führte schon ab 1650 als gepflasterter Weg
direkt an den ehemals vier und später durch
Teilung entstandenen fünf Hofstellen des Ortes
vorbei. Diese haben sich entlang eines der Oert-
ze zufließenden Baches aufgereiht und wurden
teilweise schon früh als Ausspann und Krug und
später als Gastwirtschaft genutzt. Töpingen ist
nach dem Kriege um einzeln liegende Wohnbe-
bauung entlang der vorhandenen Erschlie-
ßungsstraßen erweitert worden.
Auch heute noch ist die Lage an der Verbindung
zwischen den Bundesstraßen B 71 und B 209,
die gleichzeitig als K 36 Wietzendorf und Bispin-
gen verknüpft, wichtig für den Ort und für die
Funktion eines Gasthofes.
Diese hat auch eine der jüngeren Hofstellen
übernommen, Töpingen 7, gelegen auf einer
der kleinen, im 19.Jh. regelmäßig aufgeteilten
Grundstücke im Osten des historischen Dorf-
kerns. Möglicherweise sind hier die 1865 auf
dem früheren Vollhof Nr. 4 im Westen teilweise
als Krug genutzten, abgebrochenen Gebäude
aufgestellt worden; denn sowohl das als Gast-
haus genutzte Haupthaus als auch der kleine
straßenseitige Speicher sind vor der Parzellie-
rung errichtet worden. Letzterer ist ein 1661
erbauter Gefügebau in Hochrähmkonstruktion
mit eingezapften Geschossbalken und somit e-
ines der ältesten denkmalwerten Profangebäude
im gesamten Stadtbereich. Seine teilweise
geschosshohe Verbohlung wird traufseitig von
einer flachbogigen Doppeltür unterbrochen. Im
Drempelgeschoss besteht giebelseitig eine La-
deöffnung mit Eselsrückenmotiv im Türsturz, die
von einer erneuerten Treppenanlage erschlos-
sen wird. Die vorkragenden Rähme werden auf
der gegenüberliegenden Giebelseite von reich
profilierten Knaggen unterstützt. Das Gerüst ist
auf einzelne Findlinge aufgestellt worden und
hat bei seiner Renovierung 1990 wieder ein
Reetdach erhalten.
Von den auf großen Parzellen um die Straßen-
kreuzung aneinander gebauten Hofstellen wird
der alte Quintushof, Töpingen 3, ebenso wie
der Martenshof Töpingen 5, der ganz im Wes-
ten liegt, noch bewirtschaftet. Letztere Halbhof-
stelle soll 1634 durch Teilung aus dem Vollhof
Nr. 4 hervorgegangen sein und hat dessen
Ausspann und Krug übernommen.
Die historische Bebauung beider Höfe wird
wiederum durch ihre Speicher repräsentiert.
Eine denkmalwerte Gruppe bilden die beiden
straßenseitigen, durch einen jüngeren schmalen
Zwischenbau in Längsrichtung aneinander ge-
bauten Treppenspeicher von Hof Nr. 3, die 1747
und 1799 entstanden sind. Sie wurden beide als
1 1/2-geschossige, verbohlte Hochrähmgefüge
mit Drempelgeschoss aufgeführt, weisen aber
Unterscheidungen in der Ausführung ihrer
Konstruktion auf. Der ältere Speicher mit den
durchgesteckten Ankerbalken wird von ge-
schweiften Türstürzen , profilierten Knaggen, die
den seitlichen Rähmüberstand im Bereich der
Traufen stützen sowie von Profilierungen der
Kragbalken des Dachüberstand gekennzeich-
net. Bei dem schlichteren, jüngeren Speicher mit
fragmentarisch erhaltener Treppenanlage sind in
dem von zwei hofseitigen Türeingängen er-
schlossenen Innenraum kräftige Kopfbänder zur
Unterstützung der Deckenbalken angebracht.
Das kleinere, 1711 errichtete Speichergebäude
von Nr. 5 ist wohl schon früh hierher versetzt
worden. Sein ebenfalls traufseitig von profilierten
Knaggen unterstütztes ausgewogenes Hoch-
rähmgefüge mit Eselsrückenmotiv im Bereich
der Türöffnungen wurde in jüngerer Zeit durch
einen giebelseitigen Anbau sowie Fensterein-
bauten gestört.
MUNSTER-TRAUEN
Am Rand des Trüppenübungsplatzes-Süd im
Süden von Munster und nahe Faßberg im Land-
kreis Celle gelegen, besteht dieser Ortsteil aus
vier ehemaligen Gemeindeteilen. Diese haben
sich schon zur Zeit der Gemeinheitsteilung und
Verkopplung 1866 zu einer Samtgemeinde zu-
sammengeschlossen. Zuvor gehörten sie dem
Veest Oerrel an - waren aber Teil des Kirchspiels
Munster.
Die bis zu drei Kilometer voneinander entfernten,
aus ein- und zweistelligen Hofanlagen bestehen-
den Siedlungsteile hatten z.T. Ausmaße eines
Gutes, wie der ehemalige Sültinger Einzelhof als
größter im gesamten Kirchspiel, der nach 1956
abgebrochen und dessen Flächen in den Trup-
penübungsplatz eingegangen sind.
Die Ansiedlungen Trauen und Kreutzen sind
jeweils an kleinen, das Flussbett durchqueren-
den Furten auf der nördlichen Hangseite der
Kleinen Oertze erfolgt - die von Kreutzen etwas
südlicher im Mündungsgebiet der Kleinen in die
(Große) Oertze. Heute sind die Orte über die
Landesstraße 240 miteinander verbundenen,
die früher als „Trauener Frachtweg“ von Hanno-
ver nach Lüneburg von Bedeutung war.
Die historische Ortsmitte von Trauen wird von
den beiden großen, bewaldeten ehemaligen
Vollhofstellen zu beiden Seiten der Ortsdurch-
fahrt beherrscht, auf denen auch heute noch
Landwirtschaft betrieben wird. Die ursprünglich
von einem Ausspann mit einem Gasthof ausge-
hende vielfältige Nutzung des westlichen Hofes,
von dem die Hälfte des Landes in den Truppen-
übungsplatz aufgegangen ist, hatte auch ab
Trauen, Kreutzen 23, Speicher, Mitte 17.Jh. und 1818
Oerrel, An der kleinen Oertze, ehern. Jagdhaus, um 1906
239
direkt an den ehemals vier und später durch
Teilung entstandenen fünf Hofstellen des Ortes
vorbei. Diese haben sich entlang eines der Oert-
ze zufließenden Baches aufgereiht und wurden
teilweise schon früh als Ausspann und Krug und
später als Gastwirtschaft genutzt. Töpingen ist
nach dem Kriege um einzeln liegende Wohnbe-
bauung entlang der vorhandenen Erschlie-
ßungsstraßen erweitert worden.
Auch heute noch ist die Lage an der Verbindung
zwischen den Bundesstraßen B 71 und B 209,
die gleichzeitig als K 36 Wietzendorf und Bispin-
gen verknüpft, wichtig für den Ort und für die
Funktion eines Gasthofes.
Diese hat auch eine der jüngeren Hofstellen
übernommen, Töpingen 7, gelegen auf einer
der kleinen, im 19.Jh. regelmäßig aufgeteilten
Grundstücke im Osten des historischen Dorf-
kerns. Möglicherweise sind hier die 1865 auf
dem früheren Vollhof Nr. 4 im Westen teilweise
als Krug genutzten, abgebrochenen Gebäude
aufgestellt worden; denn sowohl das als Gast-
haus genutzte Haupthaus als auch der kleine
straßenseitige Speicher sind vor der Parzellie-
rung errichtet worden. Letzterer ist ein 1661
erbauter Gefügebau in Hochrähmkonstruktion
mit eingezapften Geschossbalken und somit e-
ines der ältesten denkmalwerten Profangebäude
im gesamten Stadtbereich. Seine teilweise
geschosshohe Verbohlung wird traufseitig von
einer flachbogigen Doppeltür unterbrochen. Im
Drempelgeschoss besteht giebelseitig eine La-
deöffnung mit Eselsrückenmotiv im Türsturz, die
von einer erneuerten Treppenanlage erschlos-
sen wird. Die vorkragenden Rähme werden auf
der gegenüberliegenden Giebelseite von reich
profilierten Knaggen unterstützt. Das Gerüst ist
auf einzelne Findlinge aufgestellt worden und
hat bei seiner Renovierung 1990 wieder ein
Reetdach erhalten.
Von den auf großen Parzellen um die Straßen-
kreuzung aneinander gebauten Hofstellen wird
der alte Quintushof, Töpingen 3, ebenso wie
der Martenshof Töpingen 5, der ganz im Wes-
ten liegt, noch bewirtschaftet. Letztere Halbhof-
stelle soll 1634 durch Teilung aus dem Vollhof
Nr. 4 hervorgegangen sein und hat dessen
Ausspann und Krug übernommen.
Die historische Bebauung beider Höfe wird
wiederum durch ihre Speicher repräsentiert.
Eine denkmalwerte Gruppe bilden die beiden
straßenseitigen, durch einen jüngeren schmalen
Zwischenbau in Längsrichtung aneinander ge-
bauten Treppenspeicher von Hof Nr. 3, die 1747
und 1799 entstanden sind. Sie wurden beide als
1 1/2-geschossige, verbohlte Hochrähmgefüge
mit Drempelgeschoss aufgeführt, weisen aber
Unterscheidungen in der Ausführung ihrer
Konstruktion auf. Der ältere Speicher mit den
durchgesteckten Ankerbalken wird von ge-
schweiften Türstürzen , profilierten Knaggen, die
den seitlichen Rähmüberstand im Bereich der
Traufen stützen sowie von Profilierungen der
Kragbalken des Dachüberstand gekennzeich-
net. Bei dem schlichteren, jüngeren Speicher mit
fragmentarisch erhaltener Treppenanlage sind in
dem von zwei hofseitigen Türeingängen er-
schlossenen Innenraum kräftige Kopfbänder zur
Unterstützung der Deckenbalken angebracht.
Das kleinere, 1711 errichtete Speichergebäude
von Nr. 5 ist wohl schon früh hierher versetzt
worden. Sein ebenfalls traufseitig von profilierten
Knaggen unterstütztes ausgewogenes Hoch-
rähmgefüge mit Eselsrückenmotiv im Bereich
der Türöffnungen wurde in jüngerer Zeit durch
einen giebelseitigen Anbau sowie Fensterein-
bauten gestört.
MUNSTER-TRAUEN
Am Rand des Trüppenübungsplatzes-Süd im
Süden von Munster und nahe Faßberg im Land-
kreis Celle gelegen, besteht dieser Ortsteil aus
vier ehemaligen Gemeindeteilen. Diese haben
sich schon zur Zeit der Gemeinheitsteilung und
Verkopplung 1866 zu einer Samtgemeinde zu-
sammengeschlossen. Zuvor gehörten sie dem
Veest Oerrel an - waren aber Teil des Kirchspiels
Munster.
Die bis zu drei Kilometer voneinander entfernten,
aus ein- und zweistelligen Hofanlagen bestehen-
den Siedlungsteile hatten z.T. Ausmaße eines
Gutes, wie der ehemalige Sültinger Einzelhof als
größter im gesamten Kirchspiel, der nach 1956
abgebrochen und dessen Flächen in den Trup-
penübungsplatz eingegangen sind.
Die Ansiedlungen Trauen und Kreutzen sind
jeweils an kleinen, das Flussbett durchqueren-
den Furten auf der nördlichen Hangseite der
Kleinen Oertze erfolgt - die von Kreutzen etwas
südlicher im Mündungsgebiet der Kleinen in die
(Große) Oertze. Heute sind die Orte über die
Landesstraße 240 miteinander verbundenen,
die früher als „Trauener Frachtweg“ von Hanno-
ver nach Lüneburg von Bedeutung war.
Die historische Ortsmitte von Trauen wird von
den beiden großen, bewaldeten ehemaligen
Vollhofstellen zu beiden Seiten der Ortsdurch-
fahrt beherrscht, auf denen auch heute noch
Landwirtschaft betrieben wird. Die ursprünglich
von einem Ausspann mit einem Gasthof ausge-
hende vielfältige Nutzung des westlichen Hofes,
von dem die Hälfte des Landes in den Truppen-
übungsplatz aufgegangen ist, hatte auch ab
Trauen, Kreutzen 23, Speicher, Mitte 17.Jh. und 1818
Oerrel, An der kleinen Oertze, ehern. Jagdhaus, um 1906
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