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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Diemand, Anton: Die Kapelle und ehemalige Klause auf der Altenbürg
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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0053

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Fürsten Karl ist nunmehr die Kapelle
zunächst im Mauerwerk gründlich restau-
riert worden und soll demnächst auch im
Innern wieder würdig hergestellt werden.
Die weltabgeschiedene Lage des Alteu-
bürger Berges mit seiner zu stiller An-
dacht einladenden Kapelle eignete sich vor-
trefflich zu einer Eremitage. Es bestand
denn auch wahrscheinlich schon in alter
Zeit eine Klause bei der Altebürg, wenig-
stens erscheint in einer Urkunde vom
18. Februar 1315 ein „Bruder Heinrich
von der Altenbürg" als Zeuge. Im
Jahre 1695 bat Melchior Negelen von
Fremdiugen um die Erlaubnis, auf der
Altenbürg, so hiezu gar bequem wäre,
eine Klausur errichten zu dürfen. Seine
Bitte wurde ihm auch gewährt. 1726
wurde die Eremitage neu gebaut.
Der Klausner wurde von der Waller-
steiuer Negierung dem Ossizio in Augs-
burg präsentiert und dann, nachdem er
in den dritten Orden St. Franziskus aus-
genommen war, durch das Kastenamt
Flochberg in seine Klause ivtroduziert.
Wenn in der Kapelle Messe gelesen wurde,
so hatte er die Stelle eines Mesners zu
versehen, auch hatte er zum Früh- und
Abendgebet die Glocke zu läuten. Zu
seinem Unterhalte erhielt er wöchentlich
1 Laib Brot und jährlich 8 Viertel Schön-
mehl, 26 Pfund Schmalz, 2 Viertel Erb-
sen, 4 Klafter Holz, '/2 Viertel Salz und
12 Pfund Lichter oder statt deren 6 Pfund
Oel. Daneben hatte er den Genuß eines
Gärtchens bei der Eremitage. Später
setzte die Herrschaft dem Klausner eine
Geldbesoldung von 26 fl. 14 kr. jährlich aus.
In der neuen Eremitage wohnten an-
fangs zwei Eremiten, später nur mehr
einer. Die Eremiten waren:
1726 Bruder Felix und Leopold Hof-
manu.
1732 Bruder Felix und Sebastian Nus,
Bürger und Hafner zu Neres-
heim, ch 1757.
1763 Felix Hofmann.
l765 Felix Jäger.
1776 Bruder Dositheus (sonst Paul
Meyer genannt), ch 1781.
1781/82 Simon Neukam.
1782 Balthas Mordstein (war vorher
Waldbruder in Tapfheim), zog
1796 wieder ab.

1793 Anton Zeit, gewester Slorcheu-
wirt in Neresheim, ch 28. Dez.
1804.
Der letzte Einsiedler war EgidinS Thum
von Birkhausen, welcher den Kelch der
Kapelle stahl und deswegen im Jahre
1811/12 in Untersuchung gezogen wurde.
Die Klause wurde noch einige Zeit an
arme Leute als Wohnung überlassen und
endlich (ums Jahr 1830) abgebrochen.

Dir. Lclrou. Bezieijuiuirn WürttVIIl-
bvrrlsl zum Deutschen Grdeu iu
Preuszeu.
.(Fortsetzung.)
Im Jahre 1352 kam wieder ein Graf
v. Dettingen, vermutlich Ludwig, als
Kriegsgast nach Preußen.')
Pfleger zu Insterburg war 19. Juni
1348 Kourad Thelheneger, der wohl
eine Person ist mit Konrad v. Teteuagen
(Tetnanker), 13. Dezember 1352 Pfleger
zu Tapiau, und Konrad v. Tettennut,
Pfleger zu Insterburg, 1. August 1357
bis 8. August 1357. 8. Juni'1368 war
Heinrich Dettenanck Pfleger zu Inster-
burg?) Derselbe nannte sich schwerlich
vom schwäbischen Tettnang, wo kein Orts-
adel bekannt ist. Allerdings kommt ur-
kundlich 13. Dezember 1352 in Königs-
berg Conradus de Tetenag, Provisor
iu Tapiau, vor?) Vom 10. November
1367 bis 24. Juni 1370 war Rudolf
v. Nusplinge n Pfleger zu Rastenburg?)
Beim Einfall iu das Gebiet Kaltene»,
1370, büßte er seine Kühnheit mit einer-
schweren Wunde?) Er gehörte wohl dem
Geschlechte au, das sich nach Nnsplingen,
OA. Spaichiugeu, nannte?)
Kuno v. Lieb enst ein war 1370'bis
1375 unterster Kumpan des Hochmeisters,
1375 — 1379 oberster Kumpan desselben,
1379 bis 17. Mai 1383 Komtur zu
Osterrode, Großkomtur Mai 1383 bis
7. Februar 1387, Komtur zu Straßburg
1387 nur einige Monate, Vogt zu Bratheau

0 Ebenda S. 92.
2) Voigt, Namenskodex S. 86, 104, 87.
Kgl. prentz. Staatsarchiv, alte samländ.
Handfeste» der Freien S. l07. 216, Folio 31.
H Voigt, Namenskodex S. 100; ooä. Mpl.
Nrnss. III, S. 126.
Voigt, Gesch. Prcnpcns V. S. 226.
 
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