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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 14.1896

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Der Humanist Kaspar Stüblin aus Amtzell
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https://doi.org/10.11588/diglit.15915#0129

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128 —

InurLus, 1550 mnAtsler artium, 1551
Professor der lateinischen Grammatik, 1553
wegen der in Freibnrg ansgebrochcnc»
Pest Schntrektor von Schlettstadt, 1559
nach Freibnrg zurück. I. I. 1561 kam
er an den Hof des Fürstbischofs Friedr,
v. WirSberg in Würzbnrg und soll an der
dortigen Universität Professor geworden
sein. Derselbe wurde mit der Zeit eine
Persönlichkeit von einiger Bedeutung und
mehrfach litterarisch thätia. Ans der kgl.
Hof- und Staatsbibliothek von München
befinden sich von ihm folgende Druck-
schriften t
1. Oe caeäs lVlelcbiorts lö o b e 11, Oerbipol,
Opiscopi carmen lreroiorm, Lrcsilskce, 1561.
8". (Der Würzburger Fürstbischof Freiherr
Melchior Zobel v. Gnttenberg tvar nämlich nicht
lange zuvor, am 1ö. April 1558, auf Anstiften
des bekannten Will), v, (Prnnibach durch Jobst
v. Zcttwiz in seiner eigenen Bischofsstndt meuch-
lings lotgeschosseu tvvrden: Würzbnrg stand noch
unter dem Eindrücke dieses ruchlosen Meuchel-
mordes, als St, dnhiil kam),
2, tloropaeäia, sive cle mortbus st vita
virginam siccrarum lidellas, ÜLsileae, 1 555-
8°, Diese der Klosterfrau Scholastika v, Fnlken-
stein, Aebtissin zu Masmünster im Oberelsaß,
von Schlettstadt aus, dd, 13. Februar, getvidinete
Schrift giebt den Nonnen allerhand gute Rat-
schläge, um dann sehr scharf gegen die klöster-
lichen Mißbräuche lvsznziehc», auS welchem
Grunde sie dann wohl auch i. I. 1581 in den
Inder von Lissabon und von da ans den spani-
schen und spater auf den römischen kam,
z, Upitbalainum.4(l,löesb>i. 7VirceI,nr§i z61,4",
4, /rä Oriclericuin Opiscop, Ilerliipol, La-
tein in sicarios gut dllcb, /kobel Opisc, Oer-
dipol, interlecerunt 4", 8. I, et a,
5) lturipicles tu latinuiu tzonversus, llrcsi-
leae, 1562,— Daiuit scheint indes die litt, Thätig-
keit StüblinS nicht erschöpft zu sein. Sein
Todesdatum hat sich bis seht leider nicht er-
heben lassen. Diese Persönlichkeit fehlt in der OA,-
Beschreibnng von Wangen sowie in der ivürttb,
Landcsbeschreibnng, ebenso in Baumanus „Gesch,
des Allgäu", In der Nähe seiner Heimat liegt
von alters her eine jetzt zum Gemcindeverbnnd
Bogt gehörige Parzelle Slnbling s, I'. Lsclr,

AIeinere (IVirteiluiige > 1.
Werkmeistcr im Verkehr mitFriedr,
v. Schiller und Schubart, Leouh, Werk-
meisters, des Exbcncdiktiners (k, Benedikt Maria)
von Neresheim, Leben und Wirken ist im all-
gemeinen durch eine Reihe von Veröffentlichungen,
u. a. durch Mercys Schrift „Andenken au re, W."
(Tübingen und Stuttgart 1823, b, Cotta) be-
kannt. Weniger bekannt dürfte sein, das; der-
selbe zu Zeiten seiner Wirksamkeit in Stuttgart
als Hofkaplan auch mit Schiller, als letzterer
von Anfang des I, 1794 bis Anfang Mai dess,
I, einen Erholungsaufenthalt das, — seinen

letzten Aufenthalt in Schwaben — nahm (s,
über dcns, im „Schwöb, Merk," Nr, 262 vom
8, Nov, 1893, S, 2299), Umgang gepflogen
hat, über welchen Schiller, der damals außerdem
das. noch mit Hetsch, Scheffaner, Müller, Znm-
stcg w, verkehrte, in einem von Sch. an seinen
Freund, den Geh, Oberregiernugsrat Christian
Gottfried Körner, den Vater Theodor Körners,
gerichteten (in „Schs, Briefwechsel mit K, von
'1784 bis zum Tode SchS,", zweite vermehrte
Auflage, herausgegeben von Gödeke, II, S, 96,
Leipzig, Verlag von Veit L Cie,, 1874 ver-
öffentlichten) Briefe, dd. Stuttgart, 17, März 1794,
sich folgendermaßen ansläßt: „, , , Unter de»
Gelehrten ist ein katholischer Kaplan des vorige»
Herzogs, Namens W e r kin eister vorzüglicht
und mir ist er durch sein Interesse für die
Kautsche Philosophie noch mehr, Uebrigcns
giebt es unter der gelehrten Klasse mehr Mittel-
köpfe, als vorzügliche Genies, wobei inan sich
aber nicht immer schlimmer befindet," — Sicher-
lich hat Werkmeister auch Christ, Fried, Dan,
Schn hart gekannt, standen ja beide noch neben
t einander in herzoglichen Diensten, er als Hos-
prcdiger von 1784—1796, Schubnrt als Hof-
musik- und Theatcrdirektvr von 1787 bis zu
i seinem schon im I, 1791 erfolgten Tode, Doch
hat sich bis jetzt weder in Schs, Briefen re,
noch in Werkmeisters Auszeichnungen :e, etwas
darüber finden lassen. Einmal erwähnt Schu-
bart in seinem „Leben und Gesinnungen re,"
(II, S. 95.) kurz Werkmeister und bezeichnet
dessen (am 26, Marz 1776 zu Wallcrstein ge-
haltene und nachmals im Druck erschienene, in
Frankfurt im selben I, ebenso in den christlichen
Reden Brunners V, j, I, 1787 nnchgedrnckte)
„Trauerrede nebst Ode zum Gedächtnis der Durch-
laucht, Fürstin Maria Theresia, Neichsfürstin zu
Oellingen-Oellingen und Oettingcn-Wallersteiu"
als schön und rührend, -<M,
Eine Familie Salis existiert jetzt noch
zu Wangen i, A, zwar im bürgerlichen Stande,
welche aber bestimmt behauptet, von denn be-
rühmten weitverbreiteten rhätischen Geschlechte
abzusiammcii, dessen adeliges Wappen sie auch
beibehaltcn hat. In Grimms Geschichte von
Wangen, ebenso in der OA.-Bschr, von Wangen
und in BanmannS Geschichte des Allgäu ist sie
nicht erwähnt. Nach dem Salisschen Histo-
riographen, dem hochw, Herrn t', Nikol, v,
Salis-isvglio O, 3, U. in Beurvn, welcher dies
in seinem Werke über „die Familie v, Salis"
(Lindau, Verlag von Jvh, Thom. Stettncr, 1891,
S. 36) nicht zu bestreiten scheint, ist dieselbe wahr-
scheinlich als die Nachkommenschaft des Haupt-
nianns Friedr, v, Salis-Samade» (zweiten Sohnes
des 1556 ch Hauptnianns Rud, v. Salis und der
Katharina v, Planta um 1602) zu betrachten,
der, mit einer gewissen Feldmann verheiratet,
nach Thiengen in der Grafschaft Klettgan in
Schwaben anSwanderte. Abgesehen von den
anerkannten Linien — giebt es noch zahlreiche
andere Salis nicht nur im Bündlucr Lande
selbst, so im Averser Thale und in Berget!
sondern, wie wir eben gelesen, in Schwaben
und im Mvniavvn, welch letztere auch ans Bün-
den herstammen soll, —cb.

Stuttgart, Vuchdruckerei der Akt.-Ges. „Deutsches Volksblatt".
 
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