Die Gartenkunst — 8.1906
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0156
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Elpel, Franz: Nürnberg, des Deutschen Reiches Schatzkästlein
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VIII, 8
DIE GARTENKUNST
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auch die Gelegenheit benutzen, um im goldenen Posthorn
oder im Bratwurstglöcklein, wo einst schon Albrecht Dürer.
Hans Sachs, Adam Kraft, Veit Stöfs, Peter Vischer und all
die grofsen Meister Nürnbergs verkehrt haben, uns zu
stärken.
Setzen wir nunmehr unsere Wanderung fort und steigen
Baumblüte. Die ausgedehnten Baulichkeiten liegen dann
im Schmuck der bräutlichen Natur vor uns, ein Bild von
bezauberndem Reiz und poesievoller Stimmung.
Verlassen wir die Burg durchs Vestner Tor, so müssen
wir einen unter den höher gelegenen Zwingern bzw.
Gärten hindurchführenden Mauergang durchschreiten.
zur Burg hinan. Efi würde hier zu weit führen, die vielen
intimen Reize der Burg und ihrer Umgebung, das Vor-
nehme des Burghofes und das Innere der Burg mit den
beiden übereinanderliegenden Kapellen zu schildern. Hätte
Nürnberg nur eine Burg, es lohnte sich, allein um ihret-
willen die Reise hierher zu unternehmen. Ihre Giebel und
Zinnen und Türme, von denen aus man das köstliche
Stadtbild Nürnbergs aus der Vogelschau überblickt, sind
keine einheitliche Schöpfung, es haben Jahrhunderte an
ihr gearbeitet und doch ist der künstlerische Gesamtein-
druck von einer wunderbaren Einheitlichkeit. Besonders
reizvoll ist das Bild der Burg im Frühjahr zur Zeit der
Was könnten nicht diese Steine alles dem erzählen, der
ihre stumme Sprache versteht.
Wir sind nunmehr wieder vor den Toren angelangt
und können den hier noch vollkommen unversehrten,
schönsten und großartigsten Teil der Befestigungswerke
und das äufsere Burgbild bewundern, wenn wir uns erst
einige Schritte zur Rechten, dann zur Linken zum Tier-
gärtner Tor wenden.
Hier wieder durch einen geschlossenen Mauergang das
Innere der Stadt betretend, sehen wir zur Rechten das
Albrecht Dürerhaus, zur Linken den schönen Tiergärtner
Torturm. Nun hart an der Stadtmauer zu der unterhalb
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DIE GARTENKUNST
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auch die Gelegenheit benutzen, um im goldenen Posthorn
oder im Bratwurstglöcklein, wo einst schon Albrecht Dürer.
Hans Sachs, Adam Kraft, Veit Stöfs, Peter Vischer und all
die grofsen Meister Nürnbergs verkehrt haben, uns zu
stärken.
Setzen wir nunmehr unsere Wanderung fort und steigen
Baumblüte. Die ausgedehnten Baulichkeiten liegen dann
im Schmuck der bräutlichen Natur vor uns, ein Bild von
bezauberndem Reiz und poesievoller Stimmung.
Verlassen wir die Burg durchs Vestner Tor, so müssen
wir einen unter den höher gelegenen Zwingern bzw.
Gärten hindurchführenden Mauergang durchschreiten.
zur Burg hinan. Efi würde hier zu weit führen, die vielen
intimen Reize der Burg und ihrer Umgebung, das Vor-
nehme des Burghofes und das Innere der Burg mit den
beiden übereinanderliegenden Kapellen zu schildern. Hätte
Nürnberg nur eine Burg, es lohnte sich, allein um ihret-
willen die Reise hierher zu unternehmen. Ihre Giebel und
Zinnen und Türme, von denen aus man das köstliche
Stadtbild Nürnbergs aus der Vogelschau überblickt, sind
keine einheitliche Schöpfung, es haben Jahrhunderte an
ihr gearbeitet und doch ist der künstlerische Gesamtein-
druck von einer wunderbaren Einheitlichkeit. Besonders
reizvoll ist das Bild der Burg im Frühjahr zur Zeit der
Was könnten nicht diese Steine alles dem erzählen, der
ihre stumme Sprache versteht.
Wir sind nunmehr wieder vor den Toren angelangt
und können den hier noch vollkommen unversehrten,
schönsten und großartigsten Teil der Befestigungswerke
und das äufsere Burgbild bewundern, wenn wir uns erst
einige Schritte zur Rechten, dann zur Linken zum Tier-
gärtner Tor wenden.
Hier wieder durch einen geschlossenen Mauergang das
Innere der Stadt betretend, sehen wir zur Rechten das
Albrecht Dürerhaus, zur Linken den schönen Tiergärtner
Torturm. Nun hart an der Stadtmauer zu der unterhalb
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