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Die Gartenkunst — 8.1906

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Geßner, Albert: Die Gartenanlagen auf der großen Berliner Kunstausstellung 1905
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https://doi.org/10.11588/diglit.22778#0183

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170 DIE GARTENKUNST VLU, 9

Teilansicht der Gartenanlagen vor der grofsen Berliner Kunstausstellung 1905. Von A. Gei'sner, Architekt, Berlin.

stehen und im Interesse der Ausstellungsbesucher liegt es Spalierwände nicht so hoch aufgeführt worden mufsten und

unbedingt, dal's die Mittel zur Beschaffung der in Gefsners durch das Heräbschreiten über die bequemen Stufen sich von

Plan vorgesehenen Sitzbänke bereit gestellt werden. selbst der Eindruck ergibt, dal's man sich in einem besonderen

Im ostlichen Teile der Anlage mufste eine 8 Meter abgegrenzten Räume befindet, dessen rosonumsponnone
breite Pahrstrafse frei gehalten werden, so dal's der übrig Wände — die Spaliere sind mit Crimson Rambler uber-
bleibende Streifen nur eine Umrahmung bilden konnte, die rankt — eine märchenhafte Stimmung erzeugen werden,
terrassenartig ansteigend durch eine halbhohe Taxushecke Von den durch Lauben unterbrochenen Wänden ziehen
nach hinten ihren Abschlufs findet, während in dem der sich halbhohe Zwischenspaliere herunter, die einzelne
Strälse zugekehrten Raum Boote angelegt sind, auf denen Quartiere für hochstämmige Rosen abteilen und die gegen den
im Frühjahre verschiedenfarbige Stiefmütterchen, in den Weg hin von Monatsrosen begrenzt werden. DerTerrassen-
Sommermonaten Ageratum, Begonien und Calceolarien förmig ansteigende Rasen des Hintergrundes sollte in
blüten, von halbhohen Fuchsien in Holzkübeln flankiert der Mitte eine gröfsere Figurengruppe erhalten, von der
Während der Hauptstrom der Besucher sich durch den aus sich nun wieder Monatsrosen strahlenförmig ange-
Stadtbahnbogen über diesen Fahrweg bewegen sollte, ist ordnet herabziehen. Die Ecken der grofsen Rasenflächen
zwischen der Taxushecke und der das Ausstellungsgebäude werden betont durch Holzkübel mit Rubyrosen, die auch
verdeckenden Thuyawand ein von Linden überschatteter die Mitte der Fläche zieren. Die ganze Anlage ist in
Gang, in dem eine Reihe von bequemen Bänken für die ihren Grundzügen den örtlichen Verhältnissen sehr glück-
Ruhe und Erholung Suchenden aufgestellt werden sollten. lieh angepafst und — sie ist entwickelungsfähig! Darin

Im dritten Teile der Anlage, dem Rosengarten, wurde scheint mir ein besonderer Vorzug zu liegen,

eine geschlossene Raumwirkung dadurch erreicht, dal's der Erst 3 Tage vor Eröffnung der Ausstellung waren

mittlere Plan vertieft liegt, wodurch auch die seitlichen die Besprechungen soweit gediehen, dal's mit der Aus-

Gartenanlagen vor der grofsen Berliner Kunstausstellung 1905: Pergola am Haupteingang.

Von A. Gei'sner, Architekt, Berlin.
 
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