppach, Jerg Alexander von Ke-
simroff (Kesimreff?), Hans von Wester-
stelteu und Antoni von Guudelsheim.
„Sein Guadeuhat gesche u k h t: Aiu
Hohen becher, weis; und gelb, uff drehen
nackenden Kündlin, haltende drey schrillt,
der aiu Bayern, der ander Wnrtemberg
und mümpclgark, der drit das waapen
theckh; uff dem Lid aiu gewaapneten man
mit ainem Fannlin. Daran ain schwarzer
Adler in ainer gelben Felldung."
Das Ellwanger Stifts kapite l all
8. Vitum brachte als H o ch z e i t s p r ä s en t
dar: „Ain vergnlten glaten verdekhten
Becher, stet »ff drey (supple: Figürchcn
von) Sk. Vcyt im Haffen, auf dem Lid
St. Vcyt, ain Heffelin in der Hand habend.
Und Inwendig Lids ain Noicnschillt, darin
auch St. Vcyt in ainem Haffen." (Stifts-
kapitels-Wappen.)
6. Christoph Tbomas Schcffler
(1700—1756) und seine Malereien in

der Jesuitenkirche zu Ellwange» (und
anderwärts).
In der genannten, 1724—1728 er-
bauten, durch König Friedrich den Pro-
testanten eingcräumten Kirche standen nach
Professor Leonhard (Gymnasialprogramin
1861, S. 24) ein Hanptaltar zu Ehren
der Mutter Gottes und sechs Nebenal-
täre, geweiht den Heiligen: Joseph Igna-
tius von Loyola, Franz Taver, Aloysius
und Stanislaus, Franz Borgiaö und Franz
Negiö; sie seien jedoch erst im Verlaufe
der dreißiger und vierziger Jahre des
vorigen Jahrhunderts vollendet worden.
Hierzu ist zu ergänzen, daß jedenfalls die
lUensae dieser Nebenaltäre am 18. Mai
1729, dem Tage der Einweihung der Kirche
durch den Weihbischof von Augsburg,'Jo-
hann Jakob Mayr, schon standen, denn
sie wurden nach anderweitigen Nachrichten
mit der Kirche konsekriert.')
Wohin die Gemälde dieser sieben nach
der Uebergabe der Kirche an die protestan-
tische Gemeinde abgebrochenen Altäre kamen,
ist bis jetzt unbekannt. Vielleicht könnte
die Registratur des evangelischen Stadt-
pfarramts eine Nachricht enthalten.
Die Kirche selbst ist mit Fresken ge-
schmückt; die Hanptbilder an dem Ge-
wölbe des Schiffes stellen Mariä Vertun
digung und Darstellung im Tempel, im
Chore Mariä Aufnahme in den Himmel
vor. In einer Nische links sieht ans
einem allegorischen Gemälde das Mono-
gramm: D. 3. Inv. et Uinx. 1727. Ans
Grund einer irrtümlichen 'Notiz in Hilters
Orroiricoir lUvacenss soll der Name des
Künstlers, welcher die sieben Altarblätter,
die Fresken in der Kirche und den Kolle-
') Die Weiheordnnng mar: 15. Mai (4. Sonn-
tag nach Ostern): Einweihung der Schönenberg -
kirche nnd Konsekration von 7 dort stehenden
Altären, der Altäre in den neben der lnure-
tanischen Kapelle stehenden 2 Seitenkapelle» nnd
des Marienaltars in der Fiirstcnsakristei. 16. Mai:
Hospitnlkapelle zum hl. Geist in Ellwange» nnd
Konsekration des Kreuzallares in der den Jesuiten
eingeränniten Kapelle des Kreuzganges der Stifts-
kirche. 18. Mai: Jesnitenkirche nnd ihre sieben
Altäre. (Sie waren denjenigen anfdem Schöncn-
berg sehr ähnlich.) An den folgenden Tagen: die
Kapellen (zn den Schutzengeln) in Nennheini, (znm
heiligen Antonius) in Schrezhcini, Westhansen,
Nennstodt, Rohlingen. 26. Mai (Christi Himniel-
sahrt): Konsekration des Jgnatinsaltares auf dein
Chvrningang ob der Gnadenkapelle des Schönen-
bergs. (Diarium Nontig venusti, Jahr 1729.)
 
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