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die SchB.-Kirche über den Schlvßberg herrwr,
aber so klein, daß leider van einem Dachreiter
nichts angedenlet ist. — Bon einem solchen
Wandkalender für 1756 ist nur die obere Hälfte
übrig. — Der Ellw. fürstliche Landbanmeister
Friedrich Prahl fügte seiner Karte dcS Propstei-
gebiets eine Abbildung der Stadt mit Schloß
nnd SchB. bei. Anfnahme von Weste». Nach-
gebidet OABschr. 370. — In der Zeit zwischen
1728 nnd 1750 muß ein recht eigentümlicher
Stich entstanden sein. Die SchB.-Kirche ist
Hanplgcgcnstand, ans den Türmen weder Kreuze
noch Bilder, am Oslgiebel ein Kreuz, am West-
giebel über der Uhrtafel NamenSzng, wie es
scheint von Jesns, Maria nnd Joseph (auch ans
den Bildern von Al. Panlns nnd Prahl ange-
dcnlct). Im Dicninm ist zitin 23. Aug. 1734
eingetragen: „Der Graf von Khnen ließ nenlieh
die Namen Jesn, Mariä und Joseph über der
Uhrtafel vergolden". Im Vordergründe, nicht
als abgesondertes Bild (wie bei Köderte), in
kleinerem Maßslabe die Sladt, ähnlich wie ans
dem Wandkalender für 1697, aber doch die
1725—1728 erbaute Jesuitenkirche angedentcl.
Rechts vom SchB. ragt das Schloß im Hinter-
gründe hervor, während es doch südlich von
jenem liegt. Sv willkürlich ist die Anordnung
behandelt. — Ein H a n s k a l e n d e r auf 1780
gicbt in Holzschnitt die Ansicht von Süden wie
der Wandkalender von 1697, hat aber neu die
1760 entstandene Schlvßvvrstadi nnd Linden ans
dem Schone» Grabe». Die SchB.-Kirche »ach
M. Panlns. Allein die Holzplatte, von der das
Bild abgedrnckt ist, kvnnlc schon mehrere Jahre all
sein, wie denn solche Titelblätter der Kalender,
geschnitten in Nürnberg von 8. U., auch später
noch bis 1802, in welchem Jahre Württemberg
von der Propste, Besitz ergriff, noch von der-
selben Platte abgenvmmcn sind, aber nach nnd
nach immer rußiger nnd unklarer werden. Die
ans diesen Holzschnitten durch Kreuze ersetzten
Bilder ans den SchB.-Türmen waren aber ge-
wiß schon längst wieder Hinaufgeinacht. — In
nnjerein Jahrhundert wurden Ausnahmen ange-
fertigt von Joseph Wintergcrst (vier von ver-
schiedenen Seilen und koloriert), von Lithograph
Büchner, eine im Anstrag von Pvlhlechniker
Brandegger, das schönste Bild von Emminger
von der 1V.8.zv.-Seite, nnd das neueste vom
nämlichen Standpunkt von Texlor.
Allein änch das Innere der Kirel-e Halle
vor der FencrSbrnnst im wesentlichen ge-
wiß dieselbe Gestalt, die sie jetzt zeigt.
Da sind ans beiden Seiten die Strebe-
pfeiler nach innen gezogen, wodurch Ka-
pellen entstehen, in denen wieder mit Gips-
marmor verzierte Altäre anfgebant worden
sind nnd zwar „mehrcmeils durch Beihilfe
derjenigen, welche bei der ersten Erbauung
selbe verschafften" (Gnadentcmpel l, 138).
-s 1696; somit sind die Verzierungen deS Ka-
lenders schon vor 1697 gemacht worden, auch
wenn das Kalendarium noch jünger wäre.
Darüber zog sich, wie jetzt, ohne Zweifel
von Anfang an die Galerie hin.
An den Seitennllären kamen nach dem Brande
folgende Veränderungen vor: An Stelle des
Franziskus Xaverins trat Johannes der Täufer;
unter dem Propst Franz Georg, Grafen von
Schimborn (1732—1756) wurden hinzngefügt:
wiederum Franziskus Tavcrins nnd StanislanS
Kostka. Ans dem Hochaltar wurde am 20. April
1714 an Stelle des verbrannten Gemäldes ein
Doppelbild eingesetzt (Diarium), ans der einen
Seite die Geburt Christi, ans der Rückseite Mariä
Hiinmelfahrt, „eine Kurpfälzische Ehrengabe"
(Gnadent. I 141), gemalt von I. Classens 1717.
(Stnbenvvll.)
Die feierliche Einweihung der Kirche
fand am lö. Mai 1729 statt (Guadcn-
tcmpel I, 141), was schon zu dem Irrtum
geführt hat, daß erst in diesem Jahre die
Nestanration beendet worden sei. Die Kosten
der letzteren, die sich ans 66 300 fl. be-
laufen haben sollen (OABschr. 426), be-
stritt, wie beim ersten Ban, vornehmlich
der Fürst.
Die M a ß e der Kirche sind : Länge an der
Außenseite samt Gnndenkapelle 66 m (OA.-
Bschr. 427). lieber das Innere giebt der „Gnnden-
tempcl (1114 nnd 118) folgendes an: Der Chor
samt seinen drei Staffeln 46 Nürnberger Schuh
lang, 34 breit, 589s hoch. Länge des Langhauses
220, Breite 739-, Höhe bis unter das Dach 64,
vom Dache bis znin Giebel des Dachstnhls
50 Schuh, Galerie „gemetiliglich 17 Werkschutz,
ober den Sakristeien aber noch breiter". — Die
Maße des Innern der Gnadenkapelle (Länge
9,50 m, Breite 4,25 m, Dicke der Mauern 0,22 m)
slimnien fast genau zu Stephan Nehers An-
gaben für das heilige Hans zu Lorettv: Länge
9,25 m, Breite 4,10 m, Höhe nngesähr 5 in.
(Kirchenlexikon 2 Ausl, unter „Lorctlo".)
In netterer Zeit Vvrgenvinmene Verschöne-
rungen seien, um nicht Gedrucktes und leicht Zu-
gängliches zu wiederholen, nur kurz erwähnt.
Unter dem frommen und eifrigen Herrn Pfarrer
Joseph Pflüger (ans dem SchB. 1864 — 1868)
erhielten die Gnadenkapellen nnd einige Wände
der Galerie neue Wandgemälde durch E. von
Heimbnrg nnd F. L. Kolb. Ueber die Gemälde
überhaupt s. OABschr. 428 f. nnd „Beschreibung
derlanretanischen Kirche und Kapelle Schöncnberg".
Waldsee, Liebet 1882. S. 103—124 (wo jedoch
S. 104 I. Elassens statt Clarenz zu setzen ist).
Ans Veranlassung des gegenwärtigen Herrn
Pfarrers nnd Dekans B. Schund wurde 1889
das schöne sechsstimmige Geläute, von Zoller in
Biberach gegossen, angcschafst an Stelle der
schwächlich ins Thal herabklingenden drei Glocke»,
die 1713 von Theodosins Ernst in Ulm gegossen
worden waren (OABschr. 429 fg.). Das Aenßerc
der Kirche ward frisch getüncht, so daß sie auch
in weiter Form um so leichter erkannt wird.
Hinsichtlich dev ästhetischen Würdigung
dieses Bauwerkes verweisen wir auf die
die SchB.-Kirche über den Schlvßberg herrwr,
aber so klein, daß leider van einem Dachreiter
nichts angedenlet ist. — Bon einem solchen
Wandkalender für 1756 ist nur die obere Hälfte
übrig. — Der Ellw. fürstliche Landbanmeister
Friedrich Prahl fügte seiner Karte dcS Propstei-
gebiets eine Abbildung der Stadt mit Schloß
nnd SchB. bei. Anfnahme von Weste». Nach-
gebidet OABschr. 370. — In der Zeit zwischen
1728 nnd 1750 muß ein recht eigentümlicher
Stich entstanden sein. Die SchB.-Kirche ist
Hanplgcgcnstand, ans den Türmen weder Kreuze
noch Bilder, am Oslgiebel ein Kreuz, am West-
giebel über der Uhrtafel NamenSzng, wie es
scheint von Jesns, Maria nnd Joseph (auch ans
den Bildern von Al. Panlns nnd Prahl ange-
dcnlct). Im Dicninm ist zitin 23. Aug. 1734
eingetragen: „Der Graf von Khnen ließ nenlieh
die Namen Jesn, Mariä und Joseph über der
Uhrtafel vergolden". Im Vordergründe, nicht
als abgesondertes Bild (wie bei Köderte), in
kleinerem Maßslabe die Sladt, ähnlich wie ans
dem Wandkalender für 1697, aber doch die
1725—1728 erbaute Jesuitenkirche angedentcl.
Rechts vom SchB. ragt das Schloß im Hinter-
gründe hervor, während es doch südlich von
jenem liegt. Sv willkürlich ist die Anordnung
behandelt. — Ein H a n s k a l e n d e r auf 1780
gicbt in Holzschnitt die Ansicht von Süden wie
der Wandkalender von 1697, hat aber neu die
1760 entstandene Schlvßvvrstadi nnd Linden ans
dem Schone» Grabe». Die SchB.-Kirche »ach
M. Panlns. Allein die Holzplatte, von der das
Bild abgedrnckt ist, kvnnlc schon mehrere Jahre all
sein, wie denn solche Titelblätter der Kalender,
geschnitten in Nürnberg von 8. U., auch später
noch bis 1802, in welchem Jahre Württemberg
von der Propste, Besitz ergriff, noch von der-
selben Platte abgenvmmcn sind, aber nach nnd
nach immer rußiger nnd unklarer werden. Die
ans diesen Holzschnitten durch Kreuze ersetzten
Bilder ans den SchB.-Türmen waren aber ge-
wiß schon längst wieder Hinaufgeinacht. — In
nnjerein Jahrhundert wurden Ausnahmen ange-
fertigt von Joseph Wintergcrst (vier von ver-
schiedenen Seilen und koloriert), von Lithograph
Büchner, eine im Anstrag von Pvlhlechniker
Brandegger, das schönste Bild von Emminger
von der 1V.8.zv.-Seite, nnd das neueste vom
nämlichen Standpunkt von Texlor.
Allein änch das Innere der Kirel-e Halle
vor der FencrSbrnnst im wesentlichen ge-
wiß dieselbe Gestalt, die sie jetzt zeigt.
Da sind ans beiden Seiten die Strebe-
pfeiler nach innen gezogen, wodurch Ka-
pellen entstehen, in denen wieder mit Gips-
marmor verzierte Altäre anfgebant worden
sind nnd zwar „mehrcmeils durch Beihilfe
derjenigen, welche bei der ersten Erbauung
selbe verschafften" (Gnadentcmpel l, 138).
-s 1696; somit sind die Verzierungen deS Ka-
lenders schon vor 1697 gemacht worden, auch
wenn das Kalendarium noch jünger wäre.
Darüber zog sich, wie jetzt, ohne Zweifel
von Anfang an die Galerie hin.
An den Seitennllären kamen nach dem Brande
folgende Veränderungen vor: An Stelle des
Franziskus Xaverins trat Johannes der Täufer;
unter dem Propst Franz Georg, Grafen von
Schimborn (1732—1756) wurden hinzngefügt:
wiederum Franziskus Tavcrins nnd StanislanS
Kostka. Ans dem Hochaltar wurde am 20. April
1714 an Stelle des verbrannten Gemäldes ein
Doppelbild eingesetzt (Diarium), ans der einen
Seite die Geburt Christi, ans der Rückseite Mariä
Hiinmelfahrt, „eine Kurpfälzische Ehrengabe"
(Gnadent. I 141), gemalt von I. Classens 1717.
(Stnbenvvll.)
Die feierliche Einweihung der Kirche
fand am lö. Mai 1729 statt (Guadcn-
tcmpel I, 141), was schon zu dem Irrtum
geführt hat, daß erst in diesem Jahre die
Nestanration beendet worden sei. Die Kosten
der letzteren, die sich ans 66 300 fl. be-
laufen haben sollen (OABschr. 426), be-
stritt, wie beim ersten Ban, vornehmlich
der Fürst.
Die M a ß e der Kirche sind : Länge an der
Außenseite samt Gnndenkapelle 66 m (OA.-
Bschr. 427). lieber das Innere giebt der „Gnnden-
tempcl (1114 nnd 118) folgendes an: Der Chor
samt seinen drei Staffeln 46 Nürnberger Schuh
lang, 34 breit, 589s hoch. Länge des Langhauses
220, Breite 739-, Höhe bis unter das Dach 64,
vom Dache bis znin Giebel des Dachstnhls
50 Schuh, Galerie „gemetiliglich 17 Werkschutz,
ober den Sakristeien aber noch breiter". — Die
Maße des Innern der Gnadenkapelle (Länge
9,50 m, Breite 4,25 m, Dicke der Mauern 0,22 m)
slimnien fast genau zu Stephan Nehers An-
gaben für das heilige Hans zu Lorettv: Länge
9,25 m, Breite 4,10 m, Höhe nngesähr 5 in.
(Kirchenlexikon 2 Ausl, unter „Lorctlo".)
In netterer Zeit Vvrgenvinmene Verschöne-
rungen seien, um nicht Gedrucktes und leicht Zu-
gängliches zu wiederholen, nur kurz erwähnt.
Unter dem frommen und eifrigen Herrn Pfarrer
Joseph Pflüger (ans dem SchB. 1864 — 1868)
erhielten die Gnadenkapellen nnd einige Wände
der Galerie neue Wandgemälde durch E. von
Heimbnrg nnd F. L. Kolb. Ueber die Gemälde
überhaupt s. OABschr. 428 f. nnd „Beschreibung
derlanretanischen Kirche und Kapelle Schöncnberg".
Waldsee, Liebet 1882. S. 103—124 (wo jedoch
S. 104 I. Elassens statt Clarenz zu setzen ist).
Ans Veranlassung des gegenwärtigen Herrn
Pfarrers nnd Dekans B. Schund wurde 1889
das schöne sechsstimmige Geläute, von Zoller in
Biberach gegossen, angcschafst an Stelle der
schwächlich ins Thal herabklingenden drei Glocke»,
die 1713 von Theodosins Ernst in Ulm gegossen
worden waren (OABschr. 429 fg.). Das Aenßerc
der Kirche ward frisch getüncht, so daß sie auch
in weiter Form um so leichter erkannt wird.
Hinsichtlich dev ästhetischen Würdigung
dieses Bauwerkes verweisen wir auf die