Deutscher Expressionismus Darmstadt ig2o.
„Erstehen" leiden an schwankender Zergliede-
rung, bleiben in der lyrischen Kurve stecken, sind
farbig von feinem Reiz, aber eine letzte Lösung
bilden sie nicht. Ihm nahe steht Karl Gunsch-
mann, der zwei Kompositionen und ein Stilleben
zeigt. GunschmannmeistertdieFläche des großen
Bildes mit vieler Lebendigkeit, oft entzückend
reich in der Variation und Ausstrahlung seiner
Einfälle, erfüllt seine Figuren mit Kurve, Linie,
Biegung und ganz zarter Rhythmik, die harmo-
nisch zusammenstreben, blüht und träumt in
leichten ätherischen Körpern zwischen glockigen
Blumen und brennenden Gewächsen in heiterer
Anspruchslosigkeit und Demut. Irgendwo aber
steht er in der Ermattung. Irgendwo ist die
entzückende etwas melancholische Unschuld
und Sinnenfreudigkeit pedantisch und trocken
geworden. Seine Radierungen sind voll trau-
riger einfacher Melodie. Hermann K e i 1 ist eben-
falls in einer Krisis, die vielleicht aus der Über-
last allzu großer und beherrschender Intellektua-
lität resultiert. CesarKleins Bild „Ruhe auf
der Flucht" ist sehr harmonisch, sehr prägnant
in der Hervorzauberung atmosphärischer Stim-
mung und voll versachlichter Exotik und Phan-
tasie und trotz ganz hervorragend ausgeprägten
Stilgefühls ohne eine manirierte Kurve. Ich raffe
zusammen, was sich noch herauslöst aus der
„Erstehen" leiden an schwankender Zergliede-
rung, bleiben in der lyrischen Kurve stecken, sind
farbig von feinem Reiz, aber eine letzte Lösung
bilden sie nicht. Ihm nahe steht Karl Gunsch-
mann, der zwei Kompositionen und ein Stilleben
zeigt. GunschmannmeistertdieFläche des großen
Bildes mit vieler Lebendigkeit, oft entzückend
reich in der Variation und Ausstrahlung seiner
Einfälle, erfüllt seine Figuren mit Kurve, Linie,
Biegung und ganz zarter Rhythmik, die harmo-
nisch zusammenstreben, blüht und träumt in
leichten ätherischen Körpern zwischen glockigen
Blumen und brennenden Gewächsen in heiterer
Anspruchslosigkeit und Demut. Irgendwo aber
steht er in der Ermattung. Irgendwo ist die
entzückende etwas melancholische Unschuld
und Sinnenfreudigkeit pedantisch und trocken
geworden. Seine Radierungen sind voll trau-
riger einfacher Melodie. Hermann K e i 1 ist eben-
falls in einer Krisis, die vielleicht aus der Über-
last allzu großer und beherrschender Intellektua-
lität resultiert. CesarKleins Bild „Ruhe auf
der Flucht" ist sehr harmonisch, sehr prägnant
in der Hervorzauberung atmosphärischer Stim-
mung und voll versachlichter Exotik und Phan-
tasie und trotz ganz hervorragend ausgeprägten
Stilgefühls ohne eine manirierte Kurve. Ich raffe
zusammen, was sich noch herauslöst aus der