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Abb. 151

Sechs Entwürfe zu Kupfern von Daniel Chodowiecki. Bleistift, Feder und Tusche

Aus »Handzeichnungen grosser Meister«, Manz-Verlag, Wien

recht werden. Die Schattierung ist zart und sehr feintonig, und das Wesentliche der
Zeichnung, Gewandfalten usw., mit spitzem Stift, aber doch ganz kräftig eingesetzt. Ich
will versuchen, an einigen der Bilder, die ich als besonders eindrucksvoll in Erinnerung
habe, Euch das näher zu erklären.

Der Zyklus beginnt mit dem Abschied von Frau und Kindern, und er schildert
sich selber im langen Schoßrock der damaligen Zeit mit Zopf und Dreimaster, wie er
auf seinem Pferde dahinreitet, hinter sich das Felleisen aufgeschnallt, das der darüber
fallende Mantel vor den Witterungseinflüssen schützt. Nach mancherlei kleinen Erleb*
nissen, Bekanntschaften mit Fuhrleuten, die des gleichen Weges ziehen, Unterkunft in
ländlichen Gasthäusern und für sein Pferd in den Ställen der hochmützigen Grenadiere
(nachdem er selber mit seinem Pferde fast in einem Sumpf versunken wäre, alles in
reizenden Bildchen anschaulich festgehalten), kommt er in ein kassubisches Dorf. Die
Kassubei ist der letzte Zipfel Hinterpommerns und ein Teil unseres einstigen West*
preußens.

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