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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0161

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Deutsche Kunst-Zeitung.

A

Ncrallsgkgcbkll und redigirt

O--

Dr. Max Schasler,

Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <>

-O

11. Mai
1862.


Abonncmcntsbedingungcn.

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Inl>

Ülbliniibclubcr Artikcl: Studien deutscher Künstler der Gegen-
wart; XXIII. Rudolph Suhrlandt. (Schluß.)

Korrespondenzen: -s-s- Hamburg, Ende April. (Knnstausstell.)

Kunstchronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Bonn,
Köln, Wien, Paris, Dordrccht, London, Athen.

Kunst-Kritik: f. Ausstellung der Konkurrenzentwürfe der östlichen
Loggia im städtischen Museum zu Leipzig. (Forts.) — 2. Per-
manente Gemäldeausstellung von Sachse.

Kunstinstitlitc und Kunstvcrcinc: Akademie der Künste. — Wis-
senschaftlicher Kunstverein.

Briefkasten.

Studien Dir Churalrterisiilr deutscher Künstler der Gegenwart.

XXIII. Rudolf Suhrlandt.

(Schluß.)

Bon Rom brachte Suhrlandt eine werthvolle Em-
pfehlung an einen der einsichtsvollsten Kunstfreunde Neapels,
den Erzbischof von Tarent, Giuseppe Eapece-Latro, mit.
In dem gastfreien Hause des Prälaten wurde der Künstler
ein täglicher, gern gesehener Gast. Wie hoch dieser Mäcen
aller wissenschaftlichen und künstlerischen Bestrebungen in
Neapel Suhrlandt's Talent schätzte, zeigte er dadurch,
daß er dessen schon erwähntes großes Gemälde, „Theseus
und Ariadne", — welches dieser von Rom hatte Nachkommen
lassen, in der Hoffnung, es von dem Könige Joachim Mu-
rat für die Galerie angckauft zu sehen, eine Hoffnung,
die sich ohne das Widerstreben des Ministers Zurlo wohl
rcalisirt hätte — für sich ankaufte. *) Der König stellte

*) Das Bild ist später, vielleicht aus des Erzbischofs Nach-
laß, nach England gekommen, wo cs ohne Zweifel noch vorhanden
ist, ohne daß man den jetzigen Besitzer anzugeben vermag.

indessen dem Künstler andere bedeutende Aufgaben. In
seinem Aufträge ging Suhrlandt an die Komposition
eines großen historischen, für den Herkules-Saal im Pal-
last zu Eascrta bestimmten Gemäldes: „Napoleon nach
der Schlacht bei Eylau". Er entwarf ein großes mili-
tärisches Tableau mit zahlreichen Portraits, darunter auch
das des Königs Joachim. Es ist aber nur die Skizze
vorhanden. Die Ereignisse des Jahres 1815 und der
Tod des Königs Joachim hinderten die Ausführung eines
Werkes, das ein würdiger Gegenstand für Suhrlandt's
korrektes Zcichnentalent wie für seine markige und charak-
teristische Farbengebung gewesen sein würde. Ans die nach
dem »och aufbewahrten Originalkontrakt für die Ausfüh-
rung dieses Gemäldes stipulirte Summe von 22,000 Lire
wurde ihm eine Abfindung von etwa 1000 Rthlr. gezahlt.

Nicht viel besser ging es mit einem andern umfasienden
Aufträge. Nachdem nämlich Suhrlandt auf Befehl des
Königs mehrere in Neapel anwesende distinguirte Fremde,
 
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