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Die Gartenkunst — 8.1906

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Bollert, Johannes; Stulpe, Max: "Bitte schön"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0072

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(IL»

DIE GABTENKUNST

VIII, 4

auszuarbeiten, und bitten wir die geehrten Leser dieses, uns Durchblick g-h vorüber und kommen nun bei angenehmer
in Gedanken auf den Wegen durch den Eosengarten zu be- Steigung 1 : 12 auf den Berg, d. h. auf die Höhe von 12,0, wir
gleiten, wir werden versuchen, die gedachten Schönheiten und biegen rechts ein, immer noch steigend und kommen auf die
die besonders hervorzuhebenden malerischen Partien näher zu Höhe von 19,0 zu dem dort befindlichen Pavillon, einer von
erläutern. Säulen getragenen Eosenkuppel. Von hier aus sind wunder-
Der Eingang selbst, gebildet durch ein in einer Eosennische volle Blicke über die Anlage gegeben. Von dem Pavillon aus
stehendes architektonisch monumental geplantes Tor und be- hat man einen wunderschönen Blick über die Felsenpartie nach
pflanzt mit der herrlichen Orimson Eamblerrose wird und ninfs dem unten sich befindenden Ilagendenkmal. Wir 'gehen wieder
dem Besucher schon sagen, dafs er einen geschichtlich bedeu- aus dem Pavillon und benutzen den gleich rechts abgehenden
tenden Boden betritt und soll in ihm eine dieser Stätte ent- Weg. In angenehmem Gefäll abgehend, kommen wir nun
sprechende Stimmung hervorrufen, zumal eine gute Bücken- hinter dem ehemaligen Schulgarten vorüber nach dem an den
deckung durch die Gehölzgruppen zu beiden Seiten die Wir- grofsen Ulmenplatz anschliefsenden Sportplatz, auf welchem
kung des Tores und der Bosen noch erhöht; Wir gehen den ev. Turn-, Tennis-, Fufsball-Wettspiele usw. bei ev.j Festen ab-
Hauptweg geradeaus und lassen den rechts abgehenden Haupt- gehalten werden können, wieder auf den Hauptweg. Zuvor
weg einstweilen unbeachtet. Gleich am Anfang haben wir eine betreten wir noch einmal den angebrachten grösseren Sitzplatz
von den verschiedensten und geniefsen den Aus-
Bosen gebildete ge- r-i--:—;— -,-„-._ blick r-s. Auch an der

schlossene Gruppe, links flUtl JmKrk liic*r angegebenen Stelle

davon ist der Zwischen- fß" WM jt 8 würde ein Postament

räum der beiden Gehölz- *Hffi. . , , . JHmM JkL ausnehmen,

gruppcn ihm Ii Ih-cki-n mt- JBrc£' . .^KraiL. M * Wh W i- 11 dem

von Hosen möglichst HjKaHHa^ ; %fA »i1 flu Ausgang wieder zu,

wild hergestellt, be- iiraHl^^^K), |B. f - haben hier den schönen,

pflanzt. Etwas weiter- gKSt §B . J^Btt$ßSS&:*t& "W'-. /'ZättSl.flB9BfK(j^ durch Bosen begrenzten

u-ehend, haben wir einen HBWBH& mBk 4MWMWWH^^VnHHHU9^.4l Blick p-q und kommen

wundervollen Blick Wfw'iTWtlTltl'l1 BMI. W|Tar"" 16 ;-'Wi«»«Mi nun an einer grolsen

geradeaus, begrenzt t. W\ 'w M*wFä3vKBIB3jBSx massigen liosenhecken-

durch wundervolle 'BIBwl^i T^i^'i^ « ' $ i EtumjBBBSnäBflHM pflanzung vorbei nach

Rosenpflanzungen nach MWWBW^BlE^MHBaäHHilW^fff* HSfc^i•.P'mWVStfBffiaDffi^ uem Ausgang,
dem von Birke herge- "f^'^^^^^f^^^^^m^^T^^^^^^^^^^iiiL^SS^m^^^ Dies waren im grofsen

stellten Pavillon. Von '»Aisgfer **** ' &^^SStkv"'W^^ ' ? ,llu Schönheiten gekenn-

der Stelle aus ist ein 'j&Mjjfff - S i hJ*«|^^^S|HH zeichnet, welche uns

schöner Blick über die k^jjjjjlfWra der Hauptweg bei einem

grofsenBasenflächenund g-L^rfSW""!^^ Umgang des Parkes

wird dem Auge auch " ■5BKB*S8BMfflffi8M '|nSi^S^^r^3B bietet. Dieselben Beize

(lureh die allei «»■■■■iiH^lWwl*r*jPwSffll^^ und dieselben Schön-

den edlenßosen und ein- heiten bieten uns aber

zeln stehenden, mit far- iX'r Kosenpavillon auf dem 19 m-Hiigel nach dem Entwurf von auch die vom Haiiptweg

benprächtigen Schling- Bollert-Stulpe. abzweigenden Neben-

gewächsen bepflanzten wege. Dieselben Durch-

Bäume ein schönes Bild geboten. Wir gehen an der Nadel- blicke, dieselbe Wegeführung durch herrlich gedachte
holzpflanzung vorüber, deren Beiz durch eine Unterholzpflan- Bosengruppen, geschlossene wie einzeln dastehende. Nehmen
zung von den in prächtigen Farben uns entgegenleuchtenden wir nur den Nebenweg von dem Durchblick f-e an. Derselbe,
Bhododendronhybriden erhöht wird, und biegen rechts ab, ein durch wundervolle Basenflächen, durch Bosen und Gehölz-
kurzes Stück Weges und betreten einen erhöhten Platz, um gruppen begrenzt, führt uns mit nach einer der schönsten
hier in dem durch schöne Bäume, Gehölz und Bosengruppen Partien, welche uns der Bosengarten bietet. Hier kommen wir,
eingeschlossenen Platz eine kurze Zeit zu ruhen. Wir betreten durch dichte Nadel- und Gehölzgruppen gehend, nach der durch
nun wieder den Haiiptweg und an einer schönen Bosenanpflan- mächtige Felsen gebildeten Berg- resp. Grottenanlage mit dem
zung vorübergehend, kommen wir wieder an eine Stelle, von Hagendenkmal. Mine ganz eigenartige innere Bewegung wird
wo aus wir den schönen von Rosen begrenzten Blick n-o haben. den Beschauer beherrschen, er selbst wird und mufs sich in
An der Stelle o würde ein aufzustellendes Postament sehr die sagenumwobene Zeit zurückversetzt fühlen. Die Bergpartie,
gute Wirkung ausüben. Der rechts abgehende Weg führt uns durch Koniferen, Laubgehölze, Bhododendron, Bosen und
nach dem alten Ulmenplatz. Wir verfolgen den Hauptweg Stauden usw. verschönt, die tiefliegende Grotte, das Bassin und
und kommen an dem kleinen Pavillon vorüber. Dieser selbst das Hagendenkmal, das Bassin, welches durch das dem Hagen-
aus Birkenrinde hergestellt, ist durch eine Nadelholzpflanzung brunnen entiliel'sende Wasser gebildet wird, eingefafst durch
eingerahmt und ist auch hier eine Anpflanzung von Bosen und eine 60 cm breite, von beiden Seiten zu bepflanzende
eine Unterpflanzung von Rhododendron vorgesehen. Wir über- Rosenhecke, möglichst im Schnitt gehalten, das Hagendenkmal,
schreiten die Allee und gehen immer auf angenehm zu be- angelehnt an die dicht gepflanzte Nadelholzgruppe, müssen
gehenden und bequem führenden Kurven weiter, fortwährend einen gewaltigen Eindruck bei dem Beschauer hinterlassen,
durch Bosenanpflanzungen oder durch kleinere Gruppen von Wir sind von hier aus auch in kurzer Zeit am Bestaurations-
edlen Buschrosen erfreut. Wir kommen an dem schönen durch gebäude und Ulmenplatz. Der Standort des Hagendenkmals
Bosen begrenzten Durchblick i-k vorüber, nicht weit davon ist so angenommen, dafs dasselbe und die Hauptpartie mög-
wieder einen schönen Blick f-e über grofse Basenflächen ge- liehst bequem und von möglichst vielen Seiten zu erreichen
nielsend. Wir gehen weiter, an einem Postament und an dem ist
 
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