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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 46.1920

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Bredt, Ernst Wilhelm: Staat, Stadt und moderne Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.7200#0348

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Staat, Stadt und moderne Kunst.

liehe und städtische Stellen mit solchen Sum-
men allein für würdige Einrichtung und Reprä-
sentation bedacht, daß unter kluger Führung
manch modernes Kunstwerk, irgend welcher
Art für den Schmuck der Säle und Zimmer oder
für irgendwelche sportliche oder andere Aus-
zeichnung erworben werden könnte. Und das
muß geschehen. Auf diese Weise und nur auf
diese Weise kann der Schaden, den jetzt die
Kunst der Gegenwart erleiden muß, reichlich
wieder gut gemacht werden. Hier kann auch
viel mehr Persönlichkeiten der Kunst öffentliche
Anerkennung verschafft werden als das der
doch immerhin geringen Zahl von Museen mög-
lich war. — Nach einigen oder vielen Jahren
mögen dann aus diesen Kunstschätzen staat-

licher oder gemeindlicher Stellen die Werke
abgestoßen oder ausgewählt werden, die doch
besser in einem Museum ihren ständigen Platz
finden sollten. — Auf diese Weise könnte beim
ersten Ankauf eine viel größere Freiheit zu
Wort kommen als beim unmittelbaren Ankauf
für ein Museum, bei dem die Sorge um die
Ewigkeitsbewertung eines Werkes oft genug
hemmend wirkte. — Der Weg ist wie gesagt
nicht neu — ist weiter — aber viel weniger
kostspielig. Früher kauften das Moderne die
absolutenFürsten, Magistrate und Kaufherren —
heute solltenes die verschiedenstenBehördenfür
ihre Pflicht und Schuldigkeit halten. Sie werden
sich auf diese Weise einen bleibenden Namen
machen. — Auf zum neuen Weg! e w. bredt.

DAGOBERT PECHE. »SILBERNE SCHALE« WIENER WERKSTÄTTE.
 
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