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gehilse aufgestellt, weil namentlich Uhren ein Gegenstand
der Ausstellung waren. Wir können das Ergclmiß, mit
Rücksicht darauf, daß die Saison eine mittelmäßige war,
ein ganz erfreuliches nennen. Eine große Anzahl von
Gewerbtreibenden erkannte die Vorthcile, welche aus die-
ser Badener Ausstellung sowohl für den Schwarzwald
im Allgemeinen, als für den Einzelnen hervorgehen muß-
ten und die Industrie des Schwarzwaldcö wurde deshalb
in vielen ihrer Zweige dort rcpräsentirt.
Uhren von einer Reihe von Meistern, häufig in
neuen Formen nach Anleitung der Uhrcnmachcrschule ge-
fertigt, bildeten die Hauptmasse der Ausstellung. Eine
Jahruhr von Gebrüder Furtwängler in Triberg war
die bedeutendste Arbeit in der eigentlichen Uhrenmacherci.
Der bedeutendste > Gegenstand überhaupt aber war ein
Musikwerk von Xaver Wehrte in Furtwangcn, das sich
sowohl durch schönen Ton, als durch exakte Arbeit und
geschmackvolles Acußcre empfiehlt.
Hübsche Gewichtuhrcn lieferten Benedikt Bäuerle
von Furtwangcn, Gregor Duffncr und Mathias
Esch le von Rohrbach, Gebrüder Furtwängler von
Triberg, Lorenz Furtwängler von Neukirch, Daniel
Gl atz, Samuel Heim, Benedikt Ketterer, Cyriak
Kuß von Furtwangcn, Joseph Pfaff, Benedikt Schwer
von Triberg, Joh. B. Sayer in Saig, Gebrüder
Walter von Furtwangcn :c.
Kukukuhren: Johann Beha in Eisenbach und Lo-
renz Lob in Furtwangcn.
Stockuhren waren da von Lorenz Lob, Gebrüder
Furtwängler, Joh. Trütschler von Urach, Ge-
brüder Walter, Jos. Zimber in Furtwangcn.
Eine kleine Musikuhr und Vogclorgel lieferte Johann
Kaltenbach in Neustadt.
Felix Höfler von Eisenbach, ein Zögling der Uh-
renmacherschulc füllte eine bisher in der Uhrenmacherci
des Schwarzwaldes bestandene Lücke aus, indem er von
ihm verfertigte schöne Taschenuhren (in silbernen Gehäu-
sen, mit Ankcrgang) zum Verkauf brachte.
Bildhaucrarbcit in Holz und Alabaster, zum Theil
für Uhrcngchäuse, zum Theil als Briefbeschwerer, Fi-
guren re. war vertreten durch Wintcrhaldcr in Vöh-
renbach, Reich Leu. in Hüfingen, Banholzer in
Oberhof.
Hübsche Oclbilder auf Blech lieferte Maler Laule

in Furtwangcn, Lackirarbciten Romulus Kreuzer in
Furtwangcn. Ferner sind zu erwähnen Arbeiten von den
Schildmalern B. Fehr enbach und I. Gl atz in Furt-
wangen.
Eine reiche Auswahl von Todtnauer Bürstenwaaren
war von den Fabrikanten Laitncr und Schubncll
eingesandt.
Die Fabrikation von emaillirtcn Uhrcnschilden, Zif-
ferblättern re. hatte ihre Vertretung in Arbeiten aus den
Fabriken von P. Kromer und Söhne in Neustadt und
I. Schultheiß in St. Georgen.
Strohtaschen von,Hummel und von K. Dold in
Furtwangcn, von Letzterem auch uctte Strohpantoffeln,
sowie Strohhüte aus Geflechten der Schule in Todtnau-
berg gaben eine Andeutung dafür, wie heimisch die Stroh-
flechterei auf dem Schwarzwalde ist.
Ein schöner Gegenstand vaterländischer Industrie war
durch Sax uud Comp. und Vetter in Waldkirch cinge-
sandt, nämlich Halsschnüre von Brillant und Olivgra-
naten.
Sehr gute wollene Teppiche lieferte Fabrikant Johann
Merz in Neustadt.
Tabaksdosen hatte die Bude von Meistern in Utzcn- -
feld und in Schönenbach.
Einige Hefte der Musterblättcr für Schildmalcr von
Frank und Reich waren von Lithograph Heinemann
in Hüfingen aufgelegt.
(Schluß folgt.)

Notizen.
Stahl liegt in seiner Zusammensetzung und seinen
Eigenschaften zwischen dem Sch mied eisen und dem
Gußeisen. Im Gußeisen ist mit dem reinen Eisen
ziemlich viel Kohle verbunden, cs ist hart, spröd, schmelz-
bar, nicht schweißbar. Schmiedeisen enthält wenig
Kohlenstoff, je weniger es enthält, desto weicher, dehn-
barer, schweißbarer und unschmelzbarer ist cs. Stahl
enthält mehr Kohle als das Schmiedeisen und weniger als
Guß- oder Roheisen. Seine trefflichen Eigenschaften,
die jene des Gußeisens mit jenen des Schmiedeisens
durch verschiedene Abstufungen vereinigen, machen den
Stahl zum schätzbarsten Metalle.

Friedrich Wagner'sche Buchdruckerei in Freiburg. — Verantwortlicher Redakteur: R. Gerwig in Furtwangcn.
 
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