DOI Heft:
Nro. 20
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.33003#0341
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NL 20- Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.
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2ur Geschichte Ilelleniscber Stciatsverfcissungen, hanptsiichlieh währeud des
Pelopomiesischen Krieges — ßriichstiick eincr historisch - politischen
Einleituug in das Studium des Thucydides. Von Friedrich Kortum,
Professor am Neuwiedcr Gymnasium, Heiddberg. Neue aeadcmische
Buchhandlung von Karl Groos iS2,% 8 216 S- und einer Tafel, die
Uebersicht der entwickelten Hauptverfassungen enthaltend» 2 d, 24 kr.
J)er bereits durch andere historische Schriften hekannte Hr#
Verfasser hat uns hier in einer geistreichen Auseinandersez-
zung einen Abrifs Griechischer Staatsverfassungen, vvie sie
zunächst während des Peloponnesischen Krieges sich ge-
stalteten, geliefert, ein Abrif^, der, ahgesehen von seinern all-
geineineren hiscorischen Werth, inshesondere fiir die Wiirdi-
gung Hellenisoher Staatsformen, so wie für eine nähere Ein-
sicht des Thncydides, von Wichtigkeit ist und den wir dar-
um auch denen empfehlen wollen, die zu einem hessern Ver-
ständnifs jenes grofsen Historikers gelangen und einen tiefern
Blick in Griechische Siaatsverhäitnisse, zu jener denkwürdigen
Periode des Peloponnesischen Krieges, werfen wollen, jener Blii-
thezeit des Griechischen Voiks, wo beyder Seits die gröfste Kraft-
Aeusserung sich entwickelte. Wenn wir gieich in man-
chen Punkten mit den Äiisichten mid Vorstellurigen des geist-
rolien Hrn, Vfs uns keineswegs vereinigen können, noch wol-
len, was hesonders von der ersten Abhandi uig gilt, weiche An-
sichten über die Staatsformen des Heihmischen Aiterthums,
hauptsächlich nach Aristoteles und Thucydides, mittheilt, wo
nämiich nach einigen philosophisch - staatsrechtlicben Bemer-
kungen das Wesen der Demokratie, ihre Arten, nach den Be-
standtheilen der Biirgerschaft hestimrnt, so wie ihre Erhaltungs-N
mittel (§. 10—12,) angegeben werden, wo dann auf ahnliche
Weise weiter von der Oligarchie und iliren Erhaltungsrnittelu
(Ü. 15. X4,), vom Königthum (SF. i5*)< vom d yrannenthum ($.
i6*)> von der Aristokratie (5. 17.), und endiich von der Bun-
iesgenossenschaft nebst ihren verschiedenen Ar en 18. 19.)
geredet wird; wenn wir ferner glauben, d fs nicht blos hier,
«ondern auch in der folgenden historischen Kntwickehmg das
Wesen der Demokratie, so wie es sich im alten H llas entfai-
Nö, zu sehr hervorgehoben wnd zu hoch gestellt, dagegen die
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2ur Geschichte Ilelleniscber Stciatsverfcissungen, hanptsiichlieh währeud des
Pelopomiesischen Krieges — ßriichstiick eincr historisch - politischen
Einleituug in das Studium des Thucydides. Von Friedrich Kortum,
Professor am Neuwiedcr Gymnasium, Heiddberg. Neue aeadcmische
Buchhandlung von Karl Groos iS2,% 8 216 S- und einer Tafel, die
Uebersicht der entwickelten Hauptverfassungen enthaltend» 2 d, 24 kr.
J)er bereits durch andere historische Schriften hekannte Hr#
Verfasser hat uns hier in einer geistreichen Auseinandersez-
zung einen Abrifs Griechischer Staatsverfassungen, vvie sie
zunächst während des Peloponnesischen Krieges sich ge-
stalteten, geliefert, ein Abrif^, der, ahgesehen von seinern all-
geineineren hiscorischen Werth, inshesondere fiir die Wiirdi-
gung Hellenisoher Staatsformen, so wie für eine nähere Ein-
sicht des Thncydides, von Wichtigkeit ist und den wir dar-
um auch denen empfehlen wollen, die zu einem hessern Ver-
ständnifs jenes grofsen Historikers gelangen und einen tiefern
Blick in Griechische Siaatsverhäitnisse, zu jener denkwürdigen
Periode des Peloponnesischen Krieges, werfen wollen, jener Blii-
thezeit des Griechischen Voiks, wo beyder Seits die gröfste Kraft-
Aeusserung sich entwickelte. Wenn wir gieich in man-
chen Punkten mit den Äiisichten mid Vorstellurigen des geist-
rolien Hrn, Vfs uns keineswegs vereinigen können, noch wol-
len, was hesonders von der ersten Abhandi uig gilt, weiche An-
sichten über die Staatsformen des Heihmischen Aiterthums,
hauptsächlich nach Aristoteles und Thucydides, mittheilt, wo
nämiich nach einigen philosophisch - staatsrechtlicben Bemer-
kungen das Wesen der Demokratie, ihre Arten, nach den Be-
standtheilen der Biirgerschaft hestimrnt, so wie ihre Erhaltungs-N
mittel (§. 10—12,) angegeben werden, wo dann auf ahnliche
Weise weiter von der Oligarchie und iliren Erhaltungsrnittelu
(Ü. 15. X4,), vom Königthum (SF. i5*)< vom d yrannenthum ($.
i6*)> von der Aristokratie (5. 17.), und endiich von der Bun-
iesgenossenschaft nebst ihren verschiedenen Ar en 18. 19.)
geredet wird; wenn wir ferner glauben, d fs nicht blos hier,
«ondern auch in der folgenden historischen Kntwickehmg das
Wesen der Demokratie, so wie es sich im alten H llas entfai-
Nö, zu sehr hervorgehoben wnd zu hoch gestellt, dagegen die
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