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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 38.1916

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Utitz, Emil: Ausstellungs-Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.8538#0443

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Ausstellungs-Architektur.

LOTTE PKITZEl.
MÜNCHEN.
»VITRINEN-
PUPPE«

geben zu werden. Auch so schafft man Dauer-
bauten und vermeidet die „unsolide Ausstel-
lungs-Architektur" ; und gerade der Heraus-
geber dieser Zeitschrift regte den Versuch an,
dieses Prinzip weiter auszudehnen. Man braucht
ja nicht bei einzelnen Gebäuden stehen zu blei-
ben, sondern kann die Anlage eines ganzen
Dorfes, einer Arbeiterkolonie, einer Garten-
stadt oder eines Fabrikkomplexes als vorbild-
liche Leistung dem öffentlichen Besuche er-
schließen und später der wirklichen Benutzung
überantworten. Der Vorteil liegt auf der Hand:
hier wird kein künstlicher Schein geweckt, hier

blendet keine sensationelle Aufmachung, hier
ist bis ins letzte Stückchen Wirklichkeit, also
kein Modell, sondern Leben. Zugleich bietet
sich da die Möglichkeit, mit reicheren Mitteln
zu arbeiten, da ja nicht das ganze Kapital in
den wenigen Ausstellungsmonaten hereinge-
bracht werden muß. Beide Spielarten des glei-
chen Ausstellungsprinzips der Dauerbauten
werden sich zweifellos auch in Zukunft behaup-
ten: denn jede größere Stadt bedarf einer oder
einiger Ausstellungshallen für die wechselnden
Bedürfnisse der Fachausstellungen. Und von
Fall zu Fall kann sicherlich eine einheitliche
 
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