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1440 gestorben sei, ist unzutreffend; sonst
sind im allgemeinen die Verwandtschaftsver-
hältnisse MargnardS nach der „Stannntafel"
richtig angegeben: Ulrich, gen. „Rolle" zu
Marstetten (si 1443) hinterließ aus seiner
Ehe mit Elisabeth v. Niedheim 3 Söhne:
Ulrich, von dessen Verehelichung mit einer
Isenburg in der „Stammtafel" indes nichts
kommt (P 1459); Lnithold (P 1473),
von dessen Verzug nach Preuße,: gleichfalls
sich nirgends etwas findet, vermählt mit
Anna Echinger, und HanS (P 1465). Mar-
qnard v. K. wird vielmehr nach Roth
v. Schrcckenstei», „Gesch. der Insel Mai-
nau" 1873 und E. Graf v. Mirbach:
„Beiträge zur Personalgeschichte des Dentsch-
ordens" im Jahrb. des „Adler", um das
Jahr 1411 als Landkomtnr in Elsaß,
Schwaben und Burgund und Komtur
von Mainau erstmals erwähnt. Er war
ein hochverdienter Landkomtnr: 1437 er-
hielt er vom Hochmeister die Komturei
Mainau als Ruheposten („Firmanei") für
sein hohes Alter zugewiesen, nachdem er
1430 außer der Ballei auch noch die
Häuser Mainau, Basel und Altshausen
selbst verwaltet hatte. An letzteren. Orte
hat er im Jahre 1413 die Pfarrkirche
erbauen lassen (s. OberamtSbeschreibnng
von Saulgau, S. 125 und Griesinger,
Universallepikon von Württemberg ec.
herausgegeben von Or. Karl Pfaff, S. 45);
sein in Oel gemaltes Bildnis ist m. E.
im Gang des neuen Schlosses daselbst aus-
gehängt. Mit seinen Brüdern Benz zu
Änlendorf und Ulrich, ge». Nolle zu Mar-
stetten stiftete er 1419 an die Königs-
eggsche Begräbnisstätte in der Klosterkirche
von Weingarten ein ewiges Licht und eine
Kaplanei und gleichzeitig einen Jahrtag
in die Pfarrkirche von Ebenweiler. Er
war ans dem von 1414—1418 zu Kon-
stanz versammelten Konzil anwesend und
befand sich 1446 nicht mehr am Leben,
war vielmehr „ach dem durch den Kano-
nikus Johann v. K. verfaßte», i», Anlen-
dorfer Archiv anfbewahrten Niedhauser
Kirchen-Kalendarinm v. 1485 bereits in
der Martinioktav im Jahre 1445 gestorben.
Nach einer in, Stuttgarter St.-A. liegenden
Urkunde 6. 6. 1446, 20. Dezember sollen
Benz v. K. und dessen Vetter Ulrich, Hans
und Lnttolt ans das Erbe des P (!) Land-
komtnrS Marquard v. K. zu Altshansen
keine» Anspruch haben. Nach M o „ e
a. a. O. hat Landkomtnr Marquard in
Urkunden ,>c. verschiedene Bezeichnungen
erhalten; man benennt ihn 1413 und 1433
nur nach Elsaß-Burgund; 1429 und 1432
nach Elsaß-Schwaben und Burgund; 1430
aber nach Schwaben-Elsaß und Burgund
in einem zu Beuggen ans einem Kapitels-
tag anSgestellteu Dokumente. Zn», I. 1438
kommt er sogar als Altlandkvmtnr in
Oberelsaß vor. Die Schwankungen in der
Titulatur der Landkomture und zwar
auch der Vorgänger MargnardS erklären
sich nach Mone am besten daraus, daß
die ziemlich gleichzeitigen Urkunden von
verschiedenen Behörden und Stellen auS-
gingen und haben eher als nicht zu der
fälschlichen Bezeichnung MargnardS als
Hochmeisters mit beige,ragen. Noch das
kais. Grafendiplom vom 29. Juli 1629
für die RcichSfreiherrn v. K. bezeichnet
Marquard v. K. als „Dentschordens-
meister". Von einem (zeitweilig!,,) Auf-
enthalte MargnardS im Ordenslande
Preußen ist nichts bekannt. Damit wird
auch die Hypothese der Abzweigung des
K.schen Geschlechtes nach Preußen durch
Marquard, wenn nicht hinfällig, so
doch unwahrscheinlich werden, wenn auch
immerhin nicht unmöglich bleibt, daß durch
MargnardS Vermittelung der eine oder
andere KönigSegg dahin gekommen und
wozu nicht außer acht zu lassen ist, daß
nicht so lange vorher noch zwei weitere
Königsegge dem Dentschorden »„gehörten,
nämlich Ulrich v. K. (1353—1368),
P 1373 (?), als Komtur von Mainau und
Könitz sowie Eberhard v. K. (1362—1386),
als Komtur von Mainau und Mühlhausen.
Nach Pappenheims Trnchseßen-
chronik (I, S. 92) wäre Friedrich v. Wald-
burg mit I u nker Jo h a n n v. K ö n i g s-
egg zu Marstetten, nachdem letzterer noch
am II. Dezember 1505 in einem Ver-
trage zwischen dem genannten Friedrich und
Truchseß Wilhelm de», älteren von Wald-
burg als Mitbeistand mitgewirkt, bald
darauf nach Preußen gezoge „.
Nach einer anderen früher i», Stadtarchive
von Ravensburg jetzt im St.-A. zu Stutt-
gart befindlichen Urkunde, 6. 6. 7. April
1419, verkauft Hans v. KnnigSegg, her
Eberhartz säligen sin, v. KnnigSegg, der
zu brnßen (— Preußen) saß, für sich und
1440 gestorben sei, ist unzutreffend; sonst
sind im allgemeinen die Verwandtschaftsver-
hältnisse MargnardS nach der „Stannntafel"
richtig angegeben: Ulrich, gen. „Rolle" zu
Marstetten (si 1443) hinterließ aus seiner
Ehe mit Elisabeth v. Niedheim 3 Söhne:
Ulrich, von dessen Verehelichung mit einer
Isenburg in der „Stammtafel" indes nichts
kommt (P 1459); Lnithold (P 1473),
von dessen Verzug nach Preuße,: gleichfalls
sich nirgends etwas findet, vermählt mit
Anna Echinger, und HanS (P 1465). Mar-
qnard v. K. wird vielmehr nach Roth
v. Schrcckenstei», „Gesch. der Insel Mai-
nau" 1873 und E. Graf v. Mirbach:
„Beiträge zur Personalgeschichte des Dentsch-
ordens" im Jahrb. des „Adler", um das
Jahr 1411 als Landkomtnr in Elsaß,
Schwaben und Burgund und Komtur
von Mainau erstmals erwähnt. Er war
ein hochverdienter Landkomtnr: 1437 er-
hielt er vom Hochmeister die Komturei
Mainau als Ruheposten („Firmanei") für
sein hohes Alter zugewiesen, nachdem er
1430 außer der Ballei auch noch die
Häuser Mainau, Basel und Altshausen
selbst verwaltet hatte. An letzteren. Orte
hat er im Jahre 1413 die Pfarrkirche
erbauen lassen (s. OberamtSbeschreibnng
von Saulgau, S. 125 und Griesinger,
Universallepikon von Württemberg ec.
herausgegeben von Or. Karl Pfaff, S. 45);
sein in Oel gemaltes Bildnis ist m. E.
im Gang des neuen Schlosses daselbst aus-
gehängt. Mit seinen Brüdern Benz zu
Änlendorf und Ulrich, ge». Nolle zu Mar-
stetten stiftete er 1419 an die Königs-
eggsche Begräbnisstätte in der Klosterkirche
von Weingarten ein ewiges Licht und eine
Kaplanei und gleichzeitig einen Jahrtag
in die Pfarrkirche von Ebenweiler. Er
war ans dem von 1414—1418 zu Kon-
stanz versammelten Konzil anwesend und
befand sich 1446 nicht mehr am Leben,
war vielmehr „ach dem durch den Kano-
nikus Johann v. K. verfaßte», i», Anlen-
dorfer Archiv anfbewahrten Niedhauser
Kirchen-Kalendarinm v. 1485 bereits in
der Martinioktav im Jahre 1445 gestorben.
Nach einer in, Stuttgarter St.-A. liegenden
Urkunde 6. 6. 1446, 20. Dezember sollen
Benz v. K. und dessen Vetter Ulrich, Hans
und Lnttolt ans das Erbe des P (!) Land-
komtnrS Marquard v. K. zu Altshansen
keine» Anspruch haben. Nach M o „ e
a. a. O. hat Landkomtnr Marquard in
Urkunden ,>c. verschiedene Bezeichnungen
erhalten; man benennt ihn 1413 und 1433
nur nach Elsaß-Burgund; 1429 und 1432
nach Elsaß-Schwaben und Burgund; 1430
aber nach Schwaben-Elsaß und Burgund
in einem zu Beuggen ans einem Kapitels-
tag anSgestellteu Dokumente. Zn», I. 1438
kommt er sogar als Altlandkvmtnr in
Oberelsaß vor. Die Schwankungen in der
Titulatur der Landkomture und zwar
auch der Vorgänger MargnardS erklären
sich nach Mone am besten daraus, daß
die ziemlich gleichzeitigen Urkunden von
verschiedenen Behörden und Stellen auS-
gingen und haben eher als nicht zu der
fälschlichen Bezeichnung MargnardS als
Hochmeisters mit beige,ragen. Noch das
kais. Grafendiplom vom 29. Juli 1629
für die RcichSfreiherrn v. K. bezeichnet
Marquard v. K. als „Dentschordens-
meister". Von einem (zeitweilig!,,) Auf-
enthalte MargnardS im Ordenslande
Preußen ist nichts bekannt. Damit wird
auch die Hypothese der Abzweigung des
K.schen Geschlechtes nach Preußen durch
Marquard, wenn nicht hinfällig, so
doch unwahrscheinlich werden, wenn auch
immerhin nicht unmöglich bleibt, daß durch
MargnardS Vermittelung der eine oder
andere KönigSegg dahin gekommen und
wozu nicht außer acht zu lassen ist, daß
nicht so lange vorher noch zwei weitere
Königsegge dem Dentschorden »„gehörten,
nämlich Ulrich v. K. (1353—1368),
P 1373 (?), als Komtur von Mainau und
Könitz sowie Eberhard v. K. (1362—1386),
als Komtur von Mainau und Mühlhausen.
Nach Pappenheims Trnchseßen-
chronik (I, S. 92) wäre Friedrich v. Wald-
burg mit I u nker Jo h a n n v. K ö n i g s-
egg zu Marstetten, nachdem letzterer noch
am II. Dezember 1505 in einem Ver-
trage zwischen dem genannten Friedrich und
Truchseß Wilhelm de», älteren von Wald-
burg als Mitbeistand mitgewirkt, bald
darauf nach Preußen gezoge „.
Nach einer anderen früher i», Stadtarchive
von Ravensburg jetzt im St.-A. zu Stutt-
gart befindlichen Urkunde, 6. 6. 7. April
1419, verkauft Hans v. KnnigSegg, her
Eberhartz säligen sin, v. KnnigSegg, der
zu brnßen (— Preußen) saß, für sich und