Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 14.1912

DOI Artikel:
Hoemann, Reinhold: Erinnerungen an die Studienreise der "D. G. f. G." nach Frankreich, [5]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0370

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
364

DIE GARTENKUNST.

XIV, 23

kennen, mit dem der
große Meister all die
vielen Künstler, die die
Einzel werke schufen, es
sollen über hundert ge-
wesen sein, einer Sache
dienstbar machte.

Aber nicht nur mit
Brunnen und Fontainen
schmückte Lenötre des
Sonnenkönigs Gärten,
auch Statuen, Hermen,
insbesondere auch üppig
prächtige Vasen, alles aus
blendend weißem Mar-
mor sind überall aufge-
stellt und es gewährt
einem eine besondere
Freude, zu empfinden,
wie richtig und gut sie
aufgestellt sind. Bei allem
üppigen Reichtum, den
der Park von Versailles
gerade nach dieser Rich-
tung hin erkennen läßt,

hat man doch an keiner
Stelle das Empfinden des
„Zuviel“, „des Überladen-
seins“. Die Statuen und
Hermen zeigen oft Nach-
bildungen der berühmten
Statuen des klassischen
Altertums und auch die
Neuschöpfungen atmen
einen ähnlichen klassi-
zistischen Geist. Neuartig
aber sind die pracht-
vollen, in riesigen Dimen-
sionen erstellten Vasen,
deren jede ein Muster aus-
erlesener Schönheit ist.

Sehr geschickt hat
Lenötre dem Versailler
Garten die einzelnen
Räume eingefügt, die das
Hofleben jener Zeit nicht
entbehren konnte. Wir
finden den Ballsaal, das
Naturtheater, das Bos-
quet, des Königs und das

Latonabrunnen im Park zu Versailles. (Oben Marmorstatue zu Versailles.) Aufnahmen von R. Hoemann, Düsseldorf.
 
Annotationen