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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 10.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.13555#0282

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272

mit dem Grundriß Rosas ergab sich mit Wahrscheinlichkeit, daß
der von Rosa gefundene Aufgang eben jene auf dem Stadtplan
verzeichnete Straße sei. Außerdem wurde auf die Wichtigkeit
der Entdeckung eines den Palatin in der Richtung von SW-
nach NO. durchschneidenden intermontium hingewiesen, welches
den nördlichen Berg, die Koma quadrata, von dem südlichen,
der nach den Esquilien hinlaufenden Velin, trennte und, wie
es scheint, erst in der Kaiserzeit überbaut worden ist. Hingegen
wurden die Bestimmungen der einzelnen Ruinen der Kaiserpa-
läste (namentlich einer basiJica doris), als theils noch unsicher
tbeils unhaltbar bezeichnet. Ein sicheres Urtheil indessen könne
erst der weitere Verlauf der Arbeiten des hochverdienten Hrn.
Rosa zulassen. — Ebenfalls vr. Jordan sprach hiernächst über
die pristerlichen Insignien, galerus, tu tu lue, apex; es ge-
schah dies im Anschluß an mehrere unedirte Monumente. Der
Vortragende war der Absicht, daß auf dem sogenannten Fetialen-
mosaik im Casino Borghese zu Rom (Nibby moD. seeTti d. v.
Borgh. p. 117), welches von manchen für modern gehalten wird,
namentlich die gestreiften Mützen der drei Fetialen alt oder nach
altem Muster restaurirt seien. Er verglich ein unedirtes Mar-
morrelief der sala dei candelabri im Vatican, auf welchem eben-
falls Streifen auf einer Priestermütze angedeutet sind. Sodann
ging er über zu der Gestalt des auf der Mütze befestigten apex,
dessen Kreuzform auf Reliefs (z. B. einem Sarkophag des M.

Arnims Procnlus, harnen d, Vespasiani, im Camposanto zu
Pisa) und auf Münzen er erklärte ans der dichten Umwickelung
der virga mit Wolle in deren Mitte: jedenfalls seien für die
Erklärung nicht zu benutze» die Worte des Servius zu Berg.
A. 10, 270 dicitur autem apex virga quae in summo pileum
flaminum luna cireumdata et filo conligata erat; es sei hier
vielmehr lana zu schreiben. Eine Sammlung der zerstreuten
Monumente, schloß derselbe, sei uothwendig und er hofft eine
solche zum Abschluß zu bringen.

Herr Friedrichs äußerte kritische Bedenken über einen Zeus-
kopf der Stosch'schen Sammlung und empfahl außerdem ein von
dem Bildhauer Zurstraßen beigebrachtes schönes glyptisches
Fragment, nach der Meinung einiger Anwesenden Hektor und
Andromache, nach Andern Mars und Venus darstellend, zu an-
erkennender Beschauung. — Herr Strack legte eine sehr an-
sprechende Photographie vom Relief des Dexilcos vor; ebenfalls
eine Photographie von der neulich vorgezeigteu Terracotta aus
Kyzikos hatte Hr. Gerhard zu weiterer Besprechung derselben
zur Stelle gebracht. Als eingelaufene Schriften wurden die Ab-
handlung des Grafen Gozzadini über antike Aquädukte und
Thermen der Stadt Bologna (von Geh. Rath Neigebaur ein-
gesandt) und eine epigraphische Abhandlung des Herrn Jan ssen
zu Leyden vorgelegt und dankbar beachtet.

Ansstellungskalender.

Deutscher Ausstellungskalender. Für i865.

Keßerreichischcr Kunstverein in Wien. Wechsel der Bil-
der am Isten jedes Monats.

Süddeutscher Hyklns. Eröffnung im April 1865 zu Re-
gensburg. Es folgen Fürth, Bamberg, Würzburg und
Wiesbaden. Schluß im August 1865. (S. Nr. 14 d. Diosk.)

Westlicher KyKIus. Eröffnung in Hannover (16. Febr.).
Es folgen Magdeburg (2. April), Halberstadt (4. Mai),
Halle (10. Juni), Gotha (16) Juli), Kassel (30. August).
Schluß im Oktober.

Ihnringrscher Kykkus. Eröffnung am 15. April zu Erfurt.
Es folgen die Städte Zeitz, Jena, Gera, Greitz, Plauen,
Hof, Sondershausen, Nordhaufen und Weimar. Schluß
im November.

Kieler Kunstverein. Gemälde-Ausstellung im Juni und
Juli d. I. (siehe Chronik in Nr. 17 d. Diosk.)

Wkademischc Uusstcllüng in Dresden. Eröffnung am
2. Juli. Schluß Anfang Oktober.

Ausländische Ausstellungen.

Allgemeine schweizerische Kunstausstellung. Oestlicher
Turnus. Eröffnung in Zürich (16. April). Es folgen Basel
(21. Mai), Schaffhausen (25. Juni), Konstanz (30. Juli),
St. Gallen (27. August), Winterthur (24. September).
Schluß 8 Oktober. Einsendungstermin i. April (nach Zürich
an das Comitö).

Wcnedig. Eröffnung der Permanenten Ausstellung
der societä promotrice cti belle arti am 1. Juli. (Siehe Kunst-
institute und Inserat in Nr. 28.)

Toulouse. Kunst- und KnnstindustW-Ausstellung. Eröff-
nung im Juni.

Heilt. Eröffnung der Ausstellung am 15. August. Ein-
sendungen bis 1. August au die OommiWion directrice de l’ex-
position nationale des Beaux-Arts ä Gand, au palais de
l’Universite.

Shdentjam. Internationale Ausstellung im Krhstallpalast.
Eröffnung am 14 April. Dauer 6 Monate.

Intitin. Internationale Kunst- und Industrieausstellung.
Eröffnung am 9. Mai, Dauer 6 Monate.

Berichtigungen.

In der Notiz über den Ankauf des Potsdamer
Kunstvereins (s. Nro. 29. 30. Chronik Potsdam) muß es
im Anfänge heißen: „Der Krieg hat uns" u. s. f. statt
„Der König". Ferner rührt das von Trossin gestochene
Bild „Leiche des Königs Friedrich IV." nicht von Schräder,
sondern von Lessing her. D. Ned.

Das in Nro. 26 abgedruckte Inserat „Kongreß der
deutschen Kunstvereine" ist durch ein Mißverständniß zur
Aufnahme gekommen und wird hiermit zurückgenommen.

Die Exped. d. Diosk.

Berliner Central-Ansstellung

von

Werken der bildenden Kunst des In- und Auslands.

Eröffnung am Sonnabend den 5. August.

(Schloßfreiheit 3, 1. Etage.)

Haglich umliitcrörochen geöffnet. [263]

Entree 5 Sgr.

Unter anderen Sehenswürdigkeiten befindet sich daselbst das berühmte
Delgemälde vom Professor W. CllUlsihausen in Düsseldorf:

„Erstürinung der Düppeler Schanze No. II, Kampfmoment des Brandenburg.
Füsilier-Regiments No. 35", Eigenthum Sr. Majestät des Königs.

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