ZWEI TONGEFASSE AUS ATHEN
(ATHENISCHE MITTEILUNGEN 6, 1881
Tafel III und IV [= Textabbildungen])
106
ie Tafel III [Fig. 1 u. 2] zeigt die Abbildung des bereits von Herrn
Prof. Kumanudis im 'A&tjvaiov (Bd. IX, 1880, Beilage hinter S. 50) be-
schriebenen und besprochenen Gefäßes vom Dipylon, dessen Inschrift
beistehend [Fig. 3] im Holzschnitt wiedergegeben ist; * über dieselbe hatte Herr
Prof.A.Kirchhoff die Güte Folgendes mitzuteilen:
„Was die Lesung der Inschrift betrifft, so kann
es meines Erachtens keinem Zweifel unterliegen,
daß Herr Kumanudis in den ersten 35 Zeichen
richtig die Worte
og vvv OQynqaxmv nävuov makonaxa JiaiCei
erkannt hat; unmöglich aber ist es seiner Lesung
der letzten 12 (tovtov sxavosv) beizustimmen, da
sie, auch abgesehen von der unzulässigen Voraus-
setzung, es habe die erste Silbe von tovtov mit
einfachem o statt ov geschrieben werden können,
sich auf falsche Wertbestimmungen einzelner Zeichen
gründet. Vollkommen deutlich und wohlerhalten
sind die ersten vier (toto); das fünfte ist ver-
stümmelt und wird von Herrn K. zu v ergänzt; ist
aber auf den Ansatz eines Basenstriches, welcher
auf Herrn Lollings revidierter Abschrift angegeben ist,
irgend Verlaß, so kann das Zeichen durchaus nur ein d gewesen sein. Es folgen
zwei unverstümmelte Buchstaben, welche als e und x deutlich sind. Dagegen
sind gleich wieder die beiden folgenden Zeichen in einer Weise verletzt, welche
eine Deutung unmöglich macht. Das erste nimmt Herr K. auf Grund seines
eignen Faksimile als a, das zweite ergänzt er zu v, aber Herrn Lollings Zeich-
nung stimmt dazu übel und das vermeintliche et würde dann eine Gestalt und
Fig. 1.
1 [Wir geben hier außerdem in Fig. 4 das neuere Faksimile von Studniczka (Athen.
Mitt. 1893 Tat. 10). Vgl. Collignon-Couve 253. Larfeld, Epigraphik II, 2 S. 393. Rhein.
Mus. 1911 S. 203, Elter.]
(ATHENISCHE MITTEILUNGEN 6, 1881
Tafel III und IV [= Textabbildungen])
106
ie Tafel III [Fig. 1 u. 2] zeigt die Abbildung des bereits von Herrn
Prof. Kumanudis im 'A&tjvaiov (Bd. IX, 1880, Beilage hinter S. 50) be-
schriebenen und besprochenen Gefäßes vom Dipylon, dessen Inschrift
beistehend [Fig. 3] im Holzschnitt wiedergegeben ist; * über dieselbe hatte Herr
Prof.A.Kirchhoff die Güte Folgendes mitzuteilen:
„Was die Lesung der Inschrift betrifft, so kann
es meines Erachtens keinem Zweifel unterliegen,
daß Herr Kumanudis in den ersten 35 Zeichen
richtig die Worte
og vvv OQynqaxmv nävuov makonaxa JiaiCei
erkannt hat; unmöglich aber ist es seiner Lesung
der letzten 12 (tovtov sxavosv) beizustimmen, da
sie, auch abgesehen von der unzulässigen Voraus-
setzung, es habe die erste Silbe von tovtov mit
einfachem o statt ov geschrieben werden können,
sich auf falsche Wertbestimmungen einzelner Zeichen
gründet. Vollkommen deutlich und wohlerhalten
sind die ersten vier (toto); das fünfte ist ver-
stümmelt und wird von Herrn K. zu v ergänzt; ist
aber auf den Ansatz eines Basenstriches, welcher
auf Herrn Lollings revidierter Abschrift angegeben ist,
irgend Verlaß, so kann das Zeichen durchaus nur ein d gewesen sein. Es folgen
zwei unverstümmelte Buchstaben, welche als e und x deutlich sind. Dagegen
sind gleich wieder die beiden folgenden Zeichen in einer Weise verletzt, welche
eine Deutung unmöglich macht. Das erste nimmt Herr K. auf Grund seines
eignen Faksimile als a, das zweite ergänzt er zu v, aber Herrn Lollings Zeich-
nung stimmt dazu übel und das vermeintliche et würde dann eine Gestalt und
Fig. 1.
1 [Wir geben hier außerdem in Fig. 4 das neuere Faksimile von Studniczka (Athen.
Mitt. 1893 Tat. 10). Vgl. Collignon-Couve 253. Larfeld, Epigraphik II, 2 S. 393. Rhein.
Mus. 1911 S. 203, Elter.]