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Die Gartenkunst — 8.1906

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Tutenberg, Ferdinand; Henkel, Fred; Hoppe, Kurt: "Rosen und Minne der Taten Sold"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0074

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64

DIE GARTENKUNST

VIll, 4

Die Fingangspartie zum Rosengarten nach dem Entwurf von Tutenberg-Henkel-Hoppe.

Nach der anderen
Seite liegt von liier
aus gesehen das Hagen-
denkmal, von hohen,
ernsten Pappeln uni-
standen, von architek-
tonisch aufgebauten
Hecken umrahmt. Ein
gerader, direkt auf das
Denkmal führender Weg
verbindet es mit der
Hauptallee links, so
dals dadurch das Denk-
mal entschieden einen
günstigeren Standort
erhalten hat. Aui'ser-

der Massen Verteilung eio dem kommt durch das

Gegengewicht, der gan- »ÄW<^iiiirtMMMMMimiiiMiii.iii .n»»Mn«imM»miinmmw»i i"i

zen Landschaft einen Grenze und somit an

architektonischen Halt Der Rosentempel nach dem Entwurf von Tutenberg-Henkel-Hoppe. den Rhein die Sym-

gibt. Weiter rechts sehen bolik des Denkmals

wir einen kleinen lebenswahrer und sin-

l'latz, auf dem ruhende Beschauer den Blick nach dem niger zum Ausdruck.

Eingang, dem Rosenhügel und in den l'lmenplatz mit dem /LU. j;echten vom Denkmal im Hintergrund ist an der

lustigen Gedränge geniefsen. Wegkreuzung ein Punkt besonders betont, weil von hier

Zur Linken vom Rosenhügel sehen wir einen Punkt in der aus ein besonders reicher, vielseitiger Blick ermöglicht wurde,
Landschaft besonders bezeichnet, ein auf Säulen ruhendes, von zumal nach dem Eichenplatz mit den vier mächtigen Eichen,
Rosen umklettertes Dach. Von dort soll der Besucher einen dann in die grofsen Ausblicke in den hinteren Park. Die Aus-

Ion hat ein ernstes
Gepräge, hier soll sich
der Besucher sammeln
zu einer Weihe des
Alten im Zeichen der
Rosen.

In dem Rosenteinpel soll sich die Idee des Gartens kon- Bück geniefsen, der ihn so recht in die Stimmung des ge-
zentrieren, geistig durch die Lieblichkeit und Erinnerung an weihten Bodens bringen soll: Den Domblick.
Kriemhild und ihren Lieblingsplatz, stofflicli in der Steigerung Zwischen schlanken Baumkronen hindurch, in violetten

der Farbenpracht der Rosen. Schleier der Entfernung gehüllt, liegt der Dom, der altehr-

Ein silbernes Wasserband mit goldenen Fischlein würdigen Stadt Worms charakteristisches Kennzeichen. Das
Schlingt sich zart um den Hügel, ein Symbol von Kriemhilds Wahrzeichen einer alten immer noch wirkenden Kraft, ein
Tränen, Tränen der Freude, Tränen des Leides. Und wie einst echter deutscher Recke, dessen Kraft nie ermüdet, dessen Stolz
die Rosen sich in Kriemhildens Augenpaar wiedergespiegelten, stets die Heimatehre hüten wird.

so spiegeln sich jetzt Der Gartenpavil-

zart rote und weil'se
Rosen in dem Silbcr-
spiegel, der nur wie
versteckt zwischen den
leuchtenden Rosen hin-
durchschimmert.

Zur Rechten und
zur Linken dieses Rosen-
meeres breiten sicli
weite, in der Haupt-
sache grüne Rasenmat-
ten, von verstreuten
Rosenpflanzungen un-
terbrochen, von hohen
schattigen Baummassen
wirkungsvoll umgeben.

Im Hintergrund liegt
dergrofseU 1 m e n p 1 a t z,
der in seinem Laub,
einer grofsen Klippel
gleich, dem Rosentem-
pel der Kriemhild in
 
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