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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [7]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0116
108
Tagfahrt ausgeschrieben?) Am 28. Feb-
ruar 1512 schrieb M. v. Küuseck der
Alte von Modgarbeu aus au die Re-
genten betreffend seine Irrungen mit Ru-
dolf v. Dypelskircheu (T i p p e l s -
kirchen), Komtur zu Rhein, und Wil-
helm v. Scha u m b urg, Pfleger zn Barten.
Am 31. Juli 1514 schrieb ebenfalls von
Modgarbeu aus M. o. Kuuseck der Alte,
au den Komtur zu Rhein, Rudolf v. Die-
poldSkirche betreffs verschiedener gegen
ibu erhobener Beschuldigungen. Am 26. Mai
1515 schrieb von Modegcubeu aus
Michael v. Kunseck an den Hochmeister
betreffs seinen Streit mit Herrn Both
v. Eulen bürg, desgleichen nach dem
26. Mai 1515 an denselben betreffend die
vorgeblichen Einigungsversuche zwischen
ihm und seiner Schwester Anna (Gattin
des 1486 gestorbenen Herrn Wend Hans
v. Euleuburg) und Herrn Both von
Eulenburg?) Durch seine Ehe mit
Anna v. Proeck aus dem Hanse Lauck
ist Michael v. Koenigseck Ahnherr der
1815 im Mannesstamm, 1878 im Weibs-
stamm erloschenen vstprenßischeu Linie
dieses Geschlechts geworden. Sein Enkel
Hans war 1580 Hauptmann zu Meniel,
1582 zu Fischhausen, resignierte 1584,
kam dann 1584 —85 nach Lyck als Hanpt-
mann ex intuitu IVIiclmelis tiiü esus,
welcher selbst 1638 Hauptmann zn Lyck
war und 1642 dem Leichenbegängnis des
Kurfürsten Georg Will), von Brandenburg
auwvhnte. Ein anderer Urenkel, Hektar,
wurde 1582 Hauptmann in Johannisbnrg,
1583 wegen Krankheit entlassen, 1585
abermals Hauptmann daselbst, dankte
1591 ab, 1593, 1594 bis 1604 Haupt-
mann in Tapiau. HektorS Bruder, Christoph,
war 1581 Hauptmann zn Johannisburg,
sodann zu Rhein, kam 1585 nach Neiden-
bing und verwaltete zugleich Soloau,
1586 entlassen. Ein anderer Urenkel
Michaels, Bernhard, war Hofrichter, Land-
rat und Hanptmann zu Angerburg 1628,
Hauptmann zu Brandenburg 1636 — 1641,
dessen Söhne Andreas Bernhard Haupt-
manu zu Barten 1666, 1676—78 und
Johann Albe echt, Hauptmann zn Oletzko,
') Ebenda V, 471.
'0 Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Dentschordensbriefarchiv.
dabei zn Stradauen 1676, 1677. Von
Michaels v. Koenigsegg Nachkommen
war Wilhelm Fabian v. Koenigsegg,
K. preuß. Oberst, 1694 Neichsfreiberr
geworden und am 12. Dezember 1712
vom König von Preußen als Freiherr an-
erkannt worden?)
Kräftige Wurzeln hatte dieses edle
schwäbische Geschlecht im Ordenslaude ge-
schlagen, reichen Güterbesitz dort erworben ^)
und dem alten Ruhm des Geschlechtes neue
Lorbeeren zugefügt.
Das von Joachim herausgegebeue
Marienburger Treßlerbuch berichtet weiter
S. 383: 1406 item 4 Mark Wirteu-
berg dem Herolde gegeben, S. 440:
1407 item 6 Mark Wirt ein berge dem
Herolde gegeben. In dem von Joachim
herausgegebenen Marienbnrger Treßler-
buch heißt es weiter S. 434: 1407
item eyme Herolde, der mit den Swewi-
schen Gesten zu Lyfflaud in der Neyse was,
S. 473: 1408 item 2 scbwaebischeu Fid-
ler« 1 Mark, S. 465 : 1408 item 9 Mark
vor 2 Bronugcu, die der Großkomptbnr
koufte von Niclaus Besserer am Son-
abende vor Juvocavit (3. März). Ob
dieses ein Ulmer oder ein Ueberlinger
Besserer (zwei verschiedene Familien) war,
ließ sich nicht ermitteln.
Am 20. März 1407 starb der treff-
liche Hochmeister Konrad v. Iuuginge u.
Seine letzten Worte an die um ihn ver-
sammelten Gebietiger waren: Wählet zum
neuen Meister des Ordens nicht meinen
Bruder, den unerschrockenen, tapferen
Kriegsmauu, den kühnen Held?», denn ich
fürchte, daß seine wilde Kriegslust den
ganzen Orden in unwiederbringliches Leid
setzen wird?) Doch wurde am 26. Juni
1407 trotz der abmahnenden Worte Kon-
rads, sein Bruder Ulrich v. Inn gingen
zum Hochmeister erwählt. Er war 1387
Kumpan des Ordensmarschalls, 1391 bis
1392 unterster Kumpan des Hochmeisters,
31. März 1393 bis 16. April 1396
Ordensvogt zu Samland, 1396 bis
29. September 1403 Komtur zu Balga
0 Gritzner, Standeserhebungen S. 16.
0 Ueber diesen vergleiche inan Frh. L. v.
Ledebur, Adelslexikon der preuß. Monarchie, Ber-
lin 1855 I, 459—460.
Voigt, Gesch. d. Marienburg S. 246; ders.,
Gesch. v. Preußen 6, 977.
Tagfahrt ausgeschrieben?) Am 28. Feb-
ruar 1512 schrieb M. v. Küuseck der
Alte von Modgarbeu aus au die Re-
genten betreffend seine Irrungen mit Ru-
dolf v. Dypelskircheu (T i p p e l s -
kirchen), Komtur zu Rhein, und Wil-
helm v. Scha u m b urg, Pfleger zn Barten.
Am 31. Juli 1514 schrieb ebenfalls von
Modgarbeu aus M. o. Kuuseck der Alte,
au den Komtur zu Rhein, Rudolf v. Die-
poldSkirche betreffs verschiedener gegen
ibu erhobener Beschuldigungen. Am 26. Mai
1515 schrieb von Modegcubeu aus
Michael v. Kunseck an den Hochmeister
betreffs seinen Streit mit Herrn Both
v. Eulen bürg, desgleichen nach dem
26. Mai 1515 an denselben betreffend die
vorgeblichen Einigungsversuche zwischen
ihm und seiner Schwester Anna (Gattin
des 1486 gestorbenen Herrn Wend Hans
v. Euleuburg) und Herrn Both von
Eulenburg?) Durch seine Ehe mit
Anna v. Proeck aus dem Hanse Lauck
ist Michael v. Koenigseck Ahnherr der
1815 im Mannesstamm, 1878 im Weibs-
stamm erloschenen vstprenßischeu Linie
dieses Geschlechts geworden. Sein Enkel
Hans war 1580 Hauptmann zu Meniel,
1582 zu Fischhausen, resignierte 1584,
kam dann 1584 —85 nach Lyck als Hanpt-
mann ex intuitu IVIiclmelis tiiü esus,
welcher selbst 1638 Hauptmann zn Lyck
war und 1642 dem Leichenbegängnis des
Kurfürsten Georg Will), von Brandenburg
auwvhnte. Ein anderer Urenkel, Hektar,
wurde 1582 Hauptmann in Johannisbnrg,
1583 wegen Krankheit entlassen, 1585
abermals Hauptmann daselbst, dankte
1591 ab, 1593, 1594 bis 1604 Haupt-
mann in Tapiau. HektorS Bruder, Christoph,
war 1581 Hauptmann zn Johannisburg,
sodann zu Rhein, kam 1585 nach Neiden-
bing und verwaltete zugleich Soloau,
1586 entlassen. Ein anderer Urenkel
Michaels, Bernhard, war Hofrichter, Land-
rat und Hanptmann zu Angerburg 1628,
Hauptmann zu Brandenburg 1636 — 1641,
dessen Söhne Andreas Bernhard Haupt-
manu zu Barten 1666, 1676—78 und
Johann Albe echt, Hauptmann zn Oletzko,
') Ebenda V, 471.
'0 Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Dentschordensbriefarchiv.
dabei zn Stradauen 1676, 1677. Von
Michaels v. Koenigsegg Nachkommen
war Wilhelm Fabian v. Koenigsegg,
K. preuß. Oberst, 1694 Neichsfreiberr
geworden und am 12. Dezember 1712
vom König von Preußen als Freiherr an-
erkannt worden?)
Kräftige Wurzeln hatte dieses edle
schwäbische Geschlecht im Ordenslaude ge-
schlagen, reichen Güterbesitz dort erworben ^)
und dem alten Ruhm des Geschlechtes neue
Lorbeeren zugefügt.
Das von Joachim herausgegebeue
Marienburger Treßlerbuch berichtet weiter
S. 383: 1406 item 4 Mark Wirteu-
berg dem Herolde gegeben, S. 440:
1407 item 6 Mark Wirt ein berge dem
Herolde gegeben. In dem von Joachim
herausgegebenen Marienbnrger Treßler-
buch heißt es weiter S. 434: 1407
item eyme Herolde, der mit den Swewi-
schen Gesten zu Lyfflaud in der Neyse was,
S. 473: 1408 item 2 scbwaebischeu Fid-
ler« 1 Mark, S. 465 : 1408 item 9 Mark
vor 2 Bronugcu, die der Großkomptbnr
koufte von Niclaus Besserer am Son-
abende vor Juvocavit (3. März). Ob
dieses ein Ulmer oder ein Ueberlinger
Besserer (zwei verschiedene Familien) war,
ließ sich nicht ermitteln.
Am 20. März 1407 starb der treff-
liche Hochmeister Konrad v. Iuuginge u.
Seine letzten Worte an die um ihn ver-
sammelten Gebietiger waren: Wählet zum
neuen Meister des Ordens nicht meinen
Bruder, den unerschrockenen, tapferen
Kriegsmauu, den kühnen Held?», denn ich
fürchte, daß seine wilde Kriegslust den
ganzen Orden in unwiederbringliches Leid
setzen wird?) Doch wurde am 26. Juni
1407 trotz der abmahnenden Worte Kon-
rads, sein Bruder Ulrich v. Inn gingen
zum Hochmeister erwählt. Er war 1387
Kumpan des Ordensmarschalls, 1391 bis
1392 unterster Kumpan des Hochmeisters,
31. März 1393 bis 16. April 1396
Ordensvogt zu Samland, 1396 bis
29. September 1403 Komtur zu Balga
0 Gritzner, Standeserhebungen S. 16.
0 Ueber diesen vergleiche inan Frh. L. v.
Ledebur, Adelslexikon der preuß. Monarchie, Ber-
lin 1855 I, 459—460.
Voigt, Gesch. d. Marienburg S. 246; ders.,
Gesch. v. Preußen 6, 977.