170
vom 8. Febr. der Hof und die andere»
Guter noch einmal zum Verkauf gebracht.
(Schwab. Chron. 1805, 72.) Am 28. Febr.
1805 wurde dann der Hof (ein Hans,
eine Scheuer nebst dem wieder bedeckten
Sarge der Johanniskapelle und dem großen
Hofraum) an Joh. Georg Benz, Metzger,
lim 4700 fl. verkauft?) Gar verschieden-
artig waren die Schicksale der fünf Kloster-
höfe, von denen Fizion in seiner Chronik
(S. 70) singt:
„Die Höfs zieren gar wol die Statt,
die man fast all mnbmauret hatt,
sind ivohl bewahrt »litt Thir und Thor
vor allein Anlanff und Gevahr,
sind auch in gutteni Schirm und Schutz
bei) der Statt Reittling gmninen Nutz,
werden auch gehnltten in Obacht."
Hiermit ist aber keineswegs der klöster-
liche Besitz in der Stadt erschöpft. Des
Besitzes der klösterlichen Niederlassungen
für Frauen wurde bereits im Jahrgang 12,
1894, S. 65—67 dieser Zeitschrift gedacht.
Schon 1409 ist die Rede vom conventus
ctomnarum nnd der Z ellerin, monialis
sowie der Ebingerin, be§ma. 1427
zahlte das coIIeZium ckomnnrum dem
Kloster Marchthal ein Pfund Heller Zins
aus dein Hanse, in dem cs wohnte, circa
cirniteririm lrntrurn minorum. (St.-A.)
lieber den Besitz des Barfüßerklosters
finden sich im Jahrgang I der neuen
Folge der württ. Vierteljahrshefte für Lan-
desgeschichte, S. 430—439 vom Schreiber
dieser Zeilen Nachrichten. Zn letzterer
Arbeit ist noch folgendes nachzutragen:
Peter von Pflnmmern, der 1259 Abt
zu Zwiefalten geworden war, starb am
28. Mai 1294 als Franziskaner zu Reut-
lingen, nachdem er 1269 als Abt resigniert
hatte?) Im Jahre 1409 nnd 1427 wird
der Friedhof der minderen Brüder er-
wähnt. Auch ging damals den minderen
Brüdern eine Gült aus dem Hanse Clans
Herers in Reutlingen zu. 1427 hatten die-
selben 9 Schilling weniger 3 Heller aus
dem Baumgarten des Hans Tregcr in
der Loschenhaldc. Am 2. Mai 1465 ver-
liehen Guardian und Konvent der min-
deren Brüder St. FraneiSci Ordens zu
Reutlingen an Hans Löffler, den man
nennt Herklin, Bürger zu Reutlingen
zu einem rechten Erblehen den Weingarten,
ch Gayler II, 271.
Sulger I, 221—222.
den vormals Alt Hans Ridlin gebaut
hat, gelegen zu Reutlingen an dem Römm
zwischen ihrem anderen Weingarten nnd
Johannes (L>tehli»), Stadtschreibers
Weingarten um das Vierteil des Weines,
was im vorgeschriebenen Weingarten wird.
Er nnd seine Erben sollten jährlich darinnen
setzen 1000 Stock und 12 Karren voll Mist
darin führen. Den soll das Kloster hinaus-
führen. Das Kloster soll dem Löffler nnd
seinen Nachkommen jährlich leihen sechsPfnnd
Heller (zwei Pfund Heller zu Weihnachten
nnd zwei Pfund zu Mitsasten), welche
sie mit Wein oder Geld jährlich wieder-
zahlen sollten. Wird kein Wein, so ist
das Kloster ihnen nicht schuldig, dies zu
leihen, bis die vorigen sechs Pfund bezahlt
woroen sind. Wenn Löffler nnd seine
Erben in den Weingarten Erde führen, soll
das Kloster sie ihm hinschaffen ohne der
Bauleute Schaden, doch so, daß der Ban-
mann dabei sei und die Erde helfe laden.
Ist die Mauer am Weinberg zerbrochen
oder fällt sie nieder, soll das Kloster sie
ihm machen. Doch soll er die Steine
ansheben und räumen helfen. Er nnd
seine Erben dürfen die Lehenschaft ver-
kaufen, versetzen, als in der Weingärtner
Zunft Recht und Gewohnheit ist. Doch
kann das Kloster den Kauf um ein Pfund
Heller mehr machen?) Am 21. Nov.
1514 thnn Guardian und Konvent des
Barfüßerklosters zu Reutlingen kund, daß,
nachdem Conlin Streicher zu Nen-
hausen im Uracher Thal gesessen, gegen
sie sich um 100 fl. Hauptgnt nnd 5 rhei-
nische Gulden jährlichen Zinses auf Martini
laut einer Urkunde vom 12. Nov. 1514
verschrieben hat, 30 fl. Hanptgnts und
1?/s fl. jährlichen Zins der St. Barbara
Altarpfründe im Spital, „Ratspfründe"
genannt, die gegenwärtig der Priester
Barthlome Fynulrich inne hat, gehören?)
0 Hofstetter, Chronik S. 101.3—1018.
ch Staatsarchiv. Dies wäre zu Jahrgang 1806
S. 88 nachzutragen und somit ein neuer, vierter
Altar im Spital nachgewiesen. Ferner ist zu
Reutliuger Gsschichtsblatter 1806, S. 22 zu be-
nrerken, das; am 5. Oktober 151» Erhard Gluckh,
Bürger zu Reutlingen, dem Bischof Hugo von
Konstanz mitteilte, daß er die durch den Tod
des Priesters Burkhard Sunssen erledigte
Kaplaueipfründe des Fronaltars in unser lieben
Frauenkapelle zu Reutlingen dem Priester Jakob
Rölin verliehen habe, und bat um bischöfliche
vom 8. Febr. der Hof und die andere»
Guter noch einmal zum Verkauf gebracht.
(Schwab. Chron. 1805, 72.) Am 28. Febr.
1805 wurde dann der Hof (ein Hans,
eine Scheuer nebst dem wieder bedeckten
Sarge der Johanniskapelle und dem großen
Hofraum) an Joh. Georg Benz, Metzger,
lim 4700 fl. verkauft?) Gar verschieden-
artig waren die Schicksale der fünf Kloster-
höfe, von denen Fizion in seiner Chronik
(S. 70) singt:
„Die Höfs zieren gar wol die Statt,
die man fast all mnbmauret hatt,
sind ivohl bewahrt »litt Thir und Thor
vor allein Anlanff und Gevahr,
sind auch in gutteni Schirm und Schutz
bei) der Statt Reittling gmninen Nutz,
werden auch gehnltten in Obacht."
Hiermit ist aber keineswegs der klöster-
liche Besitz in der Stadt erschöpft. Des
Besitzes der klösterlichen Niederlassungen
für Frauen wurde bereits im Jahrgang 12,
1894, S. 65—67 dieser Zeitschrift gedacht.
Schon 1409 ist die Rede vom conventus
ctomnarum nnd der Z ellerin, monialis
sowie der Ebingerin, be§ma. 1427
zahlte das coIIeZium ckomnnrum dem
Kloster Marchthal ein Pfund Heller Zins
aus dein Hanse, in dem cs wohnte, circa
cirniteririm lrntrurn minorum. (St.-A.)
lieber den Besitz des Barfüßerklosters
finden sich im Jahrgang I der neuen
Folge der württ. Vierteljahrshefte für Lan-
desgeschichte, S. 430—439 vom Schreiber
dieser Zeilen Nachrichten. Zn letzterer
Arbeit ist noch folgendes nachzutragen:
Peter von Pflnmmern, der 1259 Abt
zu Zwiefalten geworden war, starb am
28. Mai 1294 als Franziskaner zu Reut-
lingen, nachdem er 1269 als Abt resigniert
hatte?) Im Jahre 1409 nnd 1427 wird
der Friedhof der minderen Brüder er-
wähnt. Auch ging damals den minderen
Brüdern eine Gült aus dem Hanse Clans
Herers in Reutlingen zu. 1427 hatten die-
selben 9 Schilling weniger 3 Heller aus
dem Baumgarten des Hans Tregcr in
der Loschenhaldc. Am 2. Mai 1465 ver-
liehen Guardian und Konvent der min-
deren Brüder St. FraneiSci Ordens zu
Reutlingen an Hans Löffler, den man
nennt Herklin, Bürger zu Reutlingen
zu einem rechten Erblehen den Weingarten,
ch Gayler II, 271.
Sulger I, 221—222.
den vormals Alt Hans Ridlin gebaut
hat, gelegen zu Reutlingen an dem Römm
zwischen ihrem anderen Weingarten nnd
Johannes (L>tehli»), Stadtschreibers
Weingarten um das Vierteil des Weines,
was im vorgeschriebenen Weingarten wird.
Er nnd seine Erben sollten jährlich darinnen
setzen 1000 Stock und 12 Karren voll Mist
darin führen. Den soll das Kloster hinaus-
führen. Das Kloster soll dem Löffler nnd
seinen Nachkommen jährlich leihen sechsPfnnd
Heller (zwei Pfund Heller zu Weihnachten
nnd zwei Pfund zu Mitsasten), welche
sie mit Wein oder Geld jährlich wieder-
zahlen sollten. Wird kein Wein, so ist
das Kloster ihnen nicht schuldig, dies zu
leihen, bis die vorigen sechs Pfund bezahlt
woroen sind. Wenn Löffler nnd seine
Erben in den Weingarten Erde führen, soll
das Kloster sie ihm hinschaffen ohne der
Bauleute Schaden, doch so, daß der Ban-
mann dabei sei und die Erde helfe laden.
Ist die Mauer am Weinberg zerbrochen
oder fällt sie nieder, soll das Kloster sie
ihm machen. Doch soll er die Steine
ansheben und räumen helfen. Er nnd
seine Erben dürfen die Lehenschaft ver-
kaufen, versetzen, als in der Weingärtner
Zunft Recht und Gewohnheit ist. Doch
kann das Kloster den Kauf um ein Pfund
Heller mehr machen?) Am 21. Nov.
1514 thnn Guardian und Konvent des
Barfüßerklosters zu Reutlingen kund, daß,
nachdem Conlin Streicher zu Nen-
hausen im Uracher Thal gesessen, gegen
sie sich um 100 fl. Hauptgnt nnd 5 rhei-
nische Gulden jährlichen Zinses auf Martini
laut einer Urkunde vom 12. Nov. 1514
verschrieben hat, 30 fl. Hanptgnts und
1?/s fl. jährlichen Zins der St. Barbara
Altarpfründe im Spital, „Ratspfründe"
genannt, die gegenwärtig der Priester
Barthlome Fynulrich inne hat, gehören?)
0 Hofstetter, Chronik S. 101.3—1018.
ch Staatsarchiv. Dies wäre zu Jahrgang 1806
S. 88 nachzutragen und somit ein neuer, vierter
Altar im Spital nachgewiesen. Ferner ist zu
Reutliuger Gsschichtsblatter 1806, S. 22 zu be-
nrerken, das; am 5. Oktober 151» Erhard Gluckh,
Bürger zu Reutlingen, dem Bischof Hugo von
Konstanz mitteilte, daß er die durch den Tod
des Priesters Burkhard Sunssen erledigte
Kaplaueipfründe des Fronaltars in unser lieben
Frauenkapelle zu Reutlingen dem Priester Jakob
Rölin verliehen habe, und bat um bischöfliche