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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 10.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.13555#0246

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Statuenfragment desselben Museums (Annali A. 64 tav. 7.)
Veranlassung ; unter den Herkulesbildern etruskischer Spiegel ward
eines (auf Tafel 846. des Gerhard'schen Werks) hervorgehoben,
welches auch seinen Genossen Jolaos der Aufnahme in den Olymp
gewürdigt zeigt, und aus bekannten Vasenbildern anderer Hera-
klesthaten zugleich der aus einer seltenen Jnschristvase (Gerhard's
auserlesene Vascnbilder II. 145.) bezeugten Bildung des Ache-
lous mit Fischleib gedacht, für welche neuerdings der belgische
Gräberfund von Onnezies ein von dessen Berichterstatter nicht
sofort erkanntes zweites Beispiel geliefert hat. Vorgelegt ward
auch die gelungene Abbildung des von Bötticher in der letzten
Festsitzung der Gesellschaft (Arch. Anzeiger 1864 S. 293) er-
läuterten attischen Festkalenders, dessen gelehrte Erklärung jetzt,
dem Vernehmen nach, im Pliilologus bereits abgedruckt ist, —
desgleichen eine photographische Abbildung des von Dr. Graser
über das alte Schiffswesen für das hiesige königliche Museum
ausgeführtc Modell einer attischen Pentere, ■— ferner die in
byzantinische Münzkunde einschlagcnde Schrift über Follis und
Denar von Christ in München, ein gelehrtes Programm von
Marquardt in Gotha über die Sonnenuhren der Alten und
manche durch ihren Bezug ans neuere Ausgrabungen und Funde
erhebliche Mittheilnng. Es verdienen in dieser Beziehung na-

mentlich die mehrfachen, in Zeitschriften zerstreuten und in Son-
derdrucken zur Ansicht der Gesellschaft gelangten Forschungen des
Professor I. Becker zu Frankfurt a. M. über inschriftliche Denk-
mäler des Rheinlandes; ferner die von 4>r. F. Kenner zu
Wien ausgeführte und erläuterte Fundkarte von Aquileja und
ebendaher die neueste Schrift des Baron v. Sacken über die
Funde an der langen Wand bei Wienerisch-Neustadt (Bronzen
des frühesten Mittelalters) hervorgehobeu zu werden. In gleichem
Bezug waren auch die eingegangenen Aufsätze verschiedener
Tagesblätter willkommen, insofern sie über die bei Grancy un-
weit Lausanne erfolgten römischen Ausgrabungen (Gazette de
Lausanne Nr. 103.) und über neue epigraphischc Funde Grie-
chenlands (Etptjfjfoig twv juv.'hjiv, Nr. 547., 555.) Nachricht

ertheilen, wie denn auch ein neulicher Bericht Professor Conze's
zu Halle (Hallisches Tagblatt Nr. 112.) über das neuerdings
dort eröffnete archäologische Museum der k. Universität anziehend
und erfreulich gefunden ward. Vorgelegt ward endlich auch die
von L. C. Borring verfaßte biographische Notiz über den im
Oktober v. I. zu Kopenhagen verstorbenen Professor Rafn,
dessen für skandinavische Alterthumsforschung vieljährig und er-
folgreich eingesetzter Eifer die bleibende Anerkennung der Alter-
thumsfreunde ihm sichert.

Entgegnung.

Es ist uns folgendes Schreiben zugcgangen:

Herr Redacteur!

Erst vor wenigen Tagen kam mir Nr. 23 d. I. der Dios-
kuren zu Gesicht. Daher ersuche ich Sie erst jetzt, folgende Er-
klärung in Ihr Blatt aufzunehmen:

Der Korrespondenzartikel aus Düsseldorf vom 28. Mai d. I.
in Nr. 23 der Dioskuren enthält in einem längeren Aussatze
folgende Stelle: —„so darf ich Ihnen doch nicht verhehlen, daß
hier in Düsseldorf allgemein die Sage geht, es sei diese ganze
Konkurrenzgeschichte" (— für den Schwurgerichtssaal in Elber-
feld —) „nur eine Art Anstandsmänlelchen für den von vorn-
herein gefaßten Beschluß, daß dem Dir. Bendemann schließlich
der Auftrag ertheilt werde. Es ist bekannt, daß B. längst eine
Skizze gemacht und dieselbe dem Minister vorgelegt hat, und
es fällt natürlich ans, daß er trotzdem sich an der Konkur-
renz nicht betheiligt hat."

Hierauf diene zur Nachricht, daß ich weder dem Herrn
Minister eine Skizze ei nge reicht, noch überhaupt je
eine Skizze für den genannten Zweck gemacht habe.

Dies zur Würdigung eines Artikels, welcher nicht nur mich,,
sondern auch den Vorgesetzten Herrn Minister in den Verdacht,
bringt, durch eine Nichtswürdigkeit den Staat, das Publikum,,
die betreffenden Künstler, und eine von demselben Minister er«-
nannte Commission täuschen zu wollen.

Düsseldorf, den 23. Juni 1865.

C. Bendemann
Director.

Indem wir obiges Schreiben unverkürzt wiedergeben,,
müssen wir cs natürlich unserm Herrn Korresspondenten
überlassen, rücksichtlich des Thatsächlichen darauf zn ant-
worten, und fordern wir ihn hiermit ausdrücklich dazu
auf. Sollte derselbe sich geirrt, d. h. in Folge einer un-
richtigen Mittheilung eine unbegründete Angabe gemacht
haben, — denn eine andere Deutung ist wenigstens für
uns nicht Lenkbar — : so werden ' wir keinen Anstand
nehmen, unsrerseits die in jenem Korresspondenzartikel.
gemachten Angaben, sowie die daraus gezogenen Folgerun-
gen noch ausdrücklich zurückzunehmen.

Berlin, den 28. Juni 1865.

Die Redaction der „Dioskuren."

Kunstsammler und Künstler

machen wir auf das in voriger Nummer enthaltene Verzeichniß verkäuflicher
werthvoller Kunstblätter aufmerksam.

Berlin, den 28. Juni 1865.

Die EWdiüm dn DjoÄiUM.

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Wien's Gemälde-Galerien [258]

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Die Verfasserin hat cs sich zur Aufgabe gestellt, an den in Wiens bedentenstcn
Galerien enthaltenen Werken den Entwickelnngsgang der Kunst in fünf Jahrhunderten
nachzuweisen, die Meister, die ungleich häufiger auf Treu und Glauben bewundert, als
in ihrer Eigenthümlichkeit aufgefaßt werden, dem allgemeinen Verständniß näher zu
bringen und den innern Zusammenhang der so vielfach von einander abweichenden Er-
scheinungen deutlich zu machen. Die praktische Einrichtung des Buches macht es beim
Besuche der Wiener Galerien zu einem fast unentbehrlichen Führer, der bisher von dem
betreffenden Publikum schmerzlich vermißt wurde.

W. A. Lantz & Co.

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