Literatur
Item ein clein rücktuch mit der gepurt Christi und den dryen königen.
Item ein alte heidnischwerck-kissen ziechen.
Item ein cleins heidischwerck-banck-stulächlin mit rossen.
Item ein heidischwerek-küssen.
... ein blauwer getzogen werk-sergen mit einer heidnischwercklusten, mehr drey heidnischwerck-küssen.
Item ein scheibentisch, daruff ein heidnischwercktuch mit blow und grienen vöglen.
... ein lederner Sack mit heidischwerek-küssen.
.. . uff dem bencklin hinderm offen ein alt heidisch-werck-stulächlin".
Im hohen Chor des Münsters hängen 1604 vorübergehend „ein alt heidnisch gewürckte leist cum effigie
saneti Erasmi, Steffani et beatae Mariae virginis" und „ein alt heidnisch gewürckter vierhang vir ein
sacrament-heisslin".
Die Bestände des St.-Klara-Klosters auf dem Wörth werden 1526 allzu summarisch in „2 gewurkt
ducher" und „9 gwurkt kussin" zusammengefaßt.
Die kirchlichen Inventare werden durch eine Reihe privater Nachlaßverfügungen ergänzt, die einen
ungewöhnlichen Reichtum an heimischen Bildwirkereien verraten. 1498 wird auf Befehl Kaiser Maxi-
milians I. das Erbe des Straßburger Bürgers Heinrich Martin mit vorläufigem Beschlag belegt. Die Aus-
stattung des Hauses an „heydenschwerk" ist ungewöhnlich üppig.
„Dis ist von heydenschwerk und anderm:
Zum ersten ein heydenschwerk serge mit einer Kunigin und vil andern bildern, niderlendsch werk.
Item ein heydenschwerk tuch niderlendsch mit einem danz.
Item zwo heydenschwerk sergen mit geblüme.
Item ein heydenschwerk stullachen von der frowen Melusina, ist 19 elen lang.
Item ein bankstullachen mit geloube, 12 elen lang.
Item aber ein solich stullachen desselben werks, 5 elen lang.
Item drü heydenschwerk Küssinbletter, eins mit gejägde und zwey mit frowen und ein adler.
Item zwey heydenschwerk Küssenbletter, jedes mit zweyen bilden und ein rosenboume.
Item drye Küssinziechen mit gelöube.
Item ein Küssinzieche mit eim bracken.
Item zwey kleine Küssinziechelin ouch mit bräckelin."'
Bereits aus dem 16. Jahrhundert (1538) datiert das Inventar der Clara Eckart, der Witwe des Notars
Eckart Wyhersheim; das außer verschiedenen, nicht näher erläuterten Wirkereistreifen (lysten) zahl-
reiche gewirkte Kissen verzeichnet:
,,Item zwo heydischwerk ziechen mit lydern böden, mit zweien bylden und eim häslin dozwischen.
Item aber zwo heydischwerk Küssenziechen, hat yede zwey byld und ein weiss hündlin, mit lidrern
böden.
Item aber ein heydischwerk Küssenziech mit eym gjägs.
Item ein Küssenblatt heydischwerk mit eim weissen bracken.
Item ein heydischwerk Küssenziech mit eym weissen bracken, ist die Ziech rot.
Item zwey kleyn Küssenziechen mit lydern böden, mit wilden manen.
Item ein kleyn heydischwerk Küssenziech mit eim cartheuserbruder.
Item zwey geplümte gewürkte Küssenpletter, eins mit eim roten boden, das ander mit eim schwarzen
boden.
Item ein rot lotterbetstullachen mit einer weissen lysten mit heydischen plumen".
1542 finden sich in der „overn grossen kammern" des älteren Paulus Lauffenberger:
„2 nider lendische heidischwerk Küssen mit einhornen.
Item 1 niderlendisch Kussenblat mit dem Samson.
Item 1 gross heidischwerk Küssen mit zweyen bilden.
Item 1 alt heidischwerk Kussenblat mit eim wilden tier.
Item 1 heidischwerk Küssen mit 2 vogeln.
Item 1 heidischwerk Küssen mit eim einhorn."
1590 hinterläßt der Straßburger Bürger Johann Schenkbecher einen reichen Textilienfundus, der sich in
der Wahl der Motive kaum von den Arbeiten des 15. Säkulums unterscheidet:
„ein heydnischwerk alte Küssenziech mit zweyen bildern.
Item ein heydnischwerk Küssenziech mit einem waldbruder.
Item ein alt heydnischwerk Küssen mit dem einhorn.
Item ein heydnischwerk Küssenziech mit dem leuwen in der mitten.
Item ein alt heydnischwerk wandtuch, uf fünf elen lang.
Item ein kleins heydnischwerk Küsselin mit der junkfrauwen und einem einhorn.
Item ein heydnischwerk lotterbetküssen mit der junkfrouwen.
Item ein heydnischwerk kleins Küssen mit zwoen junckfrouwen.
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem pappengey (Papagei).
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem Samson.
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem einhorn."
Dr. Johann Heßler, Probst zu Jung St. Peter eigneten 1591: „drey große heydnischwerk gewürchte
tücher, daran die süben planeten.
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Item ein clein rücktuch mit der gepurt Christi und den dryen königen.
Item ein alte heidnischwerck-kissen ziechen.
Item ein cleins heidischwerck-banck-stulächlin mit rossen.
Item ein heidischwerek-küssen.
... ein blauwer getzogen werk-sergen mit einer heidnischwercklusten, mehr drey heidnischwerck-küssen.
Item ein scheibentisch, daruff ein heidnischwercktuch mit blow und grienen vöglen.
... ein lederner Sack mit heidischwerek-küssen.
.. . uff dem bencklin hinderm offen ein alt heidisch-werck-stulächlin".
Im hohen Chor des Münsters hängen 1604 vorübergehend „ein alt heidnisch gewürckte leist cum effigie
saneti Erasmi, Steffani et beatae Mariae virginis" und „ein alt heidnisch gewürckter vierhang vir ein
sacrament-heisslin".
Die Bestände des St.-Klara-Klosters auf dem Wörth werden 1526 allzu summarisch in „2 gewurkt
ducher" und „9 gwurkt kussin" zusammengefaßt.
Die kirchlichen Inventare werden durch eine Reihe privater Nachlaßverfügungen ergänzt, die einen
ungewöhnlichen Reichtum an heimischen Bildwirkereien verraten. 1498 wird auf Befehl Kaiser Maxi-
milians I. das Erbe des Straßburger Bürgers Heinrich Martin mit vorläufigem Beschlag belegt. Die Aus-
stattung des Hauses an „heydenschwerk" ist ungewöhnlich üppig.
„Dis ist von heydenschwerk und anderm:
Zum ersten ein heydenschwerk serge mit einer Kunigin und vil andern bildern, niderlendsch werk.
Item ein heydenschwerk tuch niderlendsch mit einem danz.
Item zwo heydenschwerk sergen mit geblüme.
Item ein heydenschwerk stullachen von der frowen Melusina, ist 19 elen lang.
Item ein bankstullachen mit geloube, 12 elen lang.
Item aber ein solich stullachen desselben werks, 5 elen lang.
Item drü heydenschwerk Küssinbletter, eins mit gejägde und zwey mit frowen und ein adler.
Item zwey heydenschwerk Küssenbletter, jedes mit zweyen bilden und ein rosenboume.
Item drye Küssinziechen mit gelöube.
Item ein Küssinzieche mit eim bracken.
Item zwey kleine Küssinziechelin ouch mit bräckelin."'
Bereits aus dem 16. Jahrhundert (1538) datiert das Inventar der Clara Eckart, der Witwe des Notars
Eckart Wyhersheim; das außer verschiedenen, nicht näher erläuterten Wirkereistreifen (lysten) zahl-
reiche gewirkte Kissen verzeichnet:
,,Item zwo heydischwerk ziechen mit lydern böden, mit zweien bylden und eim häslin dozwischen.
Item aber zwo heydischwerk Küssenziechen, hat yede zwey byld und ein weiss hündlin, mit lidrern
böden.
Item aber ein heydischwerk Küssenziech mit eym gjägs.
Item ein Küssenblatt heydischwerk mit eim weissen bracken.
Item ein heydischwerk Küssenziech mit eym weissen bracken, ist die Ziech rot.
Item zwey kleyn Küssenziechen mit lydern böden, mit wilden manen.
Item ein kleyn heydischwerk Küssenziech mit eim cartheuserbruder.
Item zwey geplümte gewürkte Küssenpletter, eins mit eim roten boden, das ander mit eim schwarzen
boden.
Item ein rot lotterbetstullachen mit einer weissen lysten mit heydischen plumen".
1542 finden sich in der „overn grossen kammern" des älteren Paulus Lauffenberger:
„2 nider lendische heidischwerk Küssen mit einhornen.
Item 1 niderlendisch Kussenblat mit dem Samson.
Item 1 gross heidischwerk Küssen mit zweyen bilden.
Item 1 alt heidischwerk Kussenblat mit eim wilden tier.
Item 1 heidischwerk Küssen mit 2 vogeln.
Item 1 heidischwerk Küssen mit eim einhorn."
1590 hinterläßt der Straßburger Bürger Johann Schenkbecher einen reichen Textilienfundus, der sich in
der Wahl der Motive kaum von den Arbeiten des 15. Säkulums unterscheidet:
„ein heydnischwerk alte Küssenziech mit zweyen bildern.
Item ein heydnischwerk Küssenziech mit einem waldbruder.
Item ein alt heydnischwerk Küssen mit dem einhorn.
Item ein heydnischwerk Küssenziech mit dem leuwen in der mitten.
Item ein alt heydnischwerk wandtuch, uf fünf elen lang.
Item ein kleins heydnischwerk Küsselin mit der junkfrauwen und einem einhorn.
Item ein heydnischwerk lotterbetküssen mit der junkfrouwen.
Item ein heydnischwerk kleins Küssen mit zwoen junckfrouwen.
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem pappengey (Papagei).
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem Samson.
Item ein heydnischwerk Küssen mit dem einhorn."
Dr. Johann Heßler, Probst zu Jung St. Peter eigneten 1591: „drey große heydnischwerk gewürchte
tücher, daran die süben planeten.
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