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Die Gartenkunst — 14.1912

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Nose, Richard: Soest: eine alte Gartenstadt
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Heicke, C.: Gartenkunst und Gesundheitspflege
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0044

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36

DIE GARTENKUNST.

XIV, 3

Abb. 3. Wohnhaus mit Vorgarten an der Wallburger Straße in Soest.

Haus und Straße und behaglich eingerichtet. Abb.
Nr. 1 [Lagepl. 1], Nr. 3 [Lagepl. 2] und Nr. 5 Lage-
plan 4]. Wie gut ein einzelnes Haus schon durch An-
lehnung einer aus Bäumen geschorenen Laube wirkt,
zeigt Abb. 7.

Diese wenigen guten Beispiele alter Gartenkultur
sollen jedoch nur anregen zum weiteren Studium in
Soest, denn fortwährend wird sich hier dem aufmerk-
samen Beobachter etwas Interessantes bieten. All-
gemein wäre es zu wünschen, daß die Gartenkultur
in unseren alten Städten mehr als früher studiert würde.
Wie segensreich das Studium guter alter Vorbilder
sein kann, hat sich auf allen Gebieten der Archi-
tektur gezeigt.

Besonders lohnend wird ein Besuch Soests auch
für den Freund alter christlicher Kunst sein, indem er
in den Kirchen und Kapellen dort schätzenswerte Ar-
beiten finden wird.

Gartenkunst und Gesundheitspflege.

Rückblicke auf die Dresdener Hygiene-Ausstellung.

Von Heicke, Frankfurt a. M.

Wer im vergangenen Sommer die weiten Hallen
der Dresdener Hygiene-Ausstellung durchwanderte, kam
angesichts der Fülle der verschiedenartigsten Gegen-
stände, die dort aus allen Gebieten zusammengebracht
waren, unwillkürlich zu der Frage: „Was gehört eigent-
lich nicht zur Hygiene?“ Und in der Tat gibt es nur
wenige Dinge, die nicht in irgend eine Beziehung zur
Hygiene, zur Gesundheitspflege, gebracht werden können.
Ein Kulturhaus mit Pelargonienpflanzen z. B., das an
sich nichts damit zu tun hat, gewinnt sofort eine
gewisse Bedeutung, wenn man es als Bestandteil der

Einrichtung eines Genesungsheims betrach-
tet, in welchem Personen zur Wiederer-
langung ihrer vollen Gesundheit zunächst
einige Zeit mit leichten Gartenarbeiten be-
schäftigt werden. Ja, man braucht soweit
noch gar nicht zu gehen; denn schon als
Hilfsmittel zur Anzucht von Pflanzen, die
bestimmt sind, Krankenräume mit Blumen
auszustatten, spielt es eine Rolle in der
Gesundheitspflege.

So oder ähnlich scheint die Auffas-
sung der Veranstalter der Dresdener Hy-
giene-Ausstellung gewesen zu sein; denn
aus allen Gebieten menschlicher Tätigkeit
war das Material zusammengetragen, wel-
ches sich den Augen des Beschauers dar-
bot. Da mußte es nun etwas auffallen,
daß man dem Gartenbau an sich so gut
wie gar keinen Raum im Rahmen der Aus-
stellung gewährt hatte, und es hatten die-
jenigen, welche sagten, die Dresdener
Ausstellung habe dem Gartenfachmann
nichts geboten, nicht so ganz unrecht. Ich denke
in diesem Zusammenhänge freilich nicht an die sonst
auf Ausstellungen übliche Betätigung des Gartenbaues
in der Entfaltung prunkvollen gärtnerischen Schmuckes.
Dazu war meines Erachtens weder Gelegenheit noch
Anlaß. Der Große Garten mit seinen Bäumen bot,
soweit er in die Ausstellung einbezogen war, Grün
genug zur Umrahmung der Bauten und schattige Wandel-
 
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