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DIE GARTENKUNST
VIII, 8
ihm durchzieht eine im spitzen Winkel von der zweiten
abzweigende dritte Allee den Park. Diese Alleen be-
standen von altersher und waren, wie schon erwähnt, von
Kowalleck bei der Ausgestaltung des Stadtparkes bei-
behalten. Infolgedessen hat dieser ganze Parkteil einen
von der sonst üblichen Art stark abweichenden Charakter
erhalten. Es fehlt der unvermeidliche Umgehungsweg und
weite Durchsichten. Dafür sind viele reizvolle kleinere
Fontäne öffnet sich ein schöner Durchblick auf zwei aufser-
halb des Parkes liegende Villen, Wo sich der Blick durch
Gehölzmassen verengt, war früher die Grenze des Parkes.
Die neueren Teile des Stadtparkes sind in den Jahren
1901—1905 vom Garteninspektor Elpel angelegt. Hier
trifft man grofse und ausgedehnte Rasenflächen, in die vor
die Gehölzmassen zahlreiche Einzelbäume und ganze Trupps
von solchen vorgeschoben sind, die zum grofsen Teil als
Partien vorhanden, auf deren Erhaltung unter den vielen
alten Bäumen grofse Sorgfalt im Ausschneiden und Aus-
lichten verwandt werden mufs. Gerade dadurch erhält
der Stadtpark einen eigenen Reiz, indem noch in weiteren
Entfernungen fortwährend Lichter in den einzelnen Gruppen
spielen, und man nirgends, ungeachtet des starken Pflanzen-
bestandes, das Gefühl des Beengtseins hat.
Der dritten Allee folgend, kommt man an eine Fontäne,
ein Ueberbleibs"el der 1882er Ausstellung, in deren Um-
gebung reichgehaltene Blumenbeete angebracht sind. In
den nun folgenden rein landschaftlich nach Meyerschon
Ideen angelegten Teilen des Stadtparkes finden wir den
Blumenschmuck nur noch in Form zwangloser sich den
Gehölzgruppen anschliefsenden Staudengruppen. Bei der
starke Bäume aus den alten Teilen des Parkes hierher
gepflanzt worden sind und durch die eine reiche Mannig-
faltigkeit in den einzelnen Szenerien und ein starker
Wechsel von Licht und Schatten, wie auch eine bedeu-
tende Vertiefung der einzelnen Partien erzielt ist. In dem
jüngsten Teile befindet sich ein Hügel als Abschlufs der
Sicht der ersten Allee und gewährt einen Ueberblick über
diese, der an Sonntagen, wenn die breite Allee von vielen
Menschen belebt ist, besonders interessant ist. Diesem
Hügel ist ein hippodromartiger Spielplatz vorgelagert, mit
Rasen begrünt. Diese Lösung ergab sich, weil es nicht an-
gängig war, die Allee selbst in die neuen Teile hinein fortzu-
setzen, besonders weil man es vermeiden wollte, als Fortsetzung
der uralten Lindenallee junge Bäumchen anzupflanzen.
DIE GARTENKUNST
VIII, 8
ihm durchzieht eine im spitzen Winkel von der zweiten
abzweigende dritte Allee den Park. Diese Alleen be-
standen von altersher und waren, wie schon erwähnt, von
Kowalleck bei der Ausgestaltung des Stadtparkes bei-
behalten. Infolgedessen hat dieser ganze Parkteil einen
von der sonst üblichen Art stark abweichenden Charakter
erhalten. Es fehlt der unvermeidliche Umgehungsweg und
weite Durchsichten. Dafür sind viele reizvolle kleinere
Fontäne öffnet sich ein schöner Durchblick auf zwei aufser-
halb des Parkes liegende Villen, Wo sich der Blick durch
Gehölzmassen verengt, war früher die Grenze des Parkes.
Die neueren Teile des Stadtparkes sind in den Jahren
1901—1905 vom Garteninspektor Elpel angelegt. Hier
trifft man grofse und ausgedehnte Rasenflächen, in die vor
die Gehölzmassen zahlreiche Einzelbäume und ganze Trupps
von solchen vorgeschoben sind, die zum grofsen Teil als
Partien vorhanden, auf deren Erhaltung unter den vielen
alten Bäumen grofse Sorgfalt im Ausschneiden und Aus-
lichten verwandt werden mufs. Gerade dadurch erhält
der Stadtpark einen eigenen Reiz, indem noch in weiteren
Entfernungen fortwährend Lichter in den einzelnen Gruppen
spielen, und man nirgends, ungeachtet des starken Pflanzen-
bestandes, das Gefühl des Beengtseins hat.
Der dritten Allee folgend, kommt man an eine Fontäne,
ein Ueberbleibs"el der 1882er Ausstellung, in deren Um-
gebung reichgehaltene Blumenbeete angebracht sind. In
den nun folgenden rein landschaftlich nach Meyerschon
Ideen angelegten Teilen des Stadtparkes finden wir den
Blumenschmuck nur noch in Form zwangloser sich den
Gehölzgruppen anschliefsenden Staudengruppen. Bei der
starke Bäume aus den alten Teilen des Parkes hierher
gepflanzt worden sind und durch die eine reiche Mannig-
faltigkeit in den einzelnen Szenerien und ein starker
Wechsel von Licht und Schatten, wie auch eine bedeu-
tende Vertiefung der einzelnen Partien erzielt ist. In dem
jüngsten Teile befindet sich ein Hügel als Abschlufs der
Sicht der ersten Allee und gewährt einen Ueberblick über
diese, der an Sonntagen, wenn die breite Allee von vielen
Menschen belebt ist, besonders interessant ist. Diesem
Hügel ist ein hippodromartiger Spielplatz vorgelagert, mit
Rasen begrünt. Diese Lösung ergab sich, weil es nicht an-
gängig war, die Allee selbst in die neuen Teile hinein fortzu-
setzen, besonders weil man es vermeiden wollte, als Fortsetzung
der uralten Lindenallee junge Bäumchen anzupflanzen.