Auf einigen Höfen im historischen Dorfkern,
welcher um die Kreuzung der Dorfstraße mit der
Schneverdinger Straße auszumachen ist und
der sich um 1770 zwischen der B 71 mit Graue-
ner Straße und der Platenkamper Straße ausge-
dehnt hatte, sind einige denkmalwerte Einzelob-
jekte zu erwähnen. Eines der wenigen, schon
vor dem Dorfbrand im 19.Jh. errichteten Wohn-
wirtschaftsgebäude ist das prächtige, reetge-
deckte Zweiständer-Hallenhaus unter Halb-
walmdach mit einem Innengerüst aus dem
18.Jh., das südlich der Dorfstraße auf der geteil-
ten Hofstelle zu Beginn der Platenkamper Stra-
ße steht und hier günstig an der Weggabelung
gelegen, zeitweise auch als Gasthof diente,
Nr. 3. Der von Kopfbändern an den Tragstän-
dern betonte symmetrische Wirtschaftsgiebel ist
trotz eines Umbaus zum Wohnen unverändert
geblieben. Der Wohntrakt mit den denkmalge-
rechten Fenstern und einer aufwendig dekorier-
ten Haustür ist sicherlich nach einer Teilzerstö-
rung um 1880 als etwas erhöhter Wandständer-
bau erneuert worden. Er wird durch gleichzeitig
entstandene Dachgauben erweitert. Auch der
Wirtschaftstrakt erhielt später Gauben.
ein hölzernes Gespärre hervor. Im Hintergrund
ist zwischen dem um 1935 angefügten und um
1970 umgebauten Wirtschaftsflügel und einem
weiteren modernen Wirtschaftsgebäude wohl
aus dem 19.Jh. oder früher ein kleiner hoher
Speicher stehen geblieben. Sein sehr kräftiges,
zweigeschossiges Gerüst ist in einer Art Hoch-
rähmkonstruktion mit einer eingezapften Ge-
schossdecke errichtet worden und zeigt ge-
schosshohe Verstrebungen. Er wird von einer
giebelseitigen Tür und über eine Innentreppe er-
schlossen.
In Tewel ist auch ein gut erhaltenes Beispiel
jüngerer Speichergebäude zu finden, das auf
Heidehöfen noch weit bis in das 20.Jh. hinein
zur Aufbewahrung verschiedener Güter diente.
Es wurde um 1910 auf der schmalen, langge-
streckten Parzelle nördlich des historischen
Dorfkerns im hinteren Grundstücksbereich eines
straßenseitigen Gasthofes errichtet Dorfstraße
20). Sein schlichtes eingeschossiges Fachwerk-
gerüst mit den verbreiterten Giebeldreiecken
weist Eckstreben und eine giebelseitige Tür auf.
Es ist auf einen für die Entstehungszeit typi-
schen, hohen unterkellerten Ziegelsockel ge-
setzt worden, um eine bessere Nutzbarkeit des
Kellers zu erreichen.
OSTERHEIDE (GEMEINDEFREIER BEZIRK)
Bereits im 15.Jh. nahm der Bezirk einen Teil der
in den Celler Vogtei-Registern aufgeführten
„Heytmarke“ ein. Diese bestand damals inner-
halb der Amtsvogtei Fallingbostel aus den Kirch-
spielen Fallingbostel, Dorfmark, Meinerdingen
und Düshorn (noch einschließlich Ostenholz).
Alte Kulturdenkmale, wie u.a. das bereits 1744
verzeichnete bedeutende Ensemble von fünf
jungsteinzeitlichen und heute noch teilweise von
riesigen Steinplatten überdeckten Großsteingrä-
bern, den sog. „Sieben Steinhäusern“, lassen
auf günstige Siedlungsbedingungen schließen,
die wohl seitdem immer wieder genutzt worden
sind.
Heute umfasst dieser Bezirk den im Landkreis
Soltau-Fallingbostel liegenden westlichen Teil
des z.Zt. größten deutschen NATO-Truppen-
Auf der östlich anschließenden, ebenfalls unre-
gelmäßig geschnittenen Parzelle einer der
ältesten Vollhofanlagen, die 1822/23 als geteilter
Dreiviertelhof verzeichnet war, ist neben dem
auffallenden Zierfachwerk des 1914 errichteten,
inzwischen veränderten Wohnhauses und noch
jüngeren Wirtschaftsgebäuden ein Treppenspei-
cher erhalten geblieben, der wahrscheinlich um
1870, nach dem Dorfbrand, errichtet worden ist
(Im Winkel 5). Wir finden hier ein zweigeschos-
siges, von einfachen Verstrebungen gekenn-
zeichnetes Gerüst mit giebelseitiger Treppe und
ein ausladendes Satteldach.
Die kleine Hofstelle Dorfstraße 36 ist wahr-
scheinlich eine der zur Zeit der Verkopplung aus
dem Dorf ausgesiedelten Anlagen, die um 1850
oder früher auf regelmäßigen Parzellen in der
Nähe ihrer Felder entstanden sind. Der kleine
verbohlte Stall des Hofes stammt sicherlich aus
der Zeit dieser Erstbesiedelung, während die
Fachwerkscheune erst um 1910 errichtet wor-
den ist. 1891 wurde das alte Wohnwirtschafts-
gebäude möglicherweise durch das heutige er-
setzt. Der traufständige kleine Massivbau ent-
stand in Anlehnung an ein Vierständer-Hallen-
haus und ist insgesamt verputzt. Er wird schau-
seitig sowie im Giebelbereich von dekorativen
Putzelementen mit Neorenaissanceformen ge-
schmückt, wie Ecklisenen, abgetreppten Ort-
ganggesimsen oder Ziersetzungen im Traufbe-
reich sowie vor allem durch eine dekorative
Rahmung der flachbogigen Öffnungen. Die
Brüstungen und der Hauseingang mit der
(modernen) Eingangstür wurden zusätzlich mit
figurativen Relieftafeln verziert.
Auch die alte Hofstelle Dorfstraße 13 wird von
einem 1904 entstandenen Massivbau geprägt.
Dieses eingeschossige Wohnhaus mit Mittelrisa-
lit unter Zwerchhaus und seitlichem Eingang mit
zeitgenössischer Haustür steht traufständig hin-
ter einem kleinen, von einer Hecke umgrenzten
Vorgarten. Es wurde zeitweise wohl als Gasthof
genutzt. In der verputzten Fassade heben sich
zusätzlich zahlreiche dekorative Elemente, wie
u.a. gequaderte Eckrisalite, profilierte Fenster-
rahmungen, gezackte Ortgangverzierungen und
Tewel, Dorfstr. 14, Speicher, 1777
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welcher um die Kreuzung der Dorfstraße mit der
Schneverdinger Straße auszumachen ist und
der sich um 1770 zwischen der B 71 mit Graue-
ner Straße und der Platenkamper Straße ausge-
dehnt hatte, sind einige denkmalwerte Einzelob-
jekte zu erwähnen. Eines der wenigen, schon
vor dem Dorfbrand im 19.Jh. errichteten Wohn-
wirtschaftsgebäude ist das prächtige, reetge-
deckte Zweiständer-Hallenhaus unter Halb-
walmdach mit einem Innengerüst aus dem
18.Jh., das südlich der Dorfstraße auf der geteil-
ten Hofstelle zu Beginn der Platenkamper Stra-
ße steht und hier günstig an der Weggabelung
gelegen, zeitweise auch als Gasthof diente,
Nr. 3. Der von Kopfbändern an den Tragstän-
dern betonte symmetrische Wirtschaftsgiebel ist
trotz eines Umbaus zum Wohnen unverändert
geblieben. Der Wohntrakt mit den denkmalge-
rechten Fenstern und einer aufwendig dekorier-
ten Haustür ist sicherlich nach einer Teilzerstö-
rung um 1880 als etwas erhöhter Wandständer-
bau erneuert worden. Er wird durch gleichzeitig
entstandene Dachgauben erweitert. Auch der
Wirtschaftstrakt erhielt später Gauben.
ein hölzernes Gespärre hervor. Im Hintergrund
ist zwischen dem um 1935 angefügten und um
1970 umgebauten Wirtschaftsflügel und einem
weiteren modernen Wirtschaftsgebäude wohl
aus dem 19.Jh. oder früher ein kleiner hoher
Speicher stehen geblieben. Sein sehr kräftiges,
zweigeschossiges Gerüst ist in einer Art Hoch-
rähmkonstruktion mit einer eingezapften Ge-
schossdecke errichtet worden und zeigt ge-
schosshohe Verstrebungen. Er wird von einer
giebelseitigen Tür und über eine Innentreppe er-
schlossen.
In Tewel ist auch ein gut erhaltenes Beispiel
jüngerer Speichergebäude zu finden, das auf
Heidehöfen noch weit bis in das 20.Jh. hinein
zur Aufbewahrung verschiedener Güter diente.
Es wurde um 1910 auf der schmalen, langge-
streckten Parzelle nördlich des historischen
Dorfkerns im hinteren Grundstücksbereich eines
straßenseitigen Gasthofes errichtet Dorfstraße
20). Sein schlichtes eingeschossiges Fachwerk-
gerüst mit den verbreiterten Giebeldreiecken
weist Eckstreben und eine giebelseitige Tür auf.
Es ist auf einen für die Entstehungszeit typi-
schen, hohen unterkellerten Ziegelsockel ge-
setzt worden, um eine bessere Nutzbarkeit des
Kellers zu erreichen.
OSTERHEIDE (GEMEINDEFREIER BEZIRK)
Bereits im 15.Jh. nahm der Bezirk einen Teil der
in den Celler Vogtei-Registern aufgeführten
„Heytmarke“ ein. Diese bestand damals inner-
halb der Amtsvogtei Fallingbostel aus den Kirch-
spielen Fallingbostel, Dorfmark, Meinerdingen
und Düshorn (noch einschließlich Ostenholz).
Alte Kulturdenkmale, wie u.a. das bereits 1744
verzeichnete bedeutende Ensemble von fünf
jungsteinzeitlichen und heute noch teilweise von
riesigen Steinplatten überdeckten Großsteingrä-
bern, den sog. „Sieben Steinhäusern“, lassen
auf günstige Siedlungsbedingungen schließen,
die wohl seitdem immer wieder genutzt worden
sind.
Heute umfasst dieser Bezirk den im Landkreis
Soltau-Fallingbostel liegenden westlichen Teil
des z.Zt. größten deutschen NATO-Truppen-
Auf der östlich anschließenden, ebenfalls unre-
gelmäßig geschnittenen Parzelle einer der
ältesten Vollhofanlagen, die 1822/23 als geteilter
Dreiviertelhof verzeichnet war, ist neben dem
auffallenden Zierfachwerk des 1914 errichteten,
inzwischen veränderten Wohnhauses und noch
jüngeren Wirtschaftsgebäuden ein Treppenspei-
cher erhalten geblieben, der wahrscheinlich um
1870, nach dem Dorfbrand, errichtet worden ist
(Im Winkel 5). Wir finden hier ein zweigeschos-
siges, von einfachen Verstrebungen gekenn-
zeichnetes Gerüst mit giebelseitiger Treppe und
ein ausladendes Satteldach.
Die kleine Hofstelle Dorfstraße 36 ist wahr-
scheinlich eine der zur Zeit der Verkopplung aus
dem Dorf ausgesiedelten Anlagen, die um 1850
oder früher auf regelmäßigen Parzellen in der
Nähe ihrer Felder entstanden sind. Der kleine
verbohlte Stall des Hofes stammt sicherlich aus
der Zeit dieser Erstbesiedelung, während die
Fachwerkscheune erst um 1910 errichtet wor-
den ist. 1891 wurde das alte Wohnwirtschafts-
gebäude möglicherweise durch das heutige er-
setzt. Der traufständige kleine Massivbau ent-
stand in Anlehnung an ein Vierständer-Hallen-
haus und ist insgesamt verputzt. Er wird schau-
seitig sowie im Giebelbereich von dekorativen
Putzelementen mit Neorenaissanceformen ge-
schmückt, wie Ecklisenen, abgetreppten Ort-
ganggesimsen oder Ziersetzungen im Traufbe-
reich sowie vor allem durch eine dekorative
Rahmung der flachbogigen Öffnungen. Die
Brüstungen und der Hauseingang mit der
(modernen) Eingangstür wurden zusätzlich mit
figurativen Relieftafeln verziert.
Auch die alte Hofstelle Dorfstraße 13 wird von
einem 1904 entstandenen Massivbau geprägt.
Dieses eingeschossige Wohnhaus mit Mittelrisa-
lit unter Zwerchhaus und seitlichem Eingang mit
zeitgenössischer Haustür steht traufständig hin-
ter einem kleinen, von einer Hecke umgrenzten
Vorgarten. Es wurde zeitweise wohl als Gasthof
genutzt. In der verputzten Fassade heben sich
zusätzlich zahlreiche dekorative Elemente, wie
u.a. gequaderte Eckrisalite, profilierte Fenster-
rahmungen, gezackte Ortgangverzierungen und
Tewel, Dorfstr. 14, Speicher, 1777
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