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Gessner, Conrad; Froschauer, Christoph [Bearb.]; Forer, Conrad [Übers.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0133

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OHonder Beyß. — 7

W Mancherley pꝛoͤſten vnd kranckheiten habend die Geyſſen / dann des kalten wees

1 werdend ſy ſaͤlten ledig dannenhar jnen der froſt vnnd kelte gůͤntz überlaͤgen iſt: So

Honduh iberkommend ſy auch die peſtilentz / daß ſy gechlingen ſterbend / welches jnen kumpt

ichtn ¶ von vile des fůters / derhalben ſo bald eins / zwey oder dꝛey gechlingen hinfallend ſo

HFlmenblüͤt gelaſſen Wer den vndnicht den ganzen rag laſſen fraͤſſen / ſonder des tags

ſen. Tſundron der ſpeyß vnd weyd verſchloſſen ſeyn. So ſy ander kranckheiten ankm

n.pend /ſol manſy verkouffen / oder metzgen vnd eynſaltzen ſpꝛicht Columella / vnd kein

endiandere haͤrd Geyſſen bereiten / diß die Deſtilentziſch ze yt hin ſeý .

cchord. Hippocrates vnd Plutarchus ſchꝛeybed daß die Geyſſen auch den fallenden ſiech-

waſhmn tag habind / als auch die Schaaff anzeigung deſſe ſeye die füchtigkeit jres hirnss.
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WnU ö me / ſy nicht gantz erwürge wngefarlich fünfſiʒig Geyſſen ʒů einer herd / oder hundert

ue Der hirt ſol bꝛing / hurtig / fraͤch / froͤudig ſeyn vnnd fraͤfen / damit er der geſchun-
digkeit der Geyſſen rühe des waͤgs nachkommen moͤg / vnd ſol mit einem fruͤfnen vnd
muͤtigen hund beleitet ſeyn. Demnach zů der zeyt ſo die thier in jrer bꝛunſt ſind / ſo bꝛu-
chend die hirten etwas kunſt / jr begird zůmeren vnd anzůreitzen / in dein daß ſy die nas
eürlichen oꝛt reybend mit ſaltz vnd nitto (ſalperet) andere mit pfüffer oder ſalpeter / er-
beſchoꝛen vnd groſſe nutʒbarkeit dauon empfangen: dann auß ſoͤlichem haar flaͤchtẽð

ſpꝛicht Floꝛentinus mã waͤbe auch ſeck dauõ. Zů vnſerĩ zeytẽ bꝛaucht mã ſy gley chwk

ſchlaͤckerhafſtig zůgerüſt: Dergleychen auß Geyß vnnd Hirtzen vnſchlit werdend bey
Die Geyßfal gaͤbend auch gůͤt beltz vnd gefull / weliche in Schwaben von weybe-

heſſtig aufgekauft / voꝛauß von jungen gitzen / dann ſy ſind bey den alten vil im bꝛauch

Sane

ond komligkei die Gehß

Vsbarkeit ſo man von diſen thieren hat iſt mancherley / Erſtlich die meerüng
vnnd jungen gitzlin / in welichem inan fleyſſig warnemmen ſol daß man diꝛ
V herd nicht zů groß mache / damit wo die boͤß ſucht vñ peſtilentz vnder ſy kom?

auff das allermerſt...

lich mit der frucht der neßflen ᷣ — ———
² Ein andere nutzbarkeit iſt von der wullen / dann in Cilicia werdend die Gerſſen

in Affcica die ſchiffleüt groſſe ſchifſ ſeiler / dieweyl ſy nit bꝛaͤchind noch faulind: auch

andere wullen zů dem filtʒwercckkk. 2——
Auch bꝛaucht man die faͤl / dann wie voꝛ geſagt in Sardimia bekleidend ſ⸗ y ſich das
mit / auch ſind ſy zů vnſeren zeyten den rodt vnd weyß gaͤrweren in gemeinem bꝛauch.
Zum allermeiſten aber bꝛaucht man die milch / auch ʒiger / kuͤß vnd ancken von genam
pter milch gemacht: Dann im Rynthal vnd in den Pündten werdend ſoͤlliche kaͤß gar

vns kertzen bereitet.

ten gebꝛaucht vnnd getragen werdend für froſt vnnd kelte. In Saphoy werdend ſy

gewaſen / vnd habend noch heüt bey tag mancherley nutzbarkeit. ö
Der Geyß miſt wirdt auch nit nur wenig gelobt zů allem faͤldbuw / als Palladius
vnnd Columella ſchꝛeybennd. ᷣ

ODier ſpeiß ſoder menſch bon der Geyßz autte —

biuauch vnnd eigenſchafſt ·

As Geyſſin fleiſch ye jůnger es iſt / ye geſinder vnd loblicher iſt es / voꝛauß Fruͤ⸗
D) ungs zeyt ſo ſy von den jungen ſchoſſen vnnd zwyen ſeißt woꝛden ſind. Yeelter
aober ſy werdend / ye vngeſunder / herter / vntoͤuwiger / eins boͤſen / argen reſſen
vnnd ſtinckenden geſaffts / machend dem menſchen ein übelriechenden ſchweyß / melan
choliſch blůͤt voꝛauß zur zeyt des Herpſts.

—*
 
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