Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 33.1913-1914

DOI Artikel:
L. H.: Die Wiener Tapeten-Ausstellung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7011#0167

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PROFESSOR CA KL WITZMANN—WIEN.

VORRAUM AUF DER WIENER AUSSTELLUNG.

DIE WIENER TAPETEN-AUSSTELLUNG.

E

s wird nützlich sein, die Vorgeschichte oder
■ vielmehr die Gründe zu dieser Ausstellung
nochmals kurz in Erinnerung zu bringen.

Es wurde in Österreich beobachtet, daß dort
in den letzten 20 Jahren dieTapete immer mehr
in den Hintergrund gedrängt wurde, teils weil
die Zeitläufte im allgemeinen der Tapete nicht
günstig waren, teils weil es die österreichische
Tapetenindustrie versäumt hatte, sich wegen
Farbe und Muster ihrer Artikel mit den öster-
reichischen Künstlern in Fühlung zu halten. Es
ward daher mehr dieWandbemalung entwickelt,
die dem Architekten die genaueste koloristische
und stimmungsmäßige Harmonisierung seiner
Räume gestattete. So kam es, daß die öster-
reichische Tapetenproduktion von der auslän-
dischen, besonders der reichsdeutschen, lebhaft
bedrängt wurde. Heute florieren in Österreich
v°r allem drei große Betriebe dieser Branche:
Julius Jacksch, P. Piette und Thausig
K ^ie., die denn auch beim Museum für Kunst
und Industrie die Anregung zu dieser Ausstel-
lung gegeben haben. Zweck derselben war:

Anbahnung eines regeren Zusammenarbeitens
zwischenÖsterreichsKünstlerschaft und Tapeten-
industrie, Veredelung der Produktion, Belebung
und Rettung dessen, was von einer guten alten
Industrie noch vorhanden ist. Die Ausstellung
gliedert sich in vier Abteilungen: I. Tapeten,
Linkrusta und Linoleum, IL Raumgestaltungen
unter Benutzung der Tapete, III. Tapetenent-
würfe aus der Wiener Kunstgewerbeschule,
IV. Historische Tapeten und Buntpapiere aus
den Beständen verschiedener Museen, Hoch-
schulen, Händler und Privaten.

Die Vorarbeiten für die Ausstellung hat ein
Komitee durchgeführt, welchem Josef Hoffmann,
Alfred Roller, Hof-Tapetenlieferant Schmidt und
der Direktor des Museums angehörten. Um die
Aufmachung der Ausstellung hat sich Architekt
Carl Witzmann verdient gemacht. Ausstellungs-
technisch ist die ganze Darbietung einwandfrei
gelungen, vielleicht sogar vorbildlich für alle
Veranstaltungen ähnlicher Art.

Die Abbildungen geben einen guten Begriff
von der Art, wie vieler und abwechslungsreicher

1913/U. II. 5

*55
 
Annotationen