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Die Gartenkunst — 8.1906

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Elpel, Franz: Nürnberg, des Deutschen Reiches Schatzkästlein
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0155

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Vlll, 8

haben dafs dieser sich in einem Werke mit der Befestigungs-
kunstbeschäftigt hat. In Wirklichkeit sind die ursprünglich
viereckigen Türme von dem Baumeister Unger in den Jahren
1555—78 in ihrer jetzigen Gestalt ausgebaut worden.

Nach kurzer, nicht uninteressanter Wanderung durch
die Königstrafse, die durch die reizvolle Unregelmäfsig-
keit ihrer Bauweise für Nürnberg typisch ist, gelangen wir

zu einem der hervorragendsten Baudenkmäler alter
gotischer Baukunst, der Lorenzer Kirche. Besonders
schön ist hier der Blick von der KarolinenStrafse auf das
von den beiden schlanken Türmen flankierte Hauptportal.
Links von der Kirche der schöne Tugendbrunnen, 1585 —89
entstanden und gegenüber das Nassauerhaus, welches aus
der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt, und zu den be-
merkenswertesten Denkmälern der Profanbaukunst des
deutschen Mittelalters zähtt.

Mit wenigen Schritten hinab zur Museumsbrücko und
dem Pegnitzflufs und den ihn malerisch umrahmenden
alten Bauten; wiederum nur wenige Schritte durch die

enge Plobenhofstrafse und vor uns weitet sich der alte
Marktplatz. Welch ein Städtebild!

Zur Rechten die Frauenkirche, im Hintergrund alles
überragend die Türme der herrlichen Sebalduskirche, in
der Mitte des Platzes der nach alten Modellen erst in
neuester Zeit hergestellte Neptunsbrunnen und mit feinem
Gefühl ausgesucht in der oberen höcbstgelegenen, am

meisten geschlossenen Ecke der berühmte Schöne Brunnen,
überragt durch die dahinter aufstrebenden alten Giebel
und Erker.

Auf die teilweise noch im romanischen Stil erbaute
Sebalduskirche zugehend, gelangen wir zum Rathaus mit
seinen schönen Deckenplafonds im oberen Goschofs und
seinem alten grofsen Rathaussaale.

Hier stehen wir auch schon am Fufse des Burgberges.
Bevor wir ihn aber ersteigen, wollen wir unsere Blicke
nochmals der Sebalduskirche, der ebenbürtigen aber noch
älteren Schwester der Lorenzkirche und dem am Pfarrhof
befindlichen schönen Erker zuwenden, gleichzeitig aber
 
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