Die Hofbebauung im nördlichen Bereich an der
Dorfstraße entstammt dem 19.Jh. wie auf Hof
Nr. 6, Ecke Rotterfeld mit den rechtwinklig
zueinander ausgerichteten Gebäuden. Das im
Torbalken datierte, in Vierständerbauweise
errichtete Wohnwirtschaftsgebäude von 1855
steht mit dem ausladenden Kammerfach zur
Straße, während der repräsentative Wirtschafts-
giebel in unüblicher Weise mit seinem mittigen,
mit Inschrift und Bemalung versehenen
Einfahrtstor und den rautenförmigen Lüftungs-
öffnungen zum begrünten rückseitigen Wirt-
schaftshof zeigt. Wie der Hauptbaukörper, so ist
auch der rückseitige Speicher, wohl von 1828,
mit den geschweiften Kopfbandverstrebungen
auf einem Raseneisensteinsockel aus dem
nahen Buchholz-Marklendorfer Bereich errichtet
worden. Der große Vierständerbau des Nach-
barhofes Nr. 4 von 1873 und wohl auch andere
Hofgebäude sind durch das Explosionsunglück,
das Ende des Zweiten Weltkrieges den Lindwe-
deler Bahnhof zerstörte, beschädigt worden.
Sein schlichtes, weitgehend aus quadratischen
Gefachen bestehendes Gefüge ist seitdem u.a.
durch neue Fenstereinbauten und einen Dacher-
ker leicht verändert worden.
Entstehungsdatum hinweist. So ist der neben
einem Sandsteinbrunnen errichtete ältere Zwei-
ständerbau auf Hof Nr. 7 mit erhaltenen histori-
schen Fenstern und einigen für die Zeit typi-
schen Merkmalen bereits 1789 erbaut worden.
Insbesondere beeindrucken die platzschaffen-
den, allseitigen Vorkragungen auf profilierten
Balkenköpfen und ebensolchen Füllhölzern.
1923 ist der Wirtschaftsgiebel in gegliederter,
aber massiver Bauweise ersetzt worden. Der
etwa doppelt so große, hinter feldsteingepflas-
terter Hoffläche stehende Vierständerbau Nr. 5
ist 1873 erbaut worden. Er hat einen rechtwink-
lig angesetzten Stallanbau von 1906. Sein gut
erhaltenes Gefüge fällt durch die Exaktheit der
quadratischen Gefache und das außermittige
Einfahrtstor am nördlichen Wirtschaftsgiebel auf.
Zur Straße hin steht mit dem Giebel zur Fahr-
bahn der 1663 gebaute, ehemalige Schafstall,
der möglicherweise hierher transloziert wurde.
Das Gefüge dieses Dreiständerbaus mit einge-
hälsten Ankerbalken ist intakt, der Giebelwalm
über dem verbohlten, teilweise verbreiterten
Trapez kragt jeweils auf knaggengestützten
Balkenköpfen aus.
Auch die Hofstelle Am Viehbruch 3, die am
südlichen Dorfrand liegt und an die Feuchtwie-
sen der Grindau angrenzt, war von der Explo-
sion betroffen, insbesondere wohl der straßen-
seitige, ehemalige Schafstall mit Datierungen
von 1613 und 1701. Das Innengerüst dieses
Dreiständerbaus ist jedoch weitgehend erhalten
geblieben ebenso wie Teile der Horizontalver-
bohlungen und der auf profilierten Konsolen
vorkragende Giebelwalm. Das mit einem Stake-
tenzaun eingefriedete Wohnhaus am Ende einer
kleinen Lindenallee ist 1910 mit der versetzt
angeordneten Scheune als Ersatzbau entstan-
den. Ihr Zierfachwerk mit den hell verputzten
Gefachen in Dachzone und Drempelgeschoss
beherrscht die im Erdgeschoss massiven
Bauteile. Eine straßenseitige Fachwerkscheune
des Hofes von 1828 ist 1911 verlängert worden.
Auf den benachbarten Höfen Am Viehbruch 5
und 7 stehen zwei Wohnwirtschaftsgebäude,
deren unterschiedliche Größe deutlich auf ihr
LINDWEDEL-HOPE
Der kleine, nur etwa 380 Einwohner zählende
Ortsteil Hope ist seit der Gemeindereform 1974
mit der Gemeinde Lindwedel vereint.
1383 wurde Hope erstmals urkundlich erwähnt.
Seit dem 16.Jh. bestand der Ort aus vier Halb-
meierstellen und zwei Kothen und noch 1858
aus sechs pflichtigen Stellen. An die bedeuten-
de Zeit des Bergbaus erinnert heute noch eine
langgestreckte Abraumhalde, die sich am
südlichen Ortseingang fast bis zur Dorfmitte
hinzieht. Diese wird begleitet von Wohnhäusern
des frühen 20.Jh. sowie von einer um die Mitte
des 20.Jh. angelegten Wohnsiedlung. Bereiche
jüngerer Siedlungstätigkeit schließen sich dann
westseitig der Hauptstraße zu beiden Seiten der
alten Hofbebauung an.
Die Bahnlinie verläuft auch hier in knapper
Entfernung östlich an der Ortslage vorbei und
Hope, Hauptstr. 15, Scheune/Speicher
hat ihren noch bestehenden Haltepunkt in ca.
1,5 Kilometern Entfernung nördlich des Dorfes.
Das wohl in den neunziger Jahren des 19.Jh.
erbaute Empfangsgebäude (Am Bahnhof) ist
eines der wenigen, weitgehend erhaltenen
Beispiele im südlichen Landkreis. Es liegt
gegenüber einer kleinen Hofanlage hinter einem
gepflasterten Vorplatz zwischen Straße und
Gleisen. Der traufständige, massive Ziegelbau
mit allseitigen Ziegel- und Sandsteingliederun-
gen ist zweigeschossig und steht erhöht auf
einem Sandsteinsockel. Der zwerchhausüber-
giebelte Mittelrisalit betont den zentralen stra-
ßenseitigen Eingang in die Empfangshalle.
Die alte Dorfbebauung zieht sich nahe der
ehemaligen Landesgrenze zum Fürstentum
Calenberg auf der Westseite der Ortsdurchfahrt
der Kreisstraße von Lindwedel nach Grindau
entlang. Die einzige Ausnahme bildet eine im
Nordosten gelegene Hofanlage. Hier an der
Abbiegung des früher wohl bedeutenden alten
Celler Weges lag der alte „Kreugers Hof“ der
Familie Schünhoff, nach der Beschreibung
ehemals ein typischer niedersächsischer Hof mit
zahlreichen Gebäuden, eingerahmt von mächti-
gen Eichen und Kastanien. Heute wirkt die teil-
weise gepflasterte Hofstelle Hauptstraße 34
ohne Baumbewuchs im vorderen Bereich eher
aufgeräumt, wie auch die begradigte, kahle
Dorfstraße davor. Früher sind in der ehemaligen,
bis 1938 betriebenen Gastwirtschaft im Wohn-
wirtschaftsgebäude auch fürstliche Reisende
abgestiegen und die abgebrochene, einst
bekannte „Sölterscheune“ nahe der Straße dien-
te den Salzfuhrleuten „Söltern“ als Ausspann.
Eine ihrer sechs Füllungsbohlen von 1677 mit
Rosettenmotiv ist in dem rückseitigen Wagen-
schauer eingebaut worden. Das große, in Vier-
ständerbauweise errichtete Wohnwirtschaftsge-
bäude ist mit einem zweigeschossigen Wohnteil
unter Walmdach und regelmäßig gegliedertem
Wirtschaftsgiebel und Vorschauer 1865 erbaut
worden. Es liegt traufständig hinter dem von
Staketen umzäunten Vorgarten, in dem einige
mit Renaissanceornamenten und figürlichen
Darstellungen reich dekorierte Grabsteine des
17.Jh. aufgestellt sind. Die Dreiständer-Fach-
werkscheune an der Hofeinfahrt gegenüber, die
Hope, Hauptstr. 15, Scheune/Speicher
232
Dorfstraße entstammt dem 19.Jh. wie auf Hof
Nr. 6, Ecke Rotterfeld mit den rechtwinklig
zueinander ausgerichteten Gebäuden. Das im
Torbalken datierte, in Vierständerbauweise
errichtete Wohnwirtschaftsgebäude von 1855
steht mit dem ausladenden Kammerfach zur
Straße, während der repräsentative Wirtschafts-
giebel in unüblicher Weise mit seinem mittigen,
mit Inschrift und Bemalung versehenen
Einfahrtstor und den rautenförmigen Lüftungs-
öffnungen zum begrünten rückseitigen Wirt-
schaftshof zeigt. Wie der Hauptbaukörper, so ist
auch der rückseitige Speicher, wohl von 1828,
mit den geschweiften Kopfbandverstrebungen
auf einem Raseneisensteinsockel aus dem
nahen Buchholz-Marklendorfer Bereich errichtet
worden. Der große Vierständerbau des Nach-
barhofes Nr. 4 von 1873 und wohl auch andere
Hofgebäude sind durch das Explosionsunglück,
das Ende des Zweiten Weltkrieges den Lindwe-
deler Bahnhof zerstörte, beschädigt worden.
Sein schlichtes, weitgehend aus quadratischen
Gefachen bestehendes Gefüge ist seitdem u.a.
durch neue Fenstereinbauten und einen Dacher-
ker leicht verändert worden.
Entstehungsdatum hinweist. So ist der neben
einem Sandsteinbrunnen errichtete ältere Zwei-
ständerbau auf Hof Nr. 7 mit erhaltenen histori-
schen Fenstern und einigen für die Zeit typi-
schen Merkmalen bereits 1789 erbaut worden.
Insbesondere beeindrucken die platzschaffen-
den, allseitigen Vorkragungen auf profilierten
Balkenköpfen und ebensolchen Füllhölzern.
1923 ist der Wirtschaftsgiebel in gegliederter,
aber massiver Bauweise ersetzt worden. Der
etwa doppelt so große, hinter feldsteingepflas-
terter Hoffläche stehende Vierständerbau Nr. 5
ist 1873 erbaut worden. Er hat einen rechtwink-
lig angesetzten Stallanbau von 1906. Sein gut
erhaltenes Gefüge fällt durch die Exaktheit der
quadratischen Gefache und das außermittige
Einfahrtstor am nördlichen Wirtschaftsgiebel auf.
Zur Straße hin steht mit dem Giebel zur Fahr-
bahn der 1663 gebaute, ehemalige Schafstall,
der möglicherweise hierher transloziert wurde.
Das Gefüge dieses Dreiständerbaus mit einge-
hälsten Ankerbalken ist intakt, der Giebelwalm
über dem verbohlten, teilweise verbreiterten
Trapez kragt jeweils auf knaggengestützten
Balkenköpfen aus.
Auch die Hofstelle Am Viehbruch 3, die am
südlichen Dorfrand liegt und an die Feuchtwie-
sen der Grindau angrenzt, war von der Explo-
sion betroffen, insbesondere wohl der straßen-
seitige, ehemalige Schafstall mit Datierungen
von 1613 und 1701. Das Innengerüst dieses
Dreiständerbaus ist jedoch weitgehend erhalten
geblieben ebenso wie Teile der Horizontalver-
bohlungen und der auf profilierten Konsolen
vorkragende Giebelwalm. Das mit einem Stake-
tenzaun eingefriedete Wohnhaus am Ende einer
kleinen Lindenallee ist 1910 mit der versetzt
angeordneten Scheune als Ersatzbau entstan-
den. Ihr Zierfachwerk mit den hell verputzten
Gefachen in Dachzone und Drempelgeschoss
beherrscht die im Erdgeschoss massiven
Bauteile. Eine straßenseitige Fachwerkscheune
des Hofes von 1828 ist 1911 verlängert worden.
Auf den benachbarten Höfen Am Viehbruch 5
und 7 stehen zwei Wohnwirtschaftsgebäude,
deren unterschiedliche Größe deutlich auf ihr
LINDWEDEL-HOPE
Der kleine, nur etwa 380 Einwohner zählende
Ortsteil Hope ist seit der Gemeindereform 1974
mit der Gemeinde Lindwedel vereint.
1383 wurde Hope erstmals urkundlich erwähnt.
Seit dem 16.Jh. bestand der Ort aus vier Halb-
meierstellen und zwei Kothen und noch 1858
aus sechs pflichtigen Stellen. An die bedeuten-
de Zeit des Bergbaus erinnert heute noch eine
langgestreckte Abraumhalde, die sich am
südlichen Ortseingang fast bis zur Dorfmitte
hinzieht. Diese wird begleitet von Wohnhäusern
des frühen 20.Jh. sowie von einer um die Mitte
des 20.Jh. angelegten Wohnsiedlung. Bereiche
jüngerer Siedlungstätigkeit schließen sich dann
westseitig der Hauptstraße zu beiden Seiten der
alten Hofbebauung an.
Die Bahnlinie verläuft auch hier in knapper
Entfernung östlich an der Ortslage vorbei und
Hope, Hauptstr. 15, Scheune/Speicher
hat ihren noch bestehenden Haltepunkt in ca.
1,5 Kilometern Entfernung nördlich des Dorfes.
Das wohl in den neunziger Jahren des 19.Jh.
erbaute Empfangsgebäude (Am Bahnhof) ist
eines der wenigen, weitgehend erhaltenen
Beispiele im südlichen Landkreis. Es liegt
gegenüber einer kleinen Hofanlage hinter einem
gepflasterten Vorplatz zwischen Straße und
Gleisen. Der traufständige, massive Ziegelbau
mit allseitigen Ziegel- und Sandsteingliederun-
gen ist zweigeschossig und steht erhöht auf
einem Sandsteinsockel. Der zwerchhausüber-
giebelte Mittelrisalit betont den zentralen stra-
ßenseitigen Eingang in die Empfangshalle.
Die alte Dorfbebauung zieht sich nahe der
ehemaligen Landesgrenze zum Fürstentum
Calenberg auf der Westseite der Ortsdurchfahrt
der Kreisstraße von Lindwedel nach Grindau
entlang. Die einzige Ausnahme bildet eine im
Nordosten gelegene Hofanlage. Hier an der
Abbiegung des früher wohl bedeutenden alten
Celler Weges lag der alte „Kreugers Hof“ der
Familie Schünhoff, nach der Beschreibung
ehemals ein typischer niedersächsischer Hof mit
zahlreichen Gebäuden, eingerahmt von mächti-
gen Eichen und Kastanien. Heute wirkt die teil-
weise gepflasterte Hofstelle Hauptstraße 34
ohne Baumbewuchs im vorderen Bereich eher
aufgeräumt, wie auch die begradigte, kahle
Dorfstraße davor. Früher sind in der ehemaligen,
bis 1938 betriebenen Gastwirtschaft im Wohn-
wirtschaftsgebäude auch fürstliche Reisende
abgestiegen und die abgebrochene, einst
bekannte „Sölterscheune“ nahe der Straße dien-
te den Salzfuhrleuten „Söltern“ als Ausspann.
Eine ihrer sechs Füllungsbohlen von 1677 mit
Rosettenmotiv ist in dem rückseitigen Wagen-
schauer eingebaut worden. Das große, in Vier-
ständerbauweise errichtete Wohnwirtschaftsge-
bäude ist mit einem zweigeschossigen Wohnteil
unter Walmdach und regelmäßig gegliedertem
Wirtschaftsgiebel und Vorschauer 1865 erbaut
worden. Es liegt traufständig hinter dem von
Staketen umzäunten Vorgarten, in dem einige
mit Renaissanceornamenten und figürlichen
Darstellungen reich dekorierte Grabsteine des
17.Jh. aufgestellt sind. Die Dreiständer-Fach-
werkscheune an der Hofeinfahrt gegenüber, die
Hope, Hauptstr. 15, Scheune/Speicher
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