Gemälde aus Darmstädter Privatbesitz.
ture" — die „Iris" von Eberz, mit stark my-
stischem Klang, gut in der Statik der gotisie-
renden Fläche, ich möchte sagen, mit einer
böcklinischen Schwermut, nicht räumlich tief,
sondern reliefartig eingeschoben.
Ein sehr schönes Bild, von räumlicher Klarheit
mit dieser geheimen Herrschaft der Naturseele,
die man je nach Zeit als Vorzug oder Ein-
schränkung — mit dem Hinweis auf die Gebiete
der lyrischen Dichtung — erkennen wird, die
„Römische Villa" Böcklins. Meiner Erfas-
sung nach mit dem weltverlorenen Klang des
geheimnisvollen Schwarz grün, der Silberhelle,
mit der Freiheit des Raumes in diesem Ausmaß
sich unbedingt malerisch behauptend, das Flo-
rentinische — mit gewisser Verkennung von
Giorgione und Tizian — ins Bunte und schön-
geistig Ausartende der „Lachenden Au" glück-
lich vermeidend. Hier wären die beiden L e n-
b a c h s einzufügen.
Von Thoma die „Mutter mit den Kindern",
farbig und formal primitiv mit abendlichem Blau
und Goldbraun, die „Nixen", ein zur Arabeske
neigendes Bild (1875 entstanden), mit allen Vor-
zügen und Schwächen, bleigrau und grüntintig,
von rhythmisch barocker Bewegung mit der
Gefahr dekorativer Symbolik.
Aus der frühen Periode von Maurice de
V1 a m i n c k ein sprühendes, räumlich freies Bild
„Blumenstrauß" von einer Farbe, die an alte
Schloßtapeten erinnert.
Von Pechstein, der mit 7 Werken ver-
treten ist, vor allem ein gutes stabiles „Por-
trät" seiner Frau aus guter Zeit, voll und
stark in der Farbe , blau und violettrot mit
starkem Grün; eine schöne „italienische Land-
schaft" ; etwas lockerer zwei „Stilleben", die
von einer Talentprobe: einer „Strand- und
Meereskurve" mit gelben und roten Segeln
übertroffen werden.
Von See wal d ein gutes Bild mit bäuerlich
stiller Erfindung, ein wenig an das „Ravin" von
Van Gogh erinnernd, mit lockerer Hand gemalt.
— Von Eugen Zak gute Lyrik in schöner
ausgeglichener Farbe und Form.
Geht man auf den spezifisch breiteren und
„süddeutschen Impressionismus" ein, so reprä-
sentieren sich als vermittelnde Glieder etwa
Caspar und Weisgerber, wobei der erstere
besser vertreten erscheint; ein relativ bester
Putz, ein Stilleben von Püttner sind beach-
tenswerte Erscheinungen in diesem Milieu. Da-
zu gehören mit relativ guten Bildern Schinne-
rer, Münzer, Buri, Hüther, Caspar-
Filser, Schwalbach, Willi Geiger,
Ludwig von Hofmann, und ein kleiner
früher Bracht, der überrascht.
Als Outsider hier wirkt der witzige kleine
Max Liebermann.
Man pflegt neuerdings bei retrospektiven
Ausstellungen Entdeckungen zu machen; will
man dies, so beachte man die komplementäre
Farbkraft und das Räumlich - Kubische als
gewisses malerisches Fundament von Reinlich-
keit in den „Apfelessern" des unbekannten
Heinz Heim und ziehe von dem „Odenwald-
bild" das motivisch Genrehafte ab, um ein
Talent von nicht geringem Ausmaß erstehen zu
sehen, das zurückgestellt und trocken, sich an
schlechtem Thema verlor. . . . keinhold ewald.
otto kopp-munchkx. »springende pferde«
ture" — die „Iris" von Eberz, mit stark my-
stischem Klang, gut in der Statik der gotisie-
renden Fläche, ich möchte sagen, mit einer
böcklinischen Schwermut, nicht räumlich tief,
sondern reliefartig eingeschoben.
Ein sehr schönes Bild, von räumlicher Klarheit
mit dieser geheimen Herrschaft der Naturseele,
die man je nach Zeit als Vorzug oder Ein-
schränkung — mit dem Hinweis auf die Gebiete
der lyrischen Dichtung — erkennen wird, die
„Römische Villa" Böcklins. Meiner Erfas-
sung nach mit dem weltverlorenen Klang des
geheimnisvollen Schwarz grün, der Silberhelle,
mit der Freiheit des Raumes in diesem Ausmaß
sich unbedingt malerisch behauptend, das Flo-
rentinische — mit gewisser Verkennung von
Giorgione und Tizian — ins Bunte und schön-
geistig Ausartende der „Lachenden Au" glück-
lich vermeidend. Hier wären die beiden L e n-
b a c h s einzufügen.
Von Thoma die „Mutter mit den Kindern",
farbig und formal primitiv mit abendlichem Blau
und Goldbraun, die „Nixen", ein zur Arabeske
neigendes Bild (1875 entstanden), mit allen Vor-
zügen und Schwächen, bleigrau und grüntintig,
von rhythmisch barocker Bewegung mit der
Gefahr dekorativer Symbolik.
Aus der frühen Periode von Maurice de
V1 a m i n c k ein sprühendes, räumlich freies Bild
„Blumenstrauß" von einer Farbe, die an alte
Schloßtapeten erinnert.
Von Pechstein, der mit 7 Werken ver-
treten ist, vor allem ein gutes stabiles „Por-
trät" seiner Frau aus guter Zeit, voll und
stark in der Farbe , blau und violettrot mit
starkem Grün; eine schöne „italienische Land-
schaft" ; etwas lockerer zwei „Stilleben", die
von einer Talentprobe: einer „Strand- und
Meereskurve" mit gelben und roten Segeln
übertroffen werden.
Von See wal d ein gutes Bild mit bäuerlich
stiller Erfindung, ein wenig an das „Ravin" von
Van Gogh erinnernd, mit lockerer Hand gemalt.
— Von Eugen Zak gute Lyrik in schöner
ausgeglichener Farbe und Form.
Geht man auf den spezifisch breiteren und
„süddeutschen Impressionismus" ein, so reprä-
sentieren sich als vermittelnde Glieder etwa
Caspar und Weisgerber, wobei der erstere
besser vertreten erscheint; ein relativ bester
Putz, ein Stilleben von Püttner sind beach-
tenswerte Erscheinungen in diesem Milieu. Da-
zu gehören mit relativ guten Bildern Schinne-
rer, Münzer, Buri, Hüther, Caspar-
Filser, Schwalbach, Willi Geiger,
Ludwig von Hofmann, und ein kleiner
früher Bracht, der überrascht.
Als Outsider hier wirkt der witzige kleine
Max Liebermann.
Man pflegt neuerdings bei retrospektiven
Ausstellungen Entdeckungen zu machen; will
man dies, so beachte man die komplementäre
Farbkraft und das Räumlich - Kubische als
gewisses malerisches Fundament von Reinlich-
keit in den „Apfelessern" des unbekannten
Heinz Heim und ziehe von dem „Odenwald-
bild" das motivisch Genrehafte ab, um ein
Talent von nicht geringem Ausmaß erstehen zu
sehen, das zurückgestellt und trocken, sich an
schlechtem Thema verlor. . . . keinhold ewald.
otto kopp-munchkx. »springende pferde«