Heidelberger Jahrbücher der Literatur (14,1.1821)

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N_ 40. Heidelberger 1821.

Jahrbücher der Literatur.

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UntersuchHngen iiber den Dau und die Functionen des Gehirns, der Ner-
ven uiid der Sinneswerkzeuge in den verschiedenen Classen und Fa-
inilien des Thierreichs. Von Gottf&ied Reiniiold Teevihaxus,
der Med* Doctor und Professor zu Bremen. Bey Hcyse in Bremen
1820. 168 S. in 4* Der vermischten Schriften anatomischen und phy-
siologischen Inhaits Dritter Band.

Das Gehirn und Nervensystem, diese das organische und geU
stige Leben so innigst verkettenden und vermitteinden Gtbilde,
deren Bau und Verrichtung unter allen Theilen der thieri*.
schen Organisation noch am ineisten in Dunkel gehiillt
ist, sind ohnstreitig diejenigen, deren Erforschung den Arzt,
Avie den Philosophen, gleich machtig anzieht. Die Lehre von
dem Nervensystem, wenn gleich die wichtigste in der ge-
6ammten Physiologie, zeigt sich bey der Bearbeitung aber auch
als die schwierigste, denn die Untersuchung seines Baues führt
den Physiologen nicht so unmittelbar zur Erkenntnifs der Ver*
richtungen der Nerven und des Gehirns, wie dies bey andetn
Organen der Falt ist, wo er schon aus ihrer Structur und An-
ordnung die Function zu errathen vermag. Das Agens ferner>
welches sich in dem Nervensystem wirksam zeigt, wenn es
gleich auf alle Lebensäusserungen des Thier - Organismus
mehr oder weniger influirt, thut sich w'eder dem Beobachter
durch sichtbare Bewegungen der lebenden Nerven kund, nocli
ist es dem Chemikar bisher geglückt, Veränderungen in den-
selben während ihres Wirkens nachzuweisen. Aeusserst scliwie-
rig also ist es die Thätigkeitsäusserungen des Nervensysteins
aufzufassen, tind sie in ihrem Wirken zu ergründen.

Was wir bis jetzt Erhebliches über den Bau und die Ver-
richtungen des Hirns und der Nerven wissen, verdanken wir
vorzüglich den vergleichend anatomischen und physiologischen
Forschungen. Ervviesen ist es, dafs das Nervensystem im ge-
sammten Thierreich nach einem gewissen Haupttypus organisirt
erscheint, und dafs es allmahlig im Aufsteigen von den niedern
und einfacher gebildeten Thieren zn den höhern im ßaue zu-
sammengesetzter und verwickelter ist, in gleichem Grade, vvie
sich die Evscheinungen des physischen und Seelen-Lebens ver-
vielfältigen. Ferner nehinen vvir unverkennbar gewisse Bezie-