Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Gartenkunst — 8.1906

DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Artikel:
Personalnachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0111

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
100

DIB

GARTENKUNST

VIII, 5

sellsohaft, Garteninspektor ßeissner, Bonn. — Die jährlichen Mit-
teilungen, ursprünglich dünne Heftchen, sind im Laufe der
Jahre zu einem recht ansehnlichen Bande geworden, dessen
Erscheinen in den Kreisen der Gehölzliebhaher und Fachleute
immer mit einer gewissen Spannung entgegen gesehen wird.
Auch dieses Mal bereiten sie uns keine Enttäuschung, [m
Gegenteil, der 263 Seiten starke Band enthält eine Fülle aus-
gezeichneter Arbeiten und unter den Namen der Mitarbeiter
finden sich die hervorragendsten Autoritäten. Wir greifen zur
Kennzeichnung der Vielseitigkeit und Reichhaltigkeit des In-
haltes einige Überschriften heraus: Die in Deutschland winter-
harten Magnolien, vom Hofgartendirektor Graebener, Karlsruhe,
mit einer Reihe ausgezeichneter, im Karlsruher Hofgarten auf-
genommener Habitusbilder und einer Karte des Verbreitungs-
gebietes der Magnolienarten in Nordamerika; Die in Deutschland
kultivierten winterharten Phyllostachysformen, vom Geh. Hofrat
Prpf. Dr. E. Pfitzer, Heidelberg, besprochen auf Grund der
langjährigen Beobachtungen an den im Freien kultivierten
Exemplaren des Heidelberger Schlofsgartens; Unsere winter-
harten Rosenarten und ihre Verwendung, von St. Olbrich-
Zürich; Die Resultate, des Wiener Nomenklaturkongresses, von
Graf v. Schwerin, Wendisch-Wilmersdorf; Veränderungen in
der deutschen Baumwelt von Kurt Grottewitz-Leipzig; Die
Gattung Berberis und Beitrag zur Kenntnis der Gattung
Cercocarpus, von U. K. Schneider-Wien; Die amerikanischen
Arten der Gattung Parthenocissus, von Alfred Rehder, Arnold-
Arboretum; Die Wälder der Insel Oypcrn, von Ernst Hartmann,
Beirut (Syrien) u. a. Dafs die Nadelhölzer nicht zu kurz ge-
kommen sind, ist selbstverständlich; mit ihnen befassen sich Ab-
handlungen von Beissner, Bonn, Otto Froebel-Zürich und
H Forster, Klingenburg. Von den Mitteilungen des letzteren
dürfte die Tabelle, über das Verhalten .ausländischer Nadel-
hölzer in Deutschland allgemeines Interesse erregen und in
ihrer Form und Reichhaltigkeit für ähnliche Arbeiten vorbild-
lich'sein. .Von dem unermüdlichen Geschäftsführer Beissner
finden wir aufserdem einen an stimmungsvollen Schilderungen
reichen Reisebericht über das Engadin mit seinen landschaft-
lichen Reizen und Naturschönheiten.

Der Geschäftsbericht des Grafen von Schwerin und der
Bericht über die Jahresversammlung der Gesellschaft in Kon-
stanz von Beissner lassen erkennen, dafs die Leitung der Ge-
sellschaft in den besten Händen liegt und ihre fortschreitende
Entwickelung liefert den Beweis, dafs auf den Fundamenten,
die der langjährige frühere Vorsitzende, der unvergel'sliche
Hofmarschall von St. Paul-Illaire, gelegt hat, von dem jetzigen
Vorsitzendon, dem Grafen Fritz v. Schwerin, zielbewul'st weiter
gebaut wird. Insbesondere zeigt ein Blick in das Mitglieder-
Verzeichnis, dafs die Gesellschaft den Kreis ihrer Anhänger in
allen Kreisen ständig zu erweitern versteht, wohl die beste
Anerkennung ihres gemeinnützigen Strebens auf ihrem schönen
Arbeitsfelde.

Zum Schlufs meiner Besprechung sei mir noch eine Be-
merkung gestattet, die eine Mahnung enthalten soll. In einem
„Zweck und Ziel der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft"
überschriebenen Einführungsartikel des Vorsitzenden heilst es
im vorletzten Absatz auf Seite 4: „Die Vereinigung . . . setzt
sich . vorzugsweise aus Guts- und Forstbesitzern, Forstleuten,
Botanikern, Botanischen, Versuchs- und Privatgärten, sowie
zahlreichen Behörden zusammen und zählt deutsche Fürsten zu
ihren Mitgliedern." Unwillkürlich drängte sich mir beim Lesen
dieser Zeilen die Frage auf: Und die deutschen Gärtner'?

Wer die Deutsche Dendrologische Gesellschaft kennt, der
weifs, dafs von Anbeginn an die deutschen Gärtner einen her-
vorragenden Teil ihrer Mitglieder gebildet haben, dafs ein sehr
wesentlicher Teil ihrer Arbeit durch sie geleistet ist und ein
erheblicher Teil der Erfolge der Gesellschaft dieser Mitarbeit
der gärtnerischen Fachleute zu verdanken ist. Bei der vor-
nehmen Gesinnung, die immer innerhalb der Gesellschaft ge-
pflegt worden ist, kann es nur ein unbeabsichtigtes Versehen
sein, dafs die deutschen Gärtner bei der erwähnten Aufzählung
nicht besonders genannt worden sind. Heicke.

Betten, R., Neueste Versuche und Erfahrungen mit
Karbolineum. Verlag des „Erfurter Führers im Obst- und
Gartenbau".

R. Betten schildert in diesem Schriftchen eingehend die
überraschenden Ergebnisse, welche in der Bekämpfung von
I'flanzenkrankheiten und Pflanzenfeinden mittelst Karbolineum-
anstrich bei Obstbäumen verschiedener Art gemacht worden
sind. Bei der Beurteilung der Sache dürfte sich empfehlen,
unter Beachtung der Winke, die der Verfasser gibt, auch an
anderen Baumarten ähnliche Versuche zu machen. Um vor
Mil'serfolgen einigermafsen gesichert zu sein, empfiehlt sich
dazu nur allerbestes Karbolineum, nicht aber minderwertige
Fabrikate zu verwenden. H.

Personal nach richten.

de Kerchove de Denterghem, Graf, Präsident der Ge-
sellschaft für Ackerbau und Botanik in Gent ist am 20. März
d. J. im Alter von 62 Jahren gestorben; der Verstorbene ist
den meisten deutschen Gartenfachleuten durch die seit 1878
unter seiner Leitung stehenden Genter Ausstellungen, die alle
fünf Jahre stattfinden, bekannt geworden. Er ist schrift-
stellerisch mit Erfolg auf dem Gebiete der Orchideen, Palmen
u. m. tätig gewesen. Sein Tod bedeutet für den belgischen
Gartenbau, dem sein erfolgreiches Wirken in erster Linie
gewidmet war, einen schweren Verlust. — Junge, Obergärtner
an der Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisen-
heim, Lange, Willy und Zahn, F., Lehrer an der König!
Gärtneiiehranstalt zu Dahlem, ist der Titel „Garteninspektor"
verliehen worden. — Dirks, W., Hofgärtner in Schaumburg,
Post Balduinstein, ist als Hofgärtner nach Arolsen versetzt
worden. — Massias, W., bisher in Frankfurt a. M., ist in
Hagen i. W., Bahlke, Gartentechniker in Magdeburg, als
Stadtgärtner in Linden b. Hannover angestellt worden. —
Bültemann, A., Braunschweig, in weiten Kreisen bekannter
Fachmann, ist am 19. Februar d. J„ 70 .fahre alt, gestorben. —
Steiner, Joh., Höfgärther im Herzog!. Parmaschen Dienst in
Schwarzau a. St. (Niederösterreich), ist am 1. Januar d. .1. in
den Ruhestand getreten. — Bayer, Anton, Fürst]. Schwarzen-
bergischer Hofgärtner in Wien, Sandhofer, A., Harrachseher
Gartendirektor in Prugg und Diicke, Priedr., Gärtnereibesitzer
und Gemeinderat in Wien, drei hervorragende österreichische
Fachmänner, sind vom Kaiser von Österreich durch Verleihung
des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone ausgezeichnet
worden. — von Engelhardt, W., bisher Garteningenieur der
Römershofer Baumschulen in Römershof (Livland), ist zum
Gartendirektor der Stadt Düsseldorf gewählt werden. — Oster,
Alex., Stadtgärtner in Trier und Simon, L., Stadtgärtner in
Gelsenkirchen, sind zu Garteninspektoren ernannt.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. U — Vorlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. u

Dessauerstrasse 29. - Druck von A.W. Hayn'» Erben, Berlin und Potsdam.
 
Annotationen