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k- Heidelberger 1821,

Jahrbücher der Literatur.

Trohabilui de Evanplii et Epstoicirwn Jonnnis Apostoli Tndole et Origine
Eruditorum judiciis modeste subiecit Carolus Thkoph. Bret-
SCH^eider, Th. Dr> Consist. Supr, Gothani ConsÜiarius, et Ministror*
Verbidivini in ducatu Goth. Antistes summus. (7rxvrci Souija. r. köc-

\qv nocrex.) Leipz* bey Barth. i82o, 226 S* in gr* 8* 1 Rthl.

( Fortsetzung der in No% 7. abge'jrochcnen Recension♦ ) *

Dagegen kann auch Rec. die Ausdeutung, welche der Jo-
hanneische Evangelist 11, 51. macht, nur für ein Misverständ-
nifs halten, weiches dern Apostel schwerlich zuzuschreihen seyn
niöchte4 Dem Rec. ist es schwer, zu glauben, dafs Johannes,
der Apostei seLbst, dem Kaiphas, wie dieser noch so feyerlich
auf dem Hohenpriesterstuhle sitzend , sich gebärdet hatte, eine
wirkiiche Prophetenbegeisterung zugetraut iiabe. Nicht der
Stuhi, sondern der Mann prophezeyht; und dafs ein propheti-
scher wahrer Gottesgeist auch dem Unreinsten, blos weil dern-
selben das Amt gegeben wäre, zu Tlieii werde, da er durch
den unreinsten Mund amtlich wahr rede und wie ein reines
Wasser durch einen unreinen Canal gehen wolle, geht über
die Glaublichkeit. Dergieichen Data leiten , dünkt uns, dahin,
den Johanneischen Evangeli ten von dem Apostei Johannes zu
unterscheiden, jen-em die Einkleidung, jenem auch einzelne
Misverstandnisse, diesem aber die IJeberlieferung solcher Haupt-
puncte zuzutrauen, welche denn doch der Johanneer im we-
sentlichen nicht geändert, für seinen Zweck benutzte«

Das Wort 0 • ’koyoQ, ailes was man dadurch Hyperphysisches
dachte, und der ganze Prolog ist dann ohnehin Sache des Jo^
hanneers, wie in der Apokalypse 19, 14. Ausspruch des Apo-.
kalyptikers. Der Johanneer unterscheidet es, ais sein eigenes,
redlich genug auch dadurch, dafs eresin der Tradition selbst
nicht einmischt. Vielmehr giebt er aus Jesus und des Täu-
fers Mund mir Prädicate a) von herrlicher Präexistenz des
Messiasgeistes bey dem Vater, der Gottheit selbst, b) von einer
dem Vater nachahmenden Sohnschaft, und c) von unanstöfsiger
Anwendung einer den obrigkeUlichen Göttern zukommenden
Benennung auf den höchsten von ihnen, den Gottgesalhten odet
 
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