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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [15]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0078

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Mathilde von W ü rttember g Der Bund
der Redlichkeit, Schauspiel iu einem Akt
mit Chören, neu verfertigt von Groß,
einem Mitgliede der Herold scheu Gesell-
schaft aufgeführt. Das Journal des Ulmer
Stadtlheaters Saison 1848/49, S. 4, sagt
von dieser Gesellschaft: Rochus Pumper-
nickel war der Glanzpunkt der Vorstel-
lungen.
Am 29. Mai 1811 eröffuete wieder
Karl Hain das Theater mit Pächter Feld-
knmmel von Tippolskirchen, Lustspiel in
vier Akten von Kotzebue. Der an diesem
Tage anwesende König Friedrich I. von
Württemberg schenkte der Theatergesell-
schaft 50 Louisdor.H Die Hämische Ge-
sellschaft bestand aus 8 Herren, 5 Damen,
3 Kindern, dem Regisseur Vanniui, dem
Souffleur, dem Garderobier, 2 Friseuren,
1 Theatermeister und 2 Zettelträgern.
Gegeben wurden mehrere Werke von
Friedrich Schiller (Kabale und Liebe,
die Braut von Messina und Wallensteius
Lager). Zweimal fanden Vorstellungen
(der Friede am Pruth, Schauspiel iu fünf
Akten von Gratter und der Grandprofos,
Trauerspiel in vier Allen) in der Frred-
richsau unter freiem Himmel statt.
Vom 8. Nov. bis zum 31. Dez. 1811
gaben Friedrich und Betty Moritz, Mit-
glieder des Nationallheaters iu Hannover
in Ulm Deklamationen, am 29. Nov. lind
1. Dez. 1811 Hofsänger Hübsch zwei
Deklamarionen, vom 22. bis zum 26. Dez.
1811 die Hofmannische Familie, die aus
Herrn und Frau v. Hofmauu, den
Söhnen Emanuel, Franz, Wilhelm und
den Töchtern Jeanette, Lisette und Hen-
riette v. Hosmann, Herrn und Frau
Petrivi und Christian Herold bestand,
drei Vorstellnugen in Ulm, darunter zwei
Opern. Das Journal des Ulmer Stadt-
lheaters Saison, 1848/49, S. 4, sagt: die
Familie v. Hofmann war von sehr kurzer
Dauer.
Vom 30. März bis znm 27. April, '
vom 1. Mai bis zum 23. Juni, vom
27. Sept. bis zum 6. Okt. 1812 spielte ^

') Schuttes, Chronik von Ulm, S. 423.
Nach Holzheus Aufzeichnungen wäre 11. Juli 1811
(zum Empfang König Friedrichs) Das ist der ^
rechte Mann, Lustspiel iu drei Akten von Kotze-
bue gegeben werden.

wieder iu Ulm Karl Hain mit seiner
königlich privilegierten Gesellschaft, 14
Herren (darunter Winter) und 6 Damen,
auch 4 Kindern. Am 19. April ging ein
Siück über die Bühne, dessen Handlung
der Bibel entnommen war: König Saul
oder Davids Kampf mit dem Riesen, Ver-
folgung und Erhöhung iu fünf Akten von
Professor Albert Ludwig Grimm.
Am 7. Juni wurde Titus der Groß-
mütige, Oper in drei Akten von Mozart,
am 27. Sept. Käthchen von Heilbroun
oder die Feuerprobe von Friedrich von
Kleist zum erstenmale in Ulm gegeben.
Das Journal des Ulmer Stadttheaters,
Saison 1848/49, S. 4, rühmt dieser Ge-
sellschaft nach: größte Mannigfaltigkeit des
Repertoirs; sehr starke Gesellschaft.
Am 11. Okt. 1812 trug der Schauspieler
und Sänger Karl Häser in Ulm ein
dramatisch-komisches, musikalisches Quod-
libet vor. Vom 25. Oktober 1812 bis
zum 1. Februar 1813 spielte in Ulm
Direktor Wagner mit seiner Gesellschaft,
10 Herren (später nur 9) 9 Damen,
3 Kinder, 1 Musikdirektor (Günther)
1 Souffleur, 1 Theaterfriseur, 2 Zettel-
träger und Requisiteure, 1 Calicant (von
culi^ure ^ in Dunkel hüllen, also der
Beleuchtungsinspektor). Am 25. Oktober
1812 wnrde das Theater unter Trompeteu-
und Paukenschall eröffnet. Am 5. Nov.
zum Vorabend von Königs Geburtstag
wurde ein Prolog mit Gesang gesprochen.
Am 12. und 22. Januar 1813 gab die
Direktion Or. Martin Luther oder die
Weihe der Kraft, Schauspiel von Zacha-
rias Werner. Die Wahl dieses Stücks,
für welches der am 19. April 1811 katho-
lisch gewordene Verfasser in der Weihe
der Unkraft eine poetische Buße leistete,
war jedenfalls eine sehr unglückliche, da
das Stück bei Protestanten wie Katholiken
Aergeruis erregte. Glücklicher war W a g -
ners Gedanke, das Werk eines Ulmer
Dichters aus die Bretter deö Stadttheaters
zu bringen, wie folgender Zettel besagt:
Mit allerhöchster Erlaubnis wird heute
Montag den 28. Dezember 1812 von der
hiesigen (Wagnerischen) Schauspieler-
Gesellschaft aufgeführt: Sebastian Besse-
rer, Bürgermeister in Ulm oder Zerstörung
des Schlosses Helfenstein. Ein ganz neues
Schauspiel in 4 Akten nach der Geschichte
 
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