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Die Gartenkunst — 14.1912

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Brandes, Gustav: Ein moderner Terrasengarten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0128

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120

DIE GARTENKUNST.

XIV, 8

dehnung. Das stolze Herrschergefühl des Absolutis-
mus suchte sich einen anderen Ausdruck in dem
streng axialen Aufbau und in der Weiträumigkeit
seiner Anlagen, besonders in den riesigen Perspektiven
der gewaltigen Gärten.

Dieser Geist ging dann auch auf Deutschland über,
wo sich wie in Frankreich aus jener Zeit nur wenige
Beispiele einer Ansiedlung auf bedeutender Höhe und
der damit verbundenen schwierigen Geländegestaltung
nach architektonischen Grundsätzen nachweisen lassen.
Die bekanntesten Werke sind aus dem 17. Jahrhundert,
der so bald zerstörte Heidelberger Schloßgarten mit
seiner unvergleichlichen Aussicht und aus dem 18.

Jahrhundert Sanssouci, die heitere Schöpfung des
großen Preußenkönigs.

Im 19. Jahrhundert mit seinem rückwärtsschauen-
den romantischen Geiste wurden schön gelegene Höhen,
besonders in der Nähe der Städte, von der empor-
wachsenden Finanzmacht wieder vielfach zu Wohn-
sitzen erkoren. Glaubte doch mancher Industriekapitän
sich nicht besser ein feudales Relief geben zu können,
als wenn er sich in einer hochragenden Ritterburg
zwischen „neugotischen'' Möbeln bewegte. Von einer
künstlerischen Terrainbewältigung der Umgebung des
Hauses war allerdings kaum irgendwo die Rede.
Strebte man doch im Sinne des herrschenden Zeit-

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Parkanlage des Herrn J., Appenrade. Gartenarchitekten : Schnackenberg & Siebold, Hamburg.
 
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