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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 36.1915

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Maasz, Harry: Lübecks Ehren-Friedhof im Walde
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https://doi.org/10.11588/diglit.8676#0382

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Lübecks Ehrenfriedhof im Walde.

LÜBECK,'» 1lELDENGR ABSTÄXEE

IM WALDE.

Gräber der gefallenen und ihren Wunden erlegenen
Kämpfer auf. Vor einer niederen Ser^mauer aus
Findlingen reihen sich die einfachen efeuüberspon-
nenen leicht erhabenen Hügel aneinander und sollte
der Plat5 nicht ausreichen, so wird auch der Rand
des mittleren Rasenstückes mit Gräbern belegt
werden können. Oberhalb der Mauer in einer
Tiefe von 3 m leuchtet alljährlich einmal im Juni
ein Band blauroter Alpenrosen auf, die nach vier-
wöchentlicher Blütezeit wieder das ernste und feier-
liche Grün der Umgebung annehmen. Das Ganze
umgibt eine dichte Hecke aus Eiben, die heute noch
verhältnismäßig niedrig sind, 2,80 m etwa, später
aber sich zu einer Höhe von 4-5 m entwickeln
werden. Erst dann wird die ganze Großartigkeit
des „Naturdenkmals" in die Erscheinung treten.

Der untere Raum, vom oberen durch eine 1,35 m
hohe Mauer und eine breite Freitreppe getrennt,

ist ähnlich gegliedert wie der obere, doch blühen
dort um dieselbe Zeit Alpenrosen in rosa und roten
Tönen und eine Hülsenhecke umschließt die stille
Stätte. — So wird sanft, ohne Härten, welche die
Gliederung hier draußen nicht unwesentlich beein-
trächtigen würden, das Grabmal über Grabhügel,
Mauer, Alpenrosen und Hecke zu den Wipfeln der
Waldbäume geleitet, ein gewachsenes, wachsendes,
fortlaufend sich veredelndes Gefüge, dessen feier-
liches Innere durch keine kleinlichen Beigaben
pflanzlicher Art getrübt ist, weder in seinem je^gen
noch in seinem späteren Zustand bei fortlaufender
Entwicklung seiner Pflanzungen. — Die Efeuhügel
erhalten Grabplatten aus Kunstmuschelkalk mit dem
Namen der ruhenden Kämpfer, ihrer Geburts- und
Todesdaten. Eingangstor und Pfeiler sind in der
einfachsten Weise aus Stabeisen resp. Kunstmuschel-
kalk hergestellt worden. harry maasz—Lübeck.
 
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