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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [4]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0055
47
an der Spitze der BaUei an der Etsch
gestanden hatte und 26. Nvvember 1379
Landkomtur in Böhmen gewesen war,
resignierte (vor 24. August) 1382 die
Ballei, nahm sie 1383 wieder ans, ging
dann nach Preußen, war 1383 bis 24. oder
11. Dezember 1384 Komtur zu Engels-
burg, 1385 bis 27. Dezember 1389 zu
Danzig, Dezember 1389 bis 30. November
1392 zu Thorn und 4. Dezember 1392
bis 17. Juli 1395 Vogt zu Brathean?) Am
4. April 1382 bezeugte Wolf v. Ezolu-
hardt, Komtur zu Thorn, die Stiftung
einer Vicarii in der Kirche zum heiligen
Geist durch seinen Kaplan und Schreiber
Simon v. Luter bürg?) Am 5. Juni
1411 legierte Bischof Arnold von Kulm
diese Stiftung am St. Katharinenaltar in
der Kirche des Hospitals zum heiligen Geist
in Thorn?)
Am 12. April 1395 war Wolf von
Zoll Hardt Komtur zu Kloster Karthans
(Marien-Paradeis)?) Im Februar 1387
unterhandelte Wolf v.Zolnhard, Komtur
zu Danzig, in Thorn im Namen des Hoch-
meisters mit mehreren polnischen Grafen
über den Frieden?) 1391 vertrieb er die
Polen aus dem Lande Dobrin?)
Im Jahre 1385 schickte der Hochmeister
Wolf v. Züllehardt, Komtur von
Danzig, mit Ordenstrnppen an die Memel,
welche von einer großen Schar Litauer
bewacht war. Obgleich der Strom toste
und voller Steine war, durchschwamm er
ihn mit den Seinen, schlug die Feinde in
die Flucht und tötete deren viele (ocript.
rer. pru83. III, S. 139). Am 26. Jan.
1388 verhandelt er namens des Ordens
»nt den Abgeordneten des Königs von
Polen (S. 150), war 1389 an König
Wenzel von Böhmen (S. 155 und Voigt,
Gesch. Preußens V, 525) entsandt. Am
30. Nov. 1393 war er commenclutor
electiorris (script. rer. prus3. III, S. 190).
Peter v. GundolSheim (Gnndels-
JahrL. des Adlers, neue Folge IV, S. 161;
Voigt, Nmnenskodex S. 29, 27, 57, 62 ; scripto-
^2)^.^Buch"d. Bist. Culm I, S. 807.
») Ebenda S. 375.
Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Deutschordensbriefarchiv.
5) Voigt, Gesch. Preußens V, 50.
ö) Ebenda S. 003; scriplores rerum prus°.
III, S. 175. Anmerkung 2.
heim) war 1388 bis 17. Dezember 1391
Pfleger zu Lesewitz?) Bruder Peter
v. Gondelczheim, Undirspeteler, war
23. Mai 1409 Zeuge in einer Urkunde
des obersten Spittler Werner v. Tet-
tingen?) Heinrich Harder, der 1388
VogtzuLesewitz, 1388—1390Vogt zuNog-
genhansen, 1390 bis 29. Juni 1391 Komtur
zu Rheden und 1391 und 1402 zu Nessau
war und als Hanskomtnr zu Marienburg
starb?) gehört vielleicht dem Geschlecht Har-
der v.Ga ertring en, demderNameHein-
rich nicht fremd war, an. Am 6. November
1392 war Wolf v. Urbach Vogt zu
Beberen im Lande Dobrin?) Schon
14. März 1302 war Frater Anselmns
de Urbach in Crnceburg beim Landmeister
Helwig v. Goldbacb?) Ans den zuerst
benannten v. Urbach beziehen sich jeden-
falls folgende Notizen in dem von Joachim
herausgegebenen Treßlerbuch S. 11, 12,
19, 20: 1399 Harnnsch: item 3 Mark
Her Urbach vor 6 Platen ufznston an
der Mittewochen vor Judica (12. Marz),
item 6 Mark Her Urbach uf Platen die
im der Hnskompthnr hat gegeben und uns
berechnet am Fritage vor Bartholomäi
(22. August), item 5 Mark Her Urbach
gegeben von des Meisters Geheise, item
1 Mark Her Urbach, als er spociren
reit von des Meisters Geheise.
Im Jahre 1393 kam Graf Eberhard
der Milde v. Württemberg mit einer
großen Schar von Rittern, Knechten und
Kriegsgästen zur Heidenfahrt nach Preußen.
Unter den Fahnen St. Georgs und der
Jungfrau Mariä drangen der Graf und
der Ordensmarschall Werner v. Tettingen
in die Lande von Pomedien und Rossten«
ein, verwüsteten mit Mord und Brand das
Land der Samaiten, brachten 800 geraubte
Rosse, eine große Herde und 600 Gefangene
in die Heimat zurück?)
Ueber diesen Zug sagt Johannes von
der Pusilie (Posilke) in seiner Chronik
(geschrieben um 1417), 93 (Ausgabe von
Voigt script. rer. Uru83. II, 651 : dese
0 Voigt, Nmnenskodex S. 89.
2) E. Volckmann, Urk. d. Elbinger Stadtarchivs
S. 25—26.
'') Voigt, Nmnenskodex S. 89, 74, 48, 41;
Voigt, Gesch. Preußens V, 583.
ch Voigt, Nmnenskodex S. 62.
5) Loci, ciipl. Nruss. II, S. 49.
? Voigt, Gesch. Preußens VI, S. 2—8,
an der Spitze der BaUei an der Etsch
gestanden hatte und 26. Nvvember 1379
Landkomtur in Böhmen gewesen war,
resignierte (vor 24. August) 1382 die
Ballei, nahm sie 1383 wieder ans, ging
dann nach Preußen, war 1383 bis 24. oder
11. Dezember 1384 Komtur zu Engels-
burg, 1385 bis 27. Dezember 1389 zu
Danzig, Dezember 1389 bis 30. November
1392 zu Thorn und 4. Dezember 1392
bis 17. Juli 1395 Vogt zu Brathean?) Am
4. April 1382 bezeugte Wolf v. Ezolu-
hardt, Komtur zu Thorn, die Stiftung
einer Vicarii in der Kirche zum heiligen
Geist durch seinen Kaplan und Schreiber
Simon v. Luter bürg?) Am 5. Juni
1411 legierte Bischof Arnold von Kulm
diese Stiftung am St. Katharinenaltar in
der Kirche des Hospitals zum heiligen Geist
in Thorn?)
Am 12. April 1395 war Wolf von
Zoll Hardt Komtur zu Kloster Karthans
(Marien-Paradeis)?) Im Februar 1387
unterhandelte Wolf v.Zolnhard, Komtur
zu Danzig, in Thorn im Namen des Hoch-
meisters mit mehreren polnischen Grafen
über den Frieden?) 1391 vertrieb er die
Polen aus dem Lande Dobrin?)
Im Jahre 1385 schickte der Hochmeister
Wolf v. Züllehardt, Komtur von
Danzig, mit Ordenstrnppen an die Memel,
welche von einer großen Schar Litauer
bewacht war. Obgleich der Strom toste
und voller Steine war, durchschwamm er
ihn mit den Seinen, schlug die Feinde in
die Flucht und tötete deren viele (ocript.
rer. pru83. III, S. 139). Am 26. Jan.
1388 verhandelt er namens des Ordens
»nt den Abgeordneten des Königs von
Polen (S. 150), war 1389 an König
Wenzel von Böhmen (S. 155 und Voigt,
Gesch. Preußens V, 525) entsandt. Am
30. Nov. 1393 war er commenclutor
electiorris (script. rer. prus3. III, S. 190).
Peter v. GundolSheim (Gnndels-
JahrL. des Adlers, neue Folge IV, S. 161;
Voigt, Nmnenskodex S. 29, 27, 57, 62 ; scripto-
^2)^.^Buch"d. Bist. Culm I, S. 807.
») Ebenda S. 375.
Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Deutschordensbriefarchiv.
5) Voigt, Gesch. Preußens V, 50.
ö) Ebenda S. 003; scriplores rerum prus°.
III, S. 175. Anmerkung 2.
heim) war 1388 bis 17. Dezember 1391
Pfleger zu Lesewitz?) Bruder Peter
v. Gondelczheim, Undirspeteler, war
23. Mai 1409 Zeuge in einer Urkunde
des obersten Spittler Werner v. Tet-
tingen?) Heinrich Harder, der 1388
VogtzuLesewitz, 1388—1390Vogt zuNog-
genhansen, 1390 bis 29. Juni 1391 Komtur
zu Rheden und 1391 und 1402 zu Nessau
war und als Hanskomtnr zu Marienburg
starb?) gehört vielleicht dem Geschlecht Har-
der v.Ga ertring en, demderNameHein-
rich nicht fremd war, an. Am 6. November
1392 war Wolf v. Urbach Vogt zu
Beberen im Lande Dobrin?) Schon
14. März 1302 war Frater Anselmns
de Urbach in Crnceburg beim Landmeister
Helwig v. Goldbacb?) Ans den zuerst
benannten v. Urbach beziehen sich jeden-
falls folgende Notizen in dem von Joachim
herausgegebenen Treßlerbuch S. 11, 12,
19, 20: 1399 Harnnsch: item 3 Mark
Her Urbach vor 6 Platen ufznston an
der Mittewochen vor Judica (12. Marz),
item 6 Mark Her Urbach uf Platen die
im der Hnskompthnr hat gegeben und uns
berechnet am Fritage vor Bartholomäi
(22. August), item 5 Mark Her Urbach
gegeben von des Meisters Geheise, item
1 Mark Her Urbach, als er spociren
reit von des Meisters Geheise.
Im Jahre 1393 kam Graf Eberhard
der Milde v. Württemberg mit einer
großen Schar von Rittern, Knechten und
Kriegsgästen zur Heidenfahrt nach Preußen.
Unter den Fahnen St. Georgs und der
Jungfrau Mariä drangen der Graf und
der Ordensmarschall Werner v. Tettingen
in die Lande von Pomedien und Rossten«
ein, verwüsteten mit Mord und Brand das
Land der Samaiten, brachten 800 geraubte
Rosse, eine große Herde und 600 Gefangene
in die Heimat zurück?)
Ueber diesen Zug sagt Johannes von
der Pusilie (Posilke) in seiner Chronik
(geschrieben um 1417), 93 (Ausgabe von
Voigt script. rer. Uru83. II, 651 : dese
0 Voigt, Nmnenskodex S. 89.
2) E. Volckmann, Urk. d. Elbinger Stadtarchivs
S. 25—26.
'') Voigt, Nmnenskodex S. 89, 74, 48, 41;
Voigt, Gesch. Preußens V, 583.
ch Voigt, Nmnenskodex S. 62.
5) Loci, ciipl. Nruss. II, S. 49.
? Voigt, Gesch. Preußens VI, S. 2—8,