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XXIII.

Llfenbein

^lfenbcinschnitzereien entgehen so wenig wie andre
Kunstgegcnstände der Nachahmung, und man thut wohl,
weder die am Rhein gefundenen Pokale, noch die armlosen
byzantinischen Christusfiguren zu kaufen, wclche die Händler
nvch mit dem Mörtel, in dem sie gefunden sein sollen, zu
zeigen pflegen.

Vor dreißig Jahren war Dieppe obenan in Elfenbein.
Nicht zufriedcn, Broschen, Figürchen und Heiligenbildchen
für den Handel zu liefern, berlegten die geschickteren Künstler
sich auf gothische Diptychen, welche von Kolporteuren ver-
brcitet, aber nach einiger Zeit durch die nenen Merall-
schließen verraten wurden. Und so machen die wenigen
tüchtigen Künstler, die in Dieppe verblieben sind, wieder
moderne Sachen.

Dafür besteht jetzt in Köln eine schwungvolle Fabri-
kation von Triptychen des fünfzehnten Jahrhunderts, welche
mit Tabaks- oder Lakritzensaft gebräunt, abgeschenert und
mit Sprüngen versehen werden. Die Sprünge erhalten
sie durch Eintauchen in heißes Wasser und Trocknen vor
 
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