Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

DOI Artikel:
Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Minoritengymnasiums zu Schwäbisch-Gmünd, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0058

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
60

cipnlos, de iguibris tu. vix c^ualuor
capaccs Iiuius classis iuvenil, Quorum
czuilibet pro Iioc anno io kl. Louvcntui
exsolvit; czuamdiu Imec rcs sil duratura
tempus docedit. Limiliter U. ?. Unga-
rns ex speciali §ratia Duo. Nedico
HirvenAert a DiAmo facta. euisdem
2 Dnis. 6IÜ8 pIiiIo50pIiiaui in via Lcoti
explanavit.«
So geschah es unter dem Gnardianat
des ?. Alban Mayr (1728—30).
Allein die Sache halte nur kurzen Be-
stand. Ein Jahr lang dozierten U. Elzear
und ?. Lazarus, und der Unterricht horte
wieder auf. Zwar wurde seitens des
Magistrats ein neuer Versuch gemacht be-
treffend Fortsetzung desselben, aber
ohne Erfolg: U. Provinzial und Diffini-
torinm ließen sich zu einer neuen Kom
zession nicht bewegen. Die Gründe diesei
baldigen Einstellung des Unterrichts werden
nicht näher genannt; man scheint keine
guten Erfahrungen gemacht zu haben.
Der Bericht des neuen ?. Guardian
Viktor Tsch an (1730—32) hierüber
lautet:
„Den 23. Oktober s1730s bin ich sogleich von
Einem Rathsherren Antonio Schleicher Acber-
fallen und dißes zuin zweyten mahl verlnngendt
zu wüßen, was für ttssolution die Ltuäia be-
treffend von Einem hochivürdigen Dilünitoiio
seye nbgefaßet worden, deme die befelch habendte
Antwortt so ich in Beberlingen bei) der Lonvo-
cation, alß welcher ebenmäßig als Luslos ttdsni
zugegen, Erhalten, zugleich ertheilet, so in dißem
bestundte, daß forthin aus erheblichen Vrsachen
die Ltucliu gäntzlich sollen aufgehebt iverden,
ivelche Antivortt ob angedeuttem Nathsherren
müßvergnüglich gefallen, mit betrohung, daß
solches sehr Vngnadig von Einem Hochweißen
Llagistrut werde ausgenommen Iverden, alß in
dessen Lomission Er sich dissimulierte geschückht
zu seyn, so doch der Wahrheit nit genieß, Vnd
vill sich seiner Frechheit verivundert. Wahr ist
es, daß von Eineni hochweißen dl->Zistr-it ein
schreiben die Fortsetzung der Studien snchendt
an Ein hochwürdiges Dittinilottum nach Veber-
linge» erlaßen worden, welches mit höflicher
entschuldignng zugleich beantworttet, auf welches
doch mehr Ermeldter Rathsherr sich nit beruohen
wollte, sondern durch Vilfältigeß ansuchen inich
abermnhl dahin veranlaßet, noch einmahl Jhro
hochivürdn k. Hl. Nrovineial zu schreiben, so auch
geschehen; die darauf folgende Antwort ist diße,
stuclium, vel potius private stucliorum instruc-
tiones, guas anno siupso gratis concessi, jam
non INSU solius, sscl totius vensradilis O!5t>-
nitorii uutlioritate adrogatas volo ex causis
sutis pruegnantidus. Li gui lorte Natrss Lon-
ventus contra murmurent, et ovloguantur,
nutlus eis praestetur auctitus, seä potius

corripianlur, aut aä ine äelerantur, cpiidus
postmoüum ego Iiaueis guiclem. sscl superu
dunüunter responüedo. Vnd alßo seynd die
Wünckhel - Ltuclia, wie sie von einigen benamßet,
aufgehebt worden."
Nun war sechs Jahre lang Stillstand.
Unter dem Gnardianat des?. Alepa nder
Herth (U732—35) geschah weiter nichts
in dieser Lache. Aber unter seinem Nach-
folger, ?. Michael Lutz (1735—38),
wurde ein neuer erfolgreicher Versuch zur
Wiedereinführung der »5tudia« gemacht.
Ohne Zweifel hatten Magistrat und Bürger-
schaft den Konvent und die Ordensoberen
mit einer neuen Bitte angegangen. Zwar
hatte man anderweitig Ersatz gesucht und
ans Betreiben des Dekans Kolb (1736
bis 1753) de» geistlichen Lehrer Nag.
Baumhauer') mit dem Unterricht be-
auftragt. Allein dieses Unternehmen war
nicht zur Befriedigung ausgefallen, und
man nahm seine Zuflucht wieder zu den
Minoriten, welche diesmal bereitwilligst
entgegenkamen, schon um sich die Sym-
pathie der Bürgerschaft zu erhalten.
Guardian MichaelLntz schreibt hierüber
im Protokoll im Oktober 1736 :
»bloc menss Ltuciium iiikerioristicum kuit
incsptum ssu erectum conssntiente st cum
guuüio upprodante Dignissimo nostro N. aciriuno
dieser, eiusgue Lscrstario 1'. b'ruucisco 1)o-
miuico Lcdencüb, »on sine consolations Li-
vium, prassertim cum pro tunc ma§na cUlü-
üentia baderetur in constitutum ttuctt-d1a»istrum
H. II. I). Laumtmuer, electum opera et favore
Üixcellentissimi l)ui Dscani lxoti-, ut acteogue
esusciem cttscipuli omnes »6 nos luerint missi.-
„Mit mir hat ein töbl. Convent einen jeden
Knaben oder Studenten obligirt (weilen aufs an-
halten ein Löbl. Magistrat nichts eintragen ivolte)
jährlich 4 fl. nebst einem Wagen voll Holz dem
Convent zu extradieren, es haben sich auch deß-
halben die Ettern gahr nit beschwehrt, sondern
mit großer Vergnügenheit anerbottene Condition
an- und anffgenommen, mithin Neue
diotanclum, daß daß Convent sich einen großen
Widerwille», müßvergnügen und uvsrsion der
Burgerschafft wurde aufs sich ziehen, wan er-
inehltes anffgsrichtetes Ltucüum widernmb solle
abgehen, wie dan bey dergleichen Veränderlich-
keiten geschehen, viele iu untececlentibus Irujus
Ittotocolli »t ueieogue singuluris viAiluntius
cura acl auZencium noc in puncto conventus
bonorem singuiis Luperioridus omni meliori
moeio recommencletut.-
Damit war die Gründung einer mino-
ritischen Lehranstalt für die Zukunft ge-
H bl-ig. Franz Baumhaner ivar damals
auch Chorregent in Gmünd. Siehe „D.-A." 1602,
S. 13ö.
 
Annotationen