Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

DOI Artikel:
Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Minoritengymnasiums zu Schwäbisch-Gmünd, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0059

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
sichert. Schon im September war der
neu ernannte Professor 1'. PinsDinge r
von Würzburg nach Gmünd gekommen,
und im Oktober, nach dem St. Ursula-
Markt, begann er zunächst als alleiniger
Lehrer den Unterricht mit ca. 12 Schülern,
deren Zahl sich stetig mehrte. Das Schul-
jahr dauerte bis zum Fest des heiligen
Erzengels Michael (29. September), und
im folgenden Jahr wurde dem Ist Pins
schon ein zweiter Professor bei-
gegeben in der Person des Ist Pa ei -
fikns. Im November 1739 waren es
im ganzen 13 Scbüler, 3 pro bumanitate,
10 pro inlerioribus.
Indes hatte sich, wie ans obigem Be-
richt hervorgeht, der Magistrat noch nicht
entschließen können, dem Konvent offiziell
den Unterricht an den scboiae inferiores
zu übertragen und dementsprechend zu
honorieren ; letzteres war noch allein Sache
der Eltern. So blieb es bis zum Jahr
1749. Auch erfährt man ans der Zeit
von 1739—49 über die Art des Unter-
richts ans dem Protokoll nichts. Die
Guardiane Antonius Oben berger
(1741—44) und Anselmus Böll
(1744—47) führen trotz vielerlei anderer
Nachrichten über die Gmünder Lateinschule
aus jenen Jahren nichts an; auch die
Namen der Professoren lernen wir nicht
kennen. Erst gegen Ende des Jahres
1749 kam neues Leben in dieses Schul-
wesen, unter dem zweiten Guardianat des
Ist A. O b e n b e r g e r (1747—50).
Dieser berichtet zum Jahr 1749:
»pno clecembris (soll wohl heißen
septembris) ab incl)?to moZistratu (<gui-
bnsclam liest renitent!bus) eonclusunr
luit, <guo6 inferiores Lcbolae a secuncla
closse ineepturn Lonventui instruenllne
trabantur, et 6uo UU. ??. ?rotessores
pro instruencla juventute ab Sximio
assi§nentur. Lonventus centum accipit
ilorenos rina cum io or^is liZnorum
vul§0 Klassier Holz. Urimarius borum
kromotor U. Hx. ac Llar et Ooctiss.
Uns. Lcbelll Eamerarius et Uarocbus
in LcbecbinAen et Oominicus OeiZer
Unter noster Zpirituaiis als Oberstält-
meister." H
0 ct. „Württ. Bierteljahrshefte" 13 (1890),
S. 134, Am». 32. ^

Sv wurde die eigentliche Fnndation der
Lehranstalt seitens der Stadt vollzogen,
freilich nicht ohne Widerspruch; aber die
Namen derer, welche hiebei das Haupt-
verdienst hatten, sind ausgezeichnet in den
Annalen des Konvents. ES ist dies der
spätere Dekan Anton Schedel mnd
der Bürgermeister Dominikus Geiger.
Den im Oktober 1749 neu angekommenen
Professoren Ca ssia nu s und Ambrosius,
welche keine Bücher hatten, wurden als-
bald Werke von Virgil, Ovid, ein Inclex
poelicus u. a. angeschafft.
Jetzt nahm die Anstalt einen raschen
Aufschwung. Als am 18. Oktober 1752
das neue Schuljahr begann, zählte man
35 Schüler, im folgenden Jahr 40, so
daß die alten Schulräume nicht mehr ge-
nügten. Dazu kam, daß der Magistrat
auf Betreiben des Bürgermeisters Do-
minikus Geiger, dieses eifrigen För-
derers des Gmünder Stndienwesens, im
September 1753 einen dritten Pro-
fessor begehrte, welchem Wunsch das
Kapitel entsprach?) Die Erbauung eines
neuen Schulhanses mag daher schon länger
angeregt worden sein. Endlich entschloß
sich der Magistrat am 19. Februar 1754,
ein „mLAiristcum O^mnasium in dem
Königsbrnnnerhoff, oder Schmaltzgrubeu
genannt" zu erbauen. Beim Beginn des
neuen Schuljahrs im Jahr 1756 war die
sogenannte Sch malz grübe bereits znm
Gymnasium eingerichtet. Als Salär er-
hielt von 1756 an jeder Professor 50 st.,
zusammen also 150 st., was dem Konvent
zwar etwas gering, aber doch vorteilhaft
erschien. Auch begegnet uns von da an
im Protokoll ein eigener Studien-
Präfekt (praelectus scbolarum, Se-
minarist skulliorum), bald in der Person
des ?. Vicarius, bald in der des Guardian
oder auch eines Professors. 1756/57
war dies?. Vicorius BarnabasBeutl-
haus er, 1757/58 Ist Fridolin
Hefele.
Am Schluß des Schuljahrs fanden die
P r ü fungen (compositiones, scrip-
tiones) pro praemüs et ascensu statt.
1758 beschwerte sich Bürgermeister Do-
minikus Geiger über diePrämien -
') Damals wurde vielleicht die städtische Latein-
schule mit der miuoritischeu Lehranstalt ver-
schmolzen (in der Zeit von 1753—55?).
 
Annotationen