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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0023

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gestellten Urkunde?) Am 27. Dezember
1329 war Frater Henricns de Barth en-
si e y n, sociuscommeirciukorisIrlbiirAeir-
sis?) Im Jahre 1330 war er oberster
Kumpan des Hochmeisters?) Als der
Ordensritter Johann v. Eudorf am
19. November 1300 den Hochmeister
Werner v. Orseln in Marienbnrg er-
mordete, eilte ans die schreckenvolle
Nachricht Heinrich v. Barten st ein von
der oberen Burg, wo die Brüder in der
Hanptkirche zur Vesper versammelt waren,
mit anderen Brüdern herbei, um die letzten
Anweisungen des sterbenden Hochmeisters
zu empfangen?) Dieser Hein, ich gehört
wohl zu dem Geschlecht, das sich nach
Bartenstein, OÄ. Gerabronn, nannte.
Peter Duisburg, cUroiricoir lerne
UUussie suppt, c. 6 (scripl. rer. ?russcic
I, S. 215) meldet: uuno Uoruiru
NG1XXIX .souuues 6e Xu-et-
burZ-tr, rex öotremiue cum irobi-
tibus res'ni sui et — comitibus cte
OliuZe, 6e ^VirleuberAUc —
iutruvil tu lerrum ?russie?) König
Johann zog mit seinen Begleitern, zu
denen ein Graf v. Wirtenberg
und Graf v. Dettingen zählte, im
Herbst 1328 von Böhmen aus durch
Schlesien und langte Ende 1328 an der
Grenze Preußens an. Mit der Kriegs-
macht des Ordens vereinigt drang er mit
300 auserlesenen Reisigen in das Gebiet
der Samaiten ein, überschritt bei der Burg
Nagnit die Memel, drang bis in das Ge-
biet von Medeniken vor, wo am 1. Februar
1329 die Belagerung der Burg Medewagen
begann. Diese ergab sich. Die Nachricht,
daß der christliche König von Polen trotz
des mit König Johann abgeschlossenen
Waffenstillstandes in das Knlmerland ein-
gefallen war, rief das siegreiche Heer ans
Samaiten zurück. Nasch wurden die Polen
vertrieben. Dann ging König Johann
mit seinen Begleitern nach Thorn, wo er
4. April weilte. Dann kehrte er heim.
Ende Mai war er wieder in Böhmen.
p Loci, cttpt. VVarrn. I, re§. S. 137, clipt.
5. 406, I, re§. S. t44.
2) E. Volckmann, Urk. d. Elbinger Stadtarchivs
S. 11; oocl. cUpI. Warm. I, clipl. S. 414.
2) Voigt, Namenskodex S. 108.
u Voigt, Gesch. Preußens IV, 474.
U Voigt, Namenskodex S. 427: der v. Wir-
tcmbcrg, Kreuzfahrer 1328.

Die Früchte der Heerfahrt gegen die Heidin
waren durch den Poleneinfall gering. Die
getauften Samaiten verfielen bald dem
Heidentum wieder?) Nikolaus Ieroschin
nennt in seiner 1335—1340 geschriebenen
Chronik des Deutschen Ordens (scripk. rer.
?russcic. I, 615) als Teilnehmer die
Greven (Grafen) v. Otingen und
v. Hoenloch, v. Wircebnr g?) Da
es aber um diese Zeit keine Grasen von
Würzburg gab, ist die Lesart „Wirten-
berg" der von Wirceburg vorzuziehen.
Der Teilnehmer am Zuge war doch wohl
Graf Ulrich v. Württe m berg (P l344),
der 16. Ott. 1328 in Stuttgart und 12. April
1330 in Eßlingen war. Ch. F. v. Staelin
kennt in seinem Aufsatz: Aufenthaltsorte
der württembergischen Grafen in den Jahren
1269—1450 °) keinen Aufenthaltsort des
Grafen aus dem Jahre 1329. Mit Recht
sagt daher P. v. Staelin, Geschichte
Württembergs I, 493: So hatte Ulrich
kaum die Waffen in der Heimat nieder-
gelegt, als er seinen ritterlichen Sinn im
Nordosten Deutschlands bekundete. Mit
mehreren deutschen Fürsten, Grafen und
Herren, 2 B. Dettingen und Hohenlohe
wird er in dem großen Heere genannt,
welches der kriegslustige König Johann
von Böhmen am Schluß des Jahres 1328
und im Beginn des Jahres 1329 den
Ordensrittern zu liebe gegen die Lithauer
und Polen führte. Wer der Herr von
Hohenlohe war, der am Zuge teilnahm,
läßt sich nach Weller, hohenloh. Urk.-Bnch
11, 282, nicht ermitteln. Vielleicht war es
Ludwig oder Lutz v. Hohenlohe, der
17. August 1330, 19. Dezember 1331,
12. April 1332, 24. August 1332 in Be-
ziehungen zu König Johann erscheint H
und sogar 15. Februar 1334 das eigene
Haus Kransberg zu Lehen anftrug?)
Der Graf v. Dettingen ist wohl Lud-
wig, der Schwiegersohn des Grafen Ulrich
v. Württemberg, der 1340 als des
Ordens Freund genannt wird. (Jäger,
coci. ciipl. anno 1340.) Der Ludwig

0 Voigt, Gesch. Preußens IV, S. 427—435.
U Ch. F. Staelin IV, S. 176.
°) Wirkt. Jahrb. 1854 II, S. S3.
U Hohenloh. Urk.-B»ch II, S. 307, 326, 334,
339.
Ebendas. S. 352.
 
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