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Berlin. Außer andern Ab-
theilungen unserer Museen
hat auch die Sammlung an-
tiker Metallarbeiten aus der
Versteigerung der hinterlasse-
nen Kunstschätze des Grafen
Pvurtalss zu Paris eine an-
sehnliche Bereicherung erhal-
ten. Zu den verschiedenen
Erwerbungen dieser Art
(einem Kandelaber von Lo-
cri, einem Helm aus Me-
las rc.) gehört auch der in
der Gelehrtenwelt wohlbe-
kannte Dreifuß von Me-
tap ont. Was diesen Drei-
fuß vor andern ähnlichen
Geräthen ausgezeichnet, ist
sein sicherer Fundort in einer
Stadt griechischer Gründung
und echt hellenischer Bildung,
sowie sein reicher bildli-
cher Schmuck, bestehend aus
Schlangen, Löwen, Rossen,
Rindern und Palmetten.
Unter der verhältnißmäßig
großen Fülle von Schätzen
antiker Metallarbeiten, die
in den verschiedenen Mu-
seen, namentlich dem zu
Neapel, vereinigt sind, und
die zum überwiegend größten
Theil den Ausgrabungen von
Herculanum und Pompeji
entstammen, haben die nur
sehr sparsamen Erträge an-
derer Fundstätten eine be-
sondere Bedeutung. Die
künstlerische Ausführung des
neu erworbenen Dreifußes
entspricht seinem hellenischen
Fundort. Einen interessan-
ten Vergleich mit der zier-
lichen Ornamentik dieser grie-
chischen Metallarbeit werden
die steiferen etruskischen For-
men des einzigen Dreifußes,
den die königliche Samm-
lung bisher besaß (Nr. 380),
bieten.
Düsseldorf. — Hier ist
am 30. v. Bits, nach länge-
rem Leiden der Landschafts-
maler Rollmann gestor-
ben.
-Unter dem Titel
„Landschaft, Geschichte,
Sage und Monumentales
der Rheinprovinz" hat die
Herausgabe des großen
Rh ein alb ums von
Sch euren begonnen. Es
wird in Lieferungen erschei-
nen, von denen die erste
vorliegt und allgemeine An-
erkennung rücksichtlich der
vorzüglichen Ausführung in
Farbendruck findet, der übri-
gens von Scheuren selbst
überwacht wird und durch
seine Korrekturen einige Ver-
zögerung erlitten hat. (B.
d. R.: Sobald uns die be-
treffenden Blätter vorliegen,
wird das bedeutende Werk
seinem hohen künstlerischen
Wertste gemäß besprochen
werden.)
Dresden. — Die ö f f e n t-
liche Ausstellung von
Originalwerken der bilden-
den Kunst seitens der hie-
sigen königlichen Akademie
der Künste wird dieses Jahr
am 2. Juli eröffnet und
dauert bis zum 1. Oktober.
Die auszustellenden Ge-
mälde sind bis zum 24 Juni
einzuliefern.
Linz. — Eine Ausstellung
christlicher Kunstgegen-
stände wird im September
dieses Jahres hier stattfin-
den. Auf derselben soll alles
vertreten sein, was christ-
licher Kunstsinn geschaffen,
sei cs Bild, Buch, Schuitz-
werk, Gefäß oder Parament,
sobald es in künstlerischer
oder historischer Hinsicht Be-
deutung hat.
Rom. — Die hiesige seit
Kurzem ervfsnete Kunstaus-
stellung ist sehr dürftig aus-
gefallen und fast ausschließ-
lich nur von italienischen
Künstlern zweiten Ranges
beschickt. Die deutsche Kunst
ist vortheilhaft vertreten
durch einige gute Campagna-
Landschasteu von Knebel,
einen Bildercyklus von Prof.
Hauschild in Dresden
und eine Ansicht des Fo-
rums von Arth. B losch -
nik.
London. — Die Königin
Victoria hat gestattet, daß
die sieben berühmten Ra-
phaellschen Cartons, die bis-
her im Palast von Hampton-
court aufbewahrt waren,
nach dem Süd-Kensington-
Museum hierher gebracht
werden. Nach Ostern wird
dem Parlament ein Plan
zur Erweiterung der Na-
tionalgalerie vorgelegt.
Konstantinopel. — Der
Sultan hat sich . in Begler-
beh bei Konstantinopel einen
neuen prächtigen Palast
bauen lasse», der unerhörte
Summen gekostet hat. Die
Wandmalereien nur des
einen Kiosk erforderten 18
Millionen Piaster zu ihrer
Herstellung.
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Berlin. Außer andern Ab-
theilungen unserer Museen
hat auch die Sammlung an-
tiker Metallarbeiten aus der
Versteigerung der hinterlasse-
nen Kunstschätze des Grafen
Pvurtalss zu Paris eine an-
sehnliche Bereicherung erhal-
ten. Zu den verschiedenen
Erwerbungen dieser Art
(einem Kandelaber von Lo-
cri, einem Helm aus Me-
las rc.) gehört auch der in
der Gelehrtenwelt wohlbe-
kannte Dreifuß von Me-
tap ont. Was diesen Drei-
fuß vor andern ähnlichen
Geräthen ausgezeichnet, ist
sein sicherer Fundort in einer
Stadt griechischer Gründung
und echt hellenischer Bildung,
sowie sein reicher bildli-
cher Schmuck, bestehend aus
Schlangen, Löwen, Rossen,
Rindern und Palmetten.
Unter der verhältnißmäßig
großen Fülle von Schätzen
antiker Metallarbeiten, die
in den verschiedenen Mu-
seen, namentlich dem zu
Neapel, vereinigt sind, und
die zum überwiegend größten
Theil den Ausgrabungen von
Herculanum und Pompeji
entstammen, haben die nur
sehr sparsamen Erträge an-
derer Fundstätten eine be-
sondere Bedeutung. Die
künstlerische Ausführung des
neu erworbenen Dreifußes
entspricht seinem hellenischen
Fundort. Einen interessan-
ten Vergleich mit der zier-
lichen Ornamentik dieser grie-
chischen Metallarbeit werden
die steiferen etruskischen For-
men des einzigen Dreifußes,
den die königliche Samm-
lung bisher besaß (Nr. 380),
bieten.
Düsseldorf. — Hier ist
am 30. v. Bits, nach länge-
rem Leiden der Landschafts-
maler Rollmann gestor-
ben.
-Unter dem Titel
„Landschaft, Geschichte,
Sage und Monumentales
der Rheinprovinz" hat die
Herausgabe des großen
Rh ein alb ums von
Sch euren begonnen. Es
wird in Lieferungen erschei-
nen, von denen die erste
vorliegt und allgemeine An-
erkennung rücksichtlich der
vorzüglichen Ausführung in
Farbendruck findet, der übri-
gens von Scheuren selbst
überwacht wird und durch
seine Korrekturen einige Ver-
zögerung erlitten hat. (B.
d. R.: Sobald uns die be-
treffenden Blätter vorliegen,
wird das bedeutende Werk
seinem hohen künstlerischen
Wertste gemäß besprochen
werden.)
Dresden. — Die ö f f e n t-
liche Ausstellung von
Originalwerken der bilden-
den Kunst seitens der hie-
sigen königlichen Akademie
der Künste wird dieses Jahr
am 2. Juli eröffnet und
dauert bis zum 1. Oktober.
Die auszustellenden Ge-
mälde sind bis zum 24 Juni
einzuliefern.
Linz. — Eine Ausstellung
christlicher Kunstgegen-
stände wird im September
dieses Jahres hier stattfin-
den. Auf derselben soll alles
vertreten sein, was christ-
licher Kunstsinn geschaffen,
sei cs Bild, Buch, Schuitz-
werk, Gefäß oder Parament,
sobald es in künstlerischer
oder historischer Hinsicht Be-
deutung hat.
Rom. — Die hiesige seit
Kurzem ervfsnete Kunstaus-
stellung ist sehr dürftig aus-
gefallen und fast ausschließ-
lich nur von italienischen
Künstlern zweiten Ranges
beschickt. Die deutsche Kunst
ist vortheilhaft vertreten
durch einige gute Campagna-
Landschasteu von Knebel,
einen Bildercyklus von Prof.
Hauschild in Dresden
und eine Ansicht des Fo-
rums von Arth. B losch -
nik.
London. — Die Königin
Victoria hat gestattet, daß
die sieben berühmten Ra-
phaellschen Cartons, die bis-
her im Palast von Hampton-
court aufbewahrt waren,
nach dem Süd-Kensington-
Museum hierher gebracht
werden. Nach Ostern wird
dem Parlament ein Plan
zur Erweiterung der Na-
tionalgalerie vorgelegt.
Konstantinopel. — Der
Sultan hat sich . in Begler-
beh bei Konstantinopel einen
neuen prächtigen Palast
bauen lasse», der unerhörte
Summen gekostet hat. Die
Wandmalereien nur des
einen Kiosk erforderten 18
Millionen Piaster zu ihrer
Herstellung.