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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0113

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105

Kunhe und Merlin v. Kursin, eheliche
Söhne Ewirharts v. Kunseck selig, ihren
Halbbruder (Eberhard v. Königs eck
znm Hatzenthurm war nach dem Tode
seiner ersten Frau Elisabeth v. Stadion
mit einer verwitwelen d. LeSgewang
vermählt gewesen) Diterich v. Layske-
wange (Lesgewanp) zum bevoll-
mächtigien Vormund und Verweser aller
ihrer ererbten Güter in Schwaben um die
Stadt Ravensburg oder wo sie sonst ge-
legen waren, ernannt hätten. Ilm 26. Nc-
vember 1418 teilte von der Marienbnrg
aus Bruder Michel K ü chm ei st er von
Sternberg, Hochmeister des Deutschen
Ordens mit, daß Dytrich v.Leiskwa ngen
vor dem Landgericht zu Barteusteiu von
seinen Halbbrüdern Cnntz und Merten
Kunigsecker, die hier im Laude waren,
znm Bevollmächtigten über alle ihre Güter
gesetzt wäre. Am 5. April 1419 verkaufte
Hans v. Kuenigsegg, Sohn Eber-
Harts selig v. Künigsegg, .der in
„Brüsten" saß, für sich und seine Brüder
Euonrat und Merlin v. Künigsegg n»
Heinrich Langabetz, Spitalmeister und
Spital des hl. Geistes in Ravensburg die
Veste und Burg znm Hatzenthurm mit
Bnrgstall und Zngehörden, Kirche, Kirchen-
satz, Kirchenlehen, Vogtrecht und Widen
zu Wolpertschwende und eine Anzahl wei-
terer Güter und Leute um 1700 rheinische
Gulden. Es siegelten sein Halbbruder
Dietterich v. Laißkwange», Bevoll-
mächtigter der drei Brüder v. Künigsegg.
Am 19. Juli 1419 gebot von Florenz
ans Papst Martin V. dem Dekan der
größeren und dem Sänger derSt.Johannis-
kirche in Konstanz und dem Schatzmeister
der St. Petrikirche zu Embrach, Kanton
Zürich, den nach dem Tode des letzten
Kirchherrn von Johannes v. Kuns egg
als Vormund der Brüder Johannes,
Martin und Conrad v. Knngsegg von
dem Bischof Otto von Konstanz ans
die Pfarrkirche deS heiligen Geistes zu
Wolpertschwende präsentierten Bertold
Necker, Pliester der Augsburger Diö-
zese, in den körperlichen Besitz der Pfarrei
zu setzend)
Eberhard v. Königs egg zum Hatzen-
0 Kgl. geh. Haus- und Staatsarchiv in Stutt-
gart, Abt. Stadt Ravensburg.

lhnrm, der nach Preußen übersiedelte,
starb, wie schon erwäbnt wurde, zwischen
18. März 1408 und 5. März 1412. Er
fand ein gewaltsames Ende. Am 7. November
1453 klagten die Anwälte des preußischen
Ständebundes: item es Hab ain Hoch-
maister voll Planen (Heinrich v. Planen,
9. November 1410 bisll. Oktober 1413)
ainen Ritter genannt Niklas Neynis an
(— ohne) Urtail laszen enthaubten, der-
gleichen sey auch bescheen ainem Ritter-
Eberhard v. Kuuigseck?) Ebenso heißt
es in einem Schriftstück vom 10. August
1453 über „Orsachen des Bunds": item
snst vil Ungerichte sein gescheen, ander
Lente Leben, Llybe und Gntteu wedir
(— gegen) Recht und Orteil, also Her-
Eberhard Kuneszzecke, 2) und im Rechts-
streit am kaiserlichen Hof im Jahre 1453
heißt es: deSgleiche hat er (der Hoch-
meister) Herr Eber-Hart v. Königs eck
Ritter ouch ane (— ohne) Urtel und Recht
lassen enihenpten?) Die Anwälte des
Ordens antworteten, daß die Personen alle
„sein gericht worden von irs Verwurchens
und Untats wegen".Item Her Eberhard
Cungeseckh hisch (—verlangte) Krucze-
bnrg (Kreuzburg, Kreis Preußisch-Eylan)
und underwand sich aller Gewalt und her
domcthe nnserm Orden grosze zcu Schadet!
was, dez her wart obirwunden, darnmb
wart her gekvppet?)
Eberhard v. Kvnigseck ward ein Opfer
der inneren Kämpfe, die nach der Schlacht
bei Tannenberg den Orden durchtobteu.
Im Jahre 1411 verschworen sich die Mit-
glieder der Eidechsengesellschaft, zu deren
Führern der obenerwähnte Ritter Nikolaus
v. Ne »YS zählte, und denen sich Georg
v. Wirsberg, Komtur zu Rheden, an-
schloß, gegen den Hochmeister Heinrich
v. Plauen, der sich durch Härte im
Lande verhaßt gemacht hatte. Ein Mit-
verschworener entdeckte den Plan, und hart
verfuhr der Hochmeister mit seinen Geg-
nern?) Das grausame Verfahren gegen
') Toeppen, Ständeakten IV, 139, C. Voigt,
Gesch. d. Eidechsengesellschaft 1823, S. 39.
") Ebenda IV, 24.
3) sei'ipt. rer. pruss. IV, 473.
Toeppcn, Ständeakten IV, INI.
E«d. 160 des Zentrnlarchivs des deutschen
Ordens in Wien, Fol. 99 l., serlpl. ree. pruss.
III, S. 486.
°) Voigt, Gesch. v. Preußen, 7, S. 146—148.
 
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