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N= 17. Heidetberger 1821.

Jahrbucher der Literatur.

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Dr* Lifcke Einleitung in das Evangelium Johnnnis etc* %

( Beschlufs 4 er in N§, 16. abgebroehenm Rccension,)

Diesen Sprachgekrauch des so oft vorkommenden Worts OTjjusiov
können alleExegeten, wennsie Philologen sind, nielitändern und
uiciitläugnen ! --- An einer andern Stelle, S. 520. u S.555* istsdkst
Hr.L nahe daran, ihn anzuerkennen, nirnmt es afcer doch, sobaid
ergegen eineErklärung des Rec angeht, S.539. wiederzurück.—
Freygebig über Erwartung giebt S. 509, zu, dafs dio ErzählunW
gen von den Wundern Jesu ultzu wenig genau seyeri, Lückeri ha-
ben u. dgi. lst denn aber das ungenaue alsdann beweisend?
Kann es von einem höhern Lehrer, oder gar von einem offen-
baren Gott zum Beweisen bestimmt, und doch für die zu be-
lehrende ungenau gelasseh seyn? Kolgen wir nicht blos un-
serm Eigendunkel, wenn wir das zu Kana Volibrachte einer
Wunderkraft zuschreiben, während der Evangelist seibst es oh-
ne eine solche Andeutung erzählt Freviich aber weifs man
nur allzu oft da, wo man nur das Erzählte zu wissen sich be-
scheiden sollte, mehr als die Jünger selbst wufsten uhd erzahl-
ten. Und darauf sollen alsdann unerforschiiche Wahrheiten
gebaut werden? — Nach Seite 511, soil vollends »das Leben
der Geschichte« zu betrachten seyn, als ein fortwährender
Kampf zwischen den Gegensätzen der Natur und der Gnade.
0 heiliger Augustinus! 0 Ist denn die ganze Natur nicht eben
so yon Gott, al> die Gnade? Die Natur ringe, • enjtdeckt una
Hr, L., um der Gewalt der Gnade zu entgehen, und die Gnade
strebe unaufhörlich, um die Natur vonsich wegzustossen.« Der eigemii-
cke Grundirrthurn der Gnostiker, als ojj das Böse in der Natur
lage. Hierauf meint Hr. L# die ganze Geschichte sey eine
»Kette von Momenten, in denen das Göttliche Memch zu wer~
»den und da9 Menschliche, durch Verklärung und Versöhnung,
»in sich aufzunehmen trachtö.« Der ethische Beschauer viel-
mehr sagt: das menschliche TNolten soll Gottes würdig wer-
den. Dies ist das einfach wahre (flache? seichte?) der Erhe-
bung des menschlichen Gemüths zum GÖttlichen, und vvahv-
haftig auch das schwere; viel schwerer als das Abwarten, bis
die Gnade die Natur überwältige.

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