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Die Gartenkunst — 8.1906

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Berckling, Emil: Die Gartenanlagen Nürnbergs und ihre Entwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0164

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VIII, 8

DIE GARTENKUNST

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Wo die Gräben an ihrer Aufsenseite nicht eingefüllt Auf dem Zwinger vom Frauentor zum Sterntor, gegen-
wurden, sind sie in ihrem alten Zustande belassen, es über dem Bahnhof, ist ein Schulgarten angelegt worden,
stehen vielfach Bäume in ihnen, und sie sind zum Teil der trotz seiner sehr geringen Gröfse, 2700 qm, allgemein
als Schrebergärten verpachtet, und es sind gerade an anspricht. Wie aus dem beigefügten Grundplan (Seite 12)
solchen Stellen manche Bilder von aufserordentlich male- und den Photographien zu ersehen ist, sind hier Fels-
rischen Reizen entstanden. Auch ein Teil der städtischen pflanzen, Sumpfpflanzen, Wasser- und Wiesonpflanzen, so-
Baumschulen befindet sich in solchen Gräben, ebenso wie die wichtigsten Geholze angepflanzt, aufserdem noch
einige Kinderspielplätze. Giftpflanzen, Gemüse, Peldfrüchto, Küchenkräuter, sowie zur

Rings um die Gräben zieht sich eine Promenade, Abgabe von Pflanzen an die Schulen die im Lehrplan vor-

Nürnberg. Parkbild aus dem Maxfeldc.

meist, mit zwei Reihen Alleebäumen bepflanzt. An den
Stellen, wo früher Schanzen waren, und schon seinerzeit
bei Einebnung derselben Anpflanzungen ausgeführt worden
sind, wie am Laufertor, Hallertor, Neutor, Kuhberg, er-
weitern sich die Promenaden zu Anlagen, die in ihrer
Gestaltung durchdiebestehenden Verhältnisse bedingt waren.

Wo es sich ermöglichen liefs, sind auch die hinter
den Gräben gelegenen Zwinger, trotz ihrer sehr geringen
Breite, zu öffentlichen Anlagen ausgestaltet worden, so vom
Färbertor zum Spittlertor und vom Pürthertor zum Mohren-
tor. Wo der Platz aber zu beschränkt war, sind nur
Anpilanzungen auf dem Zwinger ausgeführt worden, um
auch hier das belebende Grün in Wechselwirkung mit den
alten Mauern zu bringen.

geschriebenen Kräuter in gröfserer Anzahl, auch ist eine
sehr interessante pflanzen-biologische Abteilung angelegt.
Der Schulgarten wurde 1901, die Anlagen in den Gräben
und auf den Zwingern meist 1891—96 ausgeführt.

Von anderweitigen Anlagen ist noch die Rosenau zu
erwähnen, ein früherer Privatpark, 3,05 Hektar grofs, der
fast ganz innerhalb der Bauquartiere liegt und seinerzeit
nach Kowallocks Entwurf angelegt wurde. Er enthält eine
Restauration, einen Rosengarten und einen Weiher, der
aber infolge sehr starken Sinkens des Wasserstandes durch
die Kanalisation der Umgegend stark verkleinert werden
mufsto.

Interessant ist noch die Marien-An I age an der
Marienstrafse. Hier ist verwirklicht, was Camillo Schneider
 
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