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K""" WÜ

N= 30.

iiiS.

Heidelberger

1821.

Jahrbücher der Literatur.

Von| Scholien zuri Gajus. Von Dr. Eduard Gans. Berl; hey Dönmler*
|| i82i. VIII und 445 S. gr. 8. i Rtl. i8ggr«.

'hi

»Die ForderLmg, clie wohl ietzt vor allem andern an diejeni-
gen gemacht wird, die sich mit dem Civilrechte heschäftigen«
Mit 1__ die nämlich, »dafs der Stoff, den die neu aufgefuiidenea
^ Institutionen des Gajus spenden, xnit dem schon bestehenden
iüßAii sobald als möglich assimilirt werde« — »bewog den Vf. in ein«
Pnlll zelnen Ahhandlungen alles das zusammenzustelien, was Gdjus
im Personen- Saclien- und Obligationenrecht bietet.« Den
Procefs hat er der Zukunft vurbehalten* Nicht Cornmentator
'flsifll des Gajus wollte er seyn, sondern einern solchen höchstens
Jti vorarbeiten* In der Art erklart sich der Vf in der Vorrede.
inill Zeitgemäfs wardieser Gedanke gewifs, und das dem Publiküm be-
iunlf reits bekannteTaient des Vfs. berechtigt zu der Erwartung, dafs er
Zulki seineAufgabe mitSelbststandigkeit des Geistes und durcheineie-
emi bendige Darstellung lÖsen werde; und darin finden wir uns
i ()ii:. auch keinesweges getäuscht. Dafs die Resultate oft von der
n aci’ Ärt sOvn mufsten, wie sie sich jedem aufmerksam vergleichen-
W den Leser des Gajus ebenfalls darbieten, bringt die Natur der
■echeit Sache mit sich, und da, wo ein tieferes Eindringen erwünscht
fc gewesen wäre, mufs dagegen auch die Kürze der zwischen
auplsti dem Erscheinen des Gajus und dieses Buchs gelegenen Zeit
lJefc in Betracht gezogen werden. Ueberhaupt ist da, wo sich der
inU neue Stoff in so grosser Masse bietet, eine schnelie Bearbei-
ren, tung dankenswerth, wenn auch eine solche, wie der Vf. seibst
m anerkennt, den Nachfolgern noch vieles zu thun übrig lafst.
einij Doch wir wenden uns zur Beleuchtung des Einzeinen. In
bersd der: Einleitungiiher Recht und Rechtsquellen spricht ’ der Vf. be-
miit sonders über I. Senatus-Gonsulte, II. Jus honorarium, III. Re-
sponsa prudentum, und IV. die Eintheilung in jus scriptum
und non scripturm Bemerkenswerth ist nr. II. und III. Näm-
lich die Senatuscohsulte waren nach dem Verfasser zwar zur
Zeit der Republik Quelle des Rechts, aber erhielten doch erst
zur Zeit der Kaiser und zwar durch Gewohnheitsreclit legis
ricenu Dafs sie solche nur auf dem Weg der Praxis erhielten,
geht auch wirklich aus dem »quamris fuit quaesitum« hey Gaj*

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